Bei The Ocean Race rückte die Regel 62 in den Mittelpunkt und verhalf 11th Hour zum Sieg. Aber nicht immer ist die Situation so klar wie, wie jetzt ein Fall an gleicher Stelle vor Den Haag bei der 49er WM zeigt. Auch er könnte über den Sieg entscheiden.
Diego Botin und Florian Trittel haben die Euphorie nach dem jüngsten Erfolg beim SailGP zur 49er WM mitgebracht. © Sailing Energy / World Sailing. 13 August 2023.
Die Parallelen sind erstaunlich. Vor Scheveningen, wo es am 15. Juni beim Ocean Race kurz nach dem Start zur letzten Etappe zum dramatischen Crash zwischen Guyot und 11th Hour kam, ist es auch bei der gemeinsamen Olympiaklassen-WM in der 49er-Klasse zu einer folgenschweren Kollision gekommen.
Im fünften Rennen der zweiten von drei Gruppen nähern sich Diego Botin und Florian Trittel der Leetorrundung auf Position acht, als sie bei starkem Wind von 18 Knoten abgeräumt werden. Im Moment des Spibergens krachen Jakob Meggendorfer und Andreas Spranger von hinten ins Heck.
Meggendorfer/Spranger bei der 49er WM vor Scheveningen. © Sailing Energy / World Sailing
Das Duo vom Bayerischen Yacht-Club gehörte nach dem Abschied der zweimaligen Olympia-Bronze-Gewinner Heil/Plößel zu den Hoffnungsträgern der deutschen Skiffs. Sie bestätigten die Erwartungen mit dem sechsten WM-Platz 2022 und wollten in Scheveningen mit einem Platz unter den besten zehn Nationen die Olympiaqualifikation der Klasse sichern. Aber sie kamen schon in den ersten vier Rennen schwer in Fahrt. Und dann das.
Die Deutschen rauschten auf einer Welle von hinten in die im Manöver bremsenden Spanier. Dabei kenterten beide Boote, die sich zuvor auf den Plätzen 8 und 9 befanden. So ein Crash kann im Manöver bei starkem Wind und hoher Welle passieren, erklärt Klassenpräsident Ben Remocker. Die Bayern erkannten danach ihre Schuld an, drehten einen Strafkreis und segelten auf Platz 19 von 23 Finishern ins Ziel.
Schlimmer gestaltete sich der Zwischenfall für Botin und Trittel.
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