Crash zum Finale der Extreme 40s in Kiel. Rothschild gewinnt

Hoch soll sie leben...

Von Carsten Kemmling

Ulrike Schümann, Olympionikin a.D., wird von der STG-Truppe auf Händen getragen, bevor sie ihren On-Board-Co-Kommentator-Job antritt. © Carsten Kemmling

Der letzte Tag der Extreme 40 Series in Kiel ging im Regen unter. Aber die Zuