Vendée Globe: Zehn Meter hohe, steile Wellen – Der Kampf um Platz vier wird hart

„Ein ziemliches Gemetzel“

Das Duell um Platz vier zwischen Jérémie Beyou und Sam Goodchild wird sich in einem der heftigsten Tiefdruckgebiete der gesamten Vendée Globe entscheiden. Mehr als 50 Knoten Wind rauschen über die Azoren und die Wellen brechen. Es gibt keinen Ausweg. Herrmann wendet auf sein intaktes Foil.

Beyou und Goodchild kämpfen schon mit dem Sturm bei den Azoren. Herrmann nach gewendet und benutzt nun sein intaktes Foil.

Ein Teil der Flotte, die bei der Vendée Globe um Platz vier unter sich ausmacht, kämpft seit Sonntag im Nordatlantik mit einem heftigen Tiefdruckgebiet. Es zieht mit Böen von mehr als 50 Knoten über die Azoren und schiebt bis zu zehn Meter hohe Brecher vor sich her. Der aktuell siebtplatzierte Nicolas Lunven, der sich anschickt Paul Meilhat zu überholen, erklärt: „Die Situation ist äußerst kompliziert, weil es nicht viele Auswege gibt. Ich könnte durch eine Routenanpassung den Wind auf 40 bis 45 Knoten begrenzen, aber dann würde ich in ein Gebiet mit Wellen von 7 bis 8 Metern geraten, die aber relativ kurz sind. Wenn ich mich entscheide, östlich in Richtung Madeira zu fahren, werde ich bei 35 bis 40 Knoten hart am Wind kreuzen müssen, was ebenfalls nicht ideal ist. Und wenn ich langsamer fahre, werde ich vom nächsten Tiefdruckgebiet eingeholt, das sich hinter mir in der Biskaya aufbaut. Kurz gesagt, wir stehen vor einem Problem, für das es keine wirkliche Lösung gibt.“

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7 Antworten zu „Vendée Globe: Zehn Meter hohe, steile Wellen – Der Kampf um Platz vier wird hart“

  1. Klaus von Holt

    sagt:

    Mich als Laien lassen viele Dinge ratlos zurück. Zum Beispiel brechen reihenweise die Segelhaken und die Skipper müssen teilweise hoch in den Mast klettern um den Schaden zu beheben. ist das die erste Regatta, in denen Segelhaken verwendet werden? Gibt es keine Erfahrungswerte über die Standfestigkeit?. Gibt es in der Segelei nicht so etwas wie ein Lastvielfaches, das man beim Design berücksichtigt? Oder anders gefragt: Warum dimensioniert man diese Haken nicht stärker? Das zusätzliche Gewicht dürfte wohl kaum eine Rolle spielen.
    Öfter liest man von unter Böen gerissenen und zerfetzten Segeln. Gibt es keine Dämpfungselemente in der Aufhängung? Jede Skibindung schein durchdachter zu sein als diese Elemente der Takelage.
    Die Malizia hat sich in heftiger See im Südpazifik mit ihrem bauchigeren Rumpf vermutlich aufgeschaukelt und dann, nach dem der Bug in einen Wellenberg eingetaucht ist, fast überschlagen/gekentert (eine Piourette gedreht). Gibt es unter den Designern des Schiffsrumpf keinen, der das Schwingungsverhalten des Bootes bei unterschiedlichem Seegang berechnen kann und gegebenenfalls seine Schlüsse daraus zieht?

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    1. Fallenschlosser

      sagt:

      Um auf Ihren Vergleich mit der Skibindung zu antworten:
      Die Vendee ist etwa so als wenn sie mit dem gleichen Ski die Streif, die Kanderhar, dann den Wasa Lauf, die Tour de Ski, dann noch eine Buckelpiste, etwas Freesstyle und das alles mehrfach über mehrere Tage, Wochen immer wieder fahren!
      Das macht kein Ski und keine Bindung mit…
      Die Haken, Beschläge und Seile stellen die Sollbruchstelle dar. Besser als Segel-, Mastbruch oder gar Bruch am Rumpf.

    2. Catsegler

      sagt:

      @ Klaus
      Das sind IMOCAS vielleicht ist es für dich Hilfreich einmal genauer zu Forschen was diese konstruktions Bootsklasse ausmacht. Da sind einige Prototypen dabei, der Test erfolgt auf der langen „Rennstrecke“. Ob es sinnvoll ist Tonnenschwere Boote „schweben“ zu lassen damit sie mit bis zu 60 Km/h durchs Wasser Rasen können steht auf einem ganz anderen Blatt. Carbon hat einen entscheidenden Nachteil: die Stoßfestigkeit und deshalb gibt es Risse an Rümpfen, gebrochne Masten, zerfetzte Segel und Foils .

    3. Volker König

      sagt:

      Sorry, aber wirklich sehr laienhaft:
      1.) hier wird ein Rennen um die Welt gesegelt- mehr als 60 Tage rundum die Uhr. Durch die roaring forties und die crying fifties( bitte googeln). Ein F1- Autorennen ist dagegen was die Materialbelastung angeht Ponyhof.
      2.) eine Skibindung wird nicht 60 Tage rundum die Uhr grenzbelastet.
      3.) „Dämpfungselemente um Sturmböen abzufedern“
      . Die Imocas haben schon Belastungssensoren, die Überlastung von Bauteilen melden. Dämpfungselement ist dann der Skipper, der möglichst schnell die Schot des Segels fieren muss um damit Schäden zu vermeiden. Aber wenn er gerade ein Nickerchen macht? Okey, vielleicht könnte man das automatisieren? Bei der nächsten VG?

      1. Hartmut

        sagt:

        die Nickerchen automatisieren:)

  2. Hark Quedens

    sagt:

    Es ist wirklich unglaublich wie eng wochenlang zusammen gesegelt wird. Manchmal beträgt die Differenz nur wenige Zehntel Knoten zwischen den Booten. Respekt vor den Seglern und die Damen mittendrin und absolut gleichauf.
    Team Dalin 8 und Boris 70 ?? Kaum zu glauben….

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  3. Claus Wassermeyer

    sagt:

    Die Performance von Malizia ist diesmal unterirdisch. Von Anfang an hinterhergesegelt und zum guten Schluss geht jetzt noch alles kaputt. Boris Hermann wird kaum noch in der Berichterstattung erwähnt. Schade, viel vorbereitet und sich selbst in den Favoritenkreis geschoben. Da muss das Paket aber deutlich besser werden. Fängt an mit dem Bootsdesign!

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