Der deutsche IMOCA-Skipper Boris Herrmann gibt sich nach den beiden zweiten Transatlantik-Plätzen vor der Vendée Globe selbstbewusst. Er hat auch schon einen Plan für die Zeit danach und freut sich über einen weiteren Preis.
Boris Herrmann hat in gut einer Woche gleich zwei Preisverteilungen zu bewältigt. Zuerst stand er im Segler-Outfit nach dem Zieleinlauf bei der New York-Vendée Transatlantik-Regatta ganz oben mit den Besten, dann saß er am Mittwochabend mit Sakko und weißem Hemd im GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel.
Vor rund 200 Gäste aus Wissenschaft, Sport, Wirtschaft und Politik bekam er den mit mit 20.000 Euro dotierten Deutschen Meerespreis der Prof. Dr. Werner Petersen-Stiftung verliehen.
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Boris Herrmann ist in Kiel mit dem Deutschen Meerespreis ausgezeichnet worden. © Thomas Eisenkrätzer / Geomar
Die Auszeichnung mag für Herrmann sogar wichtiger sein als schwer zu planende Regattasiege. Aber beide Spielfelder sind eng miteinander verbunden. Durch sportliche Erfolge generiert der Skipper die Aufmerksamkeit, die für seine Sponsoren wichtig ist. Diese ermöglichen das Engagement für die Umwelt. Es ist eine perfekte Kombination.
Boris Herrmann: „Wir sehen diese Auszeichnung als Ansporn, unsere Mission mit Nachdruck weiter fortzuführen, nach Lösungen zu suchen und vor allem die Menschen weltweit für Ozean- und Klimaschutz zu begeistern.“
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Boris Herrmann in Kiel neben Daniel Günther, Ministerpräsident von Schleswig-Holstein (r.) © Thomas Eisenkrätzer / Geomar
Wie der Einsatz des Malizia-Teams auf höchster Ebene gewürdigt wird, unterstreicht SH-Ministerpräsident Daniel Günther: „Boris Herrmann ist ein großartiger Sportler und ein Vorkämpfer für die Umweltbildung. Sie haben sich den Kampf gegen die Erderwärmung sprichwörtlich auf die Segel geschrieben und sind ein Vorbild mit Ihrer Art, Herausforderungen anzupacken. Wir sind in Schleswig-Holstein sehr stolz, Ihnen den Deutschen Meerespreis 2024 verleihen zu dürfen. Herzlichen Dank für Ihr großes Engagement.“
Es läuft für Boris Herrmann, der jetzt erst einmal bis Ende August eine seglerische Pause einlegen will. Während die Konkurrenten vor der Vendée Globe noch teilweise umfangreiche Upgrades für ihre Sportgeräte vornehmen wollen, kann man sich bei Malizia ein wenig entspannen. Es sind keine hektischen Umbauten am Boot geplant, um Leistungsdefizite zu beheben.
Herrmann bestätigt nach dem Zieleinlauf: „Ich freue mich sehr auf die Vendée Globe. Mit diesem Rennen haben wir erreicht, was ich mir erhofft habe: Vertrauen. Wir können im Sommer ruhig bleiben und müssen nicht an unseren Entscheidungen zweifeln. Jetzt werden wir das Boot nur noch ein wenig überholen, alles so lassen, wie es ist, und dann an den Start der Vendée Globe gehen.“
Aber inzwischen lässt der 43-Jährige auch durchblicken, wie er sich danach die Fortsetzung des Malizia-Projektes vorstellt. Geht es weiter?
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