Am Wochenende startet der erste Women’s America’s Cup der Geschichte. Deutschland stellt ein nominell sehr starkes Team, konnte aber bisher nur sechs Stunden mit dem AC40 segeln. Olympia-Silber-Gewinnerin Tina Lutz ordnet den historischen Auftritt in Barcelona ein.
In Barcelona haben die Frauen das Ruder übernommen. An dem Tag, der den Sieger beim Louis Vuitton Cup Finale ermittelt, betreten sie die internationale Segelbühne. Die erste Pressekonferenz der zwölf Teams bringt Stimmung in das große Auditorium im World Trade Center. Lachen, umarmen, reden – es ist ein großes Klassentreffen. Die besten Seglerinnen der Welt aus verschiedenen Generationen haben sich versammelt.
Fast 80 Frauen sind bei den 12 Teams dabei. 17 Olympia-Medaillengewinnerinnen, mit insgesamt 22 Medaillen, gewonnen bei den vergangen sechs Olympischen Spielen. Allesamt Segelstars, die sich der historischen Dimension und Chance bewusst sind. Sie können bei diesem Women’s America’s Cup etwas Großes starten.
Ein solch hochwertiges Event gab es für Frauen noch nie. Aber es geht um mehr als nur Beiwerk zu sein. Sie sind angriffslustig und selbstbewusst. Schließlich geht es nicht nur darum, das beste Segelteam zu ermitteln. Sie wollen zeigen, dass sie auf gleichem sportlichem Niveau gegen die Männer antreten könnten. Auch wenn es längst noch nicht so weit ist. Schließlich gibt es bei dieser neuen Art des Segelns mit Formel1-Steuerrad, Knöpfe-Drücken, Helm und Brille keinen physischen Grund mehr, dass Männer erfolgreicher sind.
Es geht um Erfahrung. Und die können sie bei dieser Regatta sammeln. Die Männer haben kaum einen Vorsprung, wie früher beim Yachtsegeln – so jung ist das Foiler-Segeln bei den internationalen Veranstaltungen. Es ist eine Art Neustart im Segelsport.
Tina Lutz macht ihre Botschaft im SR-Interview nach der ersten Pressekonferenz deutlich. Sie glaubt, dass es viele Faktoren gibt, die dafürsprechen, dass Teams mit Frauen sogar erfolgreicher sein können als die klassischen Männercrews.
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