Video von neuem Orca-Angriff: Skipper verliert zum zweiten Mal Ruder

„Nicht schon wieder“

Der Skipper eines Fahrten-Katamarans war eines der ersten Opfer einer Orca-Attacke vor drei Jahren. Nun passierte es ihm erneut. Diesmal dokumentiert er ein anderes Verhalten der Schwertwale.

 

Die Orca-Gruppe, die vor der Straße von Gibraltar, Segler in Angst und Schrecken versetzt, sorgt erneut für Schlagzeilen. Der professionelle Yacht-Skipper Dan Kriz, der sich seit 20 Jahren für lange Überführungstörns heuern lässt, hat einen Vorfall dokumentiert, bei dem er beide Ruder seines Katamarans verlor.

Das Video wurde erst jetzt zwei Monate nach dem Vorfall auf dem Instagram-Kanal der US-Charterfirma Catamaran Guru gepostet, in deren Auftrag Kriz unterwegs war. Darauf ist zu sehen, wie die Orcas beide Ruder abbeißen und einer schließlich mit einem Stück des Profils im Maul herumschwimmt.

Für den Skipper ist die Attacke auch deshalb so bemerkenswert, weil er sich als eines der ersten Opfer der Tiere bezeichnet. Dem US-Nachrichtenmagazin Newsweek erzählte er, 2020 schon einmal von Killerwalen angegriffen worden zu sein.

Acht Tiere hätten damals sein Schiff eine Stunde lang „herumgeschubst“ als er die Straße von Gibraltar passieren wollte. Danach war das Ruder des Schiffes so beschädigt, dass es in den nächstgelegenen Hafen geschleppt werden musste.

Der neuerliche Vorfall, der sich schon im April in der Nähe der Kanarischen Inseln ereignet hat, verlief anders. Zunächst habe er gedacht, nur von einer größeren Welle getroffen worden zu sein, aber dann wusste er, was los war. „Meine erste Reaktion war: ‚Bitte! Nicht schon wieder. Es gibt nicht viel, was man tun kann. Sie sind sehr stark und klug.“

Tatsächlich waren sie schon in 15 Minuten „fertig“. „Beim ersten Mal konnten wir sie unter dem Boot kommunizieren hören“, sagt Kriz gegenüber Newsweek. „Diesmal waren sie ruhig, und es dauerte nicht lange, bis sie beide Ruder zerstört hatten. Es sieht so aus, als wüssten sie genau, was sie tun. Sie haben nichts anderes angerührt.“

Danach ließen sie von dem Katamaran ab, der mit den beiden Maschinen Richtung Spanien motorte. Aber das war noch nicht das Ende. „Plötzlich begann ein großer erwachsener Orca, uns zu jagen. Nach ein paar Minuten war er unter dem Boot, und da merkten wir, dass noch ein kleines Stück Glasfaser übrig war und er die Arbeit zu Ende bringen wollte. Danach haben wir sie nicht mehr gesehen.“

Warum es die Killerwale auf die Ruder von Segelyachten abgesehen haben, ist immer noch ein Rätsel.

Tipp: André Mayer

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