Video: Melges 32 rasen durch Opti-Pre-WM-Regattafeld auf dem Gardasee

Hoher A…-Faktor

Kaum zu glauben: Mehrere Melges brettern unter Gennaker ins Optifeld an der Leeboje. Rücksichtslos!

Mitgliedschaft benötigt

Bitte wählen Sie eine Mitgliedschaft, damit Sie weiterlesen können.

Mitgliederstufen anzeigen

Sie sind bereits Mitglied? Hier einloggen

68 Antworten zu „Video: Melges 32 rasen durch Opti-Pre-WM-Regattafeld auf dem Gardasee“

  1. Markus Steinlein

    sagt:

    Hallo Seemänner,

    diese Diskussion ist schwer zu verstehen.

    M32 werden von Ownerdrivern gesteuert, die erfahrungsgemäß weniger Routine haben, das erkennt man an den Hektikmanövern.

    Hier haben einfach die meist gut bezahlten Herren Taktiker (meist Profis) nicht aufgepasst und die Steuerleute in diese Situation gebracht. Das ist nicht zu verstehen, wenn Stb unter Kite gefahren wird hätte man die optis auf bb
    (Halbwind) leicht sehen können. Wenn sie ein paar grad abfallen wäre nichts passiert.

  2. Christian

    sagt:

    RVK, sicherlich gab es kritikwürdige Formen der „Wutbürgerei“. Was da in manchen Foren vorgeschlagen wurde an Formen der Selbstjustiz, war schon haarsträubend.

    Aber: Die ganze Empörung wäre halb so groß gewesen, wenn die M32-Teams ihre Fehler frühzeitig und offen eigestanden hätten und mittels RAF die Wettfahrt in nachhinhein aufgegeben hätten. Das wäre sportmanslike gewesen.

    Der Class Association puren Opportunismus vorzuwerfen, ist nicht angebracht, solange nicht das Gegenteil bewiesen ist. Das Statement klingt schon ziemlich glaubhaft. Übrigens auch das aus dem Hause Melges. Da sind einige Leute ganz schön erschrocken, wie rückisichtslos manche den Segelsport ausüben.

    Ansonsten bin ich auch dafür, nun in aller Ruhe abzuwarten, was die ISAF entscheidet. Der Weltverband ist tatsächlich die richtige Instanz, um Klarheit zu schaffen, wie weit man beim Regattasegeln draufhalten darf. Insofern ist das Regel 69-Verfahren auch kein bisschen „lächerlich“, wie das „Heizkörper Sailing Team“ glaubt (gilt bei euch eigentlich Nomen est omen?)

  3. RVK

    sagt:

    Ich wundere mich, ob dieses Verfahren auch zu Stande gekommen wäre ohne die digitale Wutbürgerei. Für mich sieht das LEIDER mehr nach medialer Schadensbegrenzung als nach ehrlicher, ethisch motivierter Selbstreflektion aus.

  4. Christian

    sagt:

    Die Melges 32 Class Association hat (anders als so mancher Regelpapst hier auf SR) erkannt, dass die M32-Teams alles andere als regelkonform unterwegs waren:

    „We realize that a higher level of situational awareness and a more conservative approach should have been exercised by several of the Melges 32 teams, honoring and giving right of way considering the breezy conditions. Do know that many of the competing teams did just that.“

    Schon bemerenswert, dass sich eine Class Association von eigeen Mitgliedern distanziert. Noch bemerlenswerter ist, dass sie sogar ein Regel 69-Verfahren bei der ISAF anstrebt:

    „We agree that best next step for our classʼ is to file a joint report to ISAF in accordance with rule 69.3 to see if any Melges 32 team breached rule 69.1(a) and that under The Racing Rules of Sailing, ISAF has the ability and authority to review this matter properly.
    Kind regards,
    Hank Stuart, President
    International Melges 32 Class Association (IM32CA)“

    Auf den Ausgang des Verfahrens darf man gespannt sein. Es ist jedenfalls ein positives Signal der Class Association, dass sie das gefährlich-rücksichtslose Verhalten einiger ihrer Mitglieder nicht einfach hinnimmt. Respekt!

    1. thorsten

      sagt:

      „Die Melges 32 Class Association hat (anders als so mancher Regelpapst hier auf SR) erkannt, dass die M32-Teams alles andere als regelkonform unterwegs waren:“

      das mit dem regelkonform hätte ja eben, zumindest, was regel 69 betrifft, die klassenvereinigung gerne überprüft – wenngleich ich eher nicht glaube, dass es hier zu einer strafe kommt.
      nach wie vor reicht dafür vermutlich die faktenlage, so es nicht noch neue fakten gibt, nicht aus – von den regeln 10 – 12, die du weiter oben erwähnst, mal noch ganz zu schweigen.
      dazu müsste man ja zumindest mal den abstand zwischen den booten eindeutig benennen können (fakt).

