Die beiden deutschen Katamaran-Teams aus dem Audi Sailing Team Germany, können ab heute beim Sailing World Cup in Weymouth & Portland (8. bis 12. Juni) ihre letzte Chance wahrnehmen, sich für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro zu qualifizieren.
Die Kieler Paul Kohlhoff und Carolina Werner sowie die Flensburger Jan Hauke Erichsen und Lea Spitzmann haben noch eine Möglichkeit bekommen, die verpasste Norm des Deutschen Olympischen Sportbundes zu erreichen, um im Nacra17 die Fahrkarte nach Rio zu buchen.
Offiziell heißt es: “Der Deutsche Segler-Verband sprach sich dafür aus, einen Einzelfallantrag an den Vorstand des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) zu stellen, sofern beim Weltcup in Weymouth ein aktueller Leistungsnachweis erbracht wird.” Ein Platz unter den Top Ten soll dafür ausreichen. Wenn beide Teams dieses Kriterium erfüllen, geht es um die Gesamtpunktzahl inklusive der vergangenen drei Qualifikationsregatten. In dieser Wertung liegen Kohlhoff/Werner drei Punkte vor ihren Kontrahenten.
“Endkampfchance” verpasst
Zur aktuellen Situation ist es gekommen, weil Kohlhoff/Werner zwar den Nationen-Startplatz für Deutschland geholt haben, sie aber nicht die vom DOSB aufgestellte sogenannte “Norm zur Erfüllung der Endkampfchance” erreicht haben. Derzufolge muss jeder deutsche Teilnehmer nach Abschluss der drei Quali-Veranstaltungen (EM+WM 2015, World Cup Hyères 16) in der Gesamtwertung unter den ersten 10 Nationen platziert sein.
Lange Zeit sah es so aus, als würden die jungen Überflieger Paul Kohlhoff und Carolina Werner überraschend problemlos, den Rio-Startplatz bekommen. Aber noch fulminanter sind und in noch kürzerer Zeit schwangen sich Jan Hauke Erichsen und Lea Spitzmann in die Weltspitze empor. Zuletzt waren sie klar besser, als ihre Kontrahenten. Und in Hyères hatten sie das Überholmanöver in der Olympiaquali-Serie schon fast sicher gelöst. Denn die Gegner aus Kiel entfernten sich immer weiter von ihrer zuvor grandiosen Form.
Aber dann kamen sich die beiden Teams in Frankreich doch unangenehm ins Gehege. Sie protestierten gegeneinander und beharkten sich intensiv. Mit dem Ergebnis, dass besonders die Flensburger vom Spitzenplatz zurückfielen, den sie zu Beginn der Regatta inne hatten. Sie gewannen zwar noch einmal das letzte Rennen, aber Gesamtplatz 13 reichte nicht für das DOSB Kriterium. Und auch die 62 Punkte Vorsprung zu den deutschen Gegnern (Platz 18.) hatten keinen Wert. (Ergebnisse Sailing World Cup Hyères)
Ärger und Vorwürfe
Ärger und Vorwürfe machten die Runde. Aber beide Teams entschieden sich schließlich dafür, den Ball flach zu halten, als sich herausstellte, dass sich möglicherweise ein Hintertürchen für den Weg nach Rio öffnen könnte.
Nun ist es also einen Spalt offen. Die Top Ten Platzierung beim World Cup in Weymouth ist eine gute Möglichkeit für beide Teams. Aber das wird wahrlich kein Selbstgänger. Denn zwar sind nur 23 Boote am Start, darunter aber elf der weltbesten Nacra17 Teams, die für Rio schon qualifiziert sind.
Den deutschen Duos könnte helfen, dass die internationalen Gegner diese Regatta nicht besonders ernst nehmen werden. Möglicherweise wird bei diesem letzten Test vor Olympia noch einmal Material getestet. Allerdings haben alle Crews auch ein Interesse noch einmal kurz vor Rio ein psychologisches Ausrufezeichen zu setzen.
Insgesamt sind beim Weltcup vor Weymouth zwölf Seglerinnen und Segler des Audi Sailing Team Germany am Start. Mit Toni Wilhelm (Württembergischer Yacht-Club) und Ferdinand Gerz (Seglerverein Wörthsee) kehren zwei Olympiateilnehmer von London an ihre Wirkungsstätte von 2012 zurück.
Die teilnehmenden Mitglieder des Audi Sailing Team Germany:
470er Männer
– Ferdinand Gerz/Oliver Szymanski, Seglerverein Wörthsee/Joersfelder Segel-Club
– Malte Winkel/Matti Cipra, Schweriner Yacht-Club/Plauer Wassersportverein
Laser Radial
– Lena Haverland, Schweriner Yacht-Club
– Pauline Liebig, Deutsch-Schweizerischer Motorboot-Club
– Svenja Weger, Potsdamer Yacht Club
Nacra17
– Jan Hauke Erichsen/Lea Spitzmann, Flensburger Segel-Club
– Paul Kohlhoff/Carolina Werner, Kieler Yacht-Club
Sehr schöner Bericht !
Mein Herz schlägt für Kohlhoff / Werner, die es verdient hätten, nach Rio zu fahren.
Heisse Debatte. Was meinst du?
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Claudia Werner? Kreativ!
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“Norm zur Erfüllung der Endkampfchance”
Wer hat sich denn diesen Begriff ausgedacht!? 😀
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Race 1
4. Kohlhoff / Werner
7. Erichsen / Spitzmann
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Zwischenergebnis nach 2 Races
3. Kohlhoff / Werner 4 – 3
11. Erichsen / Spitzmann 7 – 14
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Zwischenrgebnis nach 3 races
4 GER 211 Paul Kohlhoff Carolina Werner 4 3 (5)
13 GER 258 Jan Hauke Erichsen Lea Spitzmann 7 14 (16)
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Zwischenergebnis nach 4 Wettfahrten:
3 GER 211 Paul Kohlhoff Carolina Werner 4 3 5 (9)
10 GER 258 Jan Hauke Erichsen Lea Spitzmann 7 14 (16) 1
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