Youth America’s Cup: 200.000 Euro sind nötig – Oracle ist Mentor für Bermuda Team

Teure Bühne für die Jugend

Die Qualifikation des All In Racing Teams mithilfe der Segel-Community vor drei Jahren war eine der schönsten Geschichten im deutschen Segelsport. Eine Wiederholung ist nicht in Sicht.

Starker Start vom All In Racing Team zu Beginn und Rang zwei an der ersten Tonne führte zu Platz fünf im Lauf. © ACEA /  GILLES MARTIN-RAGET

Starker Start vom All In Racing Team zu Beginn der Regatta 2013 und Rang zwei an der ersten Tonne führte zu Platz fünf im Lauf. © ACEA / GILLES MARTIN-RAGET

Vor drei Jahren spielte Deutschland einmal wieder eine Rolle im internationalen Segelsport, als das junge Team Erik Heil, Philipp Buhl, Max Böhme, David Heitzig, Michael Seifarth und Ersatzmann Justus Schmidt gegen alle Widerstände das Geld für Red Bull Youth America’s Cup Qualifikation zusammen brachte. 48.000 Euro war die Hürde, die übersprungen werden musste. 100.000 Euro wären für eine konkurrenzfähige Vorbereitung nötig gewesen, die das deutsche Team schließlich nicht organisieren konnte.

Cup Teams als Mentoren

Für Bermuda 2017 ist wohl gut der doppelte Betrag nötig. Das hat jedenfalls das Team Bermuda ausgerechnet, für das Oracle als Mentor fungiert, und das deshalb einen Platz unter den maximal 16 Jugendmannschaften sicher hat. Teams, die einem bestehenden America’s Cup Team zugeordnet werden, wird dieses Privileg garantiert. Die übrigen müssen sich einem Auswahl-Verfahren stellen.

Jimmy Spithill preist den Weg zum America’s Cup, den die Jugend-Variante darstellt. Tatsächlich steuert der letztmalige Gewinner Peter Burling inzwischen den Katamaran vom Team New Zealand. Der exotische, weit entfernte Austragungsort und die limitierte Möglichkeit auf den AC45-Foilern zu werben, macht es aber Jugendteams schwer, die finanziellen Auflagen zu erfüllen.

Red Bull Youth America's Cup

Start zum Red Bull Youth America’s Cup 2013 in San Francisco. © ACEA/Martin-Raget

Für die deutschen Segler hat sich die Erfahrung 2013 sicher ausgezahlt. Erik Heil, Philipp Buhl, Justus Schmidt und Max Böhme gehören inzwischen zu den besten aktuellen deutschen Seglern und nehmen im olympischen Sport eine herausragende Rolle ein.

Sie sind inzwischen längst zu alt, um in die geforderte Altersspanne (mindestens 19 Jahre und unter 25 Jahre) zu erreichen. Aber eine Wiederholung des Projektes von der nächsten deutschen Jugend-Generation ist bisher nicht in Sicht.

Das Startgeld beträgt 40.000 US Dollar, die Kaution 25000 Dollar und die Aufwendungen für eine Versicherung 13.500 Dollar. Zusätzlich muss ein qualifizierter Begleitbootfahrer organisiert werden. Und die Kosten für Unterbringung und Anreise kommen dazu. Für mögliche deutsche Ambitionen dürften diese Hürden dann doch zu hoch sein.

Carsten Kemmling

Der Mann von der vordersten Front. Mehr zu ihm findest Du hier.

1 Kommentare zu „Youth America’s Cup: 200.000 Euro sind nötig – Oracle ist Mentor für Bermuda Team“

  1. Chris vom Südsee sagt:

    Ich denke, das ist auch extrem überbewertet. Natürlich eine interessante Veranstaltung, bei der viel Know-How der AC-Teams an Nachwuchsathleten weitergegeben wird, aber preis-leistungsmäßig einfach völlig überzogen.

    Und auch der immer angepriesene „direct way into the Americas Cup“ (Jimmy Spithill) glaubt auch niemand mehr. Genauso wenig wie den Umstand, dass Peter Burling ausschließlich wegen seines Sieges beim letzten RBYAC ins Team New Zealand geholt wurde und nicht deswegen, dass er seit Silber in London keine einzige 49er Regatta mehr verloren hat und Gold in Rio quasi gebucht ist!

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