    2. Fastnetwinner

      sagt:

      Hank is ein Schlitzohr und wird genau wissen was er da macht. Schlaue Taktik. Zitat: „ISAF has the ability and authority to review this matter properly.“ Honi soit qui mal y pense…. Sehr smart 😉

      Christian, wirst Du uns in Deinem Eifer auch auf dem Laufenden halten, wenn es tatsächlich zu einem Hearing kommt, und wenn dies tatsächlich in einer Nicht-Verurteilung endet?

      1. dubblebubble

        sagt:

        Würde das eher als business as usual ansehen. Ein Verband leitet wg (Social-)Medien-Tratra ein Verfahren ein, das dann im Sand verläuft oder von Milde geprägt ist. So geschieht das überall F1, Fußball, Radsport etc. etc. Mehr als einen erhobenen Zeigefinger muß wohl niemand fürchten.

  5. Regel 17??

    Proper Course on the same tack.

    Frei übersetzt ist es doch so, dass ein Boot dass das Luvboot sich freihalten muss, solange die Überlappung von Luv hergestellt wurde.

    Die Geschichte mit den zwei Bootslängen hast du falsch interpretiert: If a boat becomes overlaped to leeward of a boat on the same tack, she sail not sail above her proper course.

    Übersetz: wenn ein Boot in Lee die Überlappung bricht (mit weniger Abstand als zwei Bootslängen von Lee kommend) muss sie den proper Kurs segeln.

    In dem Fall ist die Melges aber in Luv, der Opti hat also volles Luvrecht, die Melges darf den Opti nicht behindern seinen Kurs zu segeln. Sie behindert auf dem Bild den Opti nicht, sie luvt sogar an.

    Proper Course wäre zwischen Opti und Melges in der Situation auch interessant, da der Proper Course des Optis ein anderer ist als der der Melges ( sind ja verschiedene Bahnmarken) – Proper Course bedeutet ja (einfach übersetzt) der Kurs den das Boot segeln würde, wenn kein anderes in der nähe wäre, um schnellst möglich zur Tonne zu kommen…. Regel 17 spielt hier gar keine Rolle.

  6. Sicher ist es ein Unding in das Opti-Feld hineinzufahren. Wild gestikuliere Opti-Segler sind in dem Video aber nicht zu sehen. Die Opti-Kids sind offenbar cooler als viele SR-Leser. Liegt das vielleicht daran, dass sie schlimmeres gewöhnt sind ?

    http://www.youtube.com/watch?v=KA6DLj8Qv6M&feature=related

    http://bp1.blogger.com/_1CDZ7Ya8Ni0/R6iGhwegOFI/AAAAAAAACq4/HEytAA-s43I/s1600/CAPIZZANO_2081.jpg

  7. Dirty Harry

    sagt:

    Hallo Heizkörper Sailing,
    wenn man im ersten Bild davon ausgeht, dass die Boote etwa auf gleicher Höhe sind und entweder mit der Unterlieklänge des Genacker, oder durch die Breite des Opti den Abstand nach links schätzt, kommt man nicht auf 2 Melges 32-Bootslängen: Verletzung Regel 17.
    Die Ruderstellung würde ich mal (verständlicherweise) als Panik deuten. Der wollte da mit aller Kraft weg.
    Von diesen Details abgesehen finde ich es aber unsportlich den taktischen Plan so auszulegen, dass eine solche Situation provoziert wurde. Natürlich haben die beiden Clubs die Bahnen falsch (überlappend) ausgelegt, aber die Verantwortung trägt das Boot. Mein Problem ist die Einstellung (die sich nicht nur bei Profis findet, sondern sich auch bei mir auf dem Wasser bei Yardstickregatten findet) „Grosses, schnelles Boot, mir doch egal, welche Jolle da rumsegelt.“ Und das finde ich unsportlich. Hier in dem Video noch dazu gefährlich: Regel 69

    1. thorsten

      sagt:

      „wenn man im ersten Bild davon ausgeht, dass die Boote etwa auf gleicher Höhe sind“ – das ist schonmal der erste Knackpunkt. Das gibt das Foto nämlich einfach nicht her. Der Abstand zwischen den beiden Booten ist in der Tiefe nicht aus dem Foto ablesbar und daher nicht beurteilbar. Damit hinkt dann die weitere Beurteilung auch.

      Ich verstehe allerdings nicht genau, was Du mit Regel 17 meinst – warum soll die jetzt verletzt sein? Ich find da nix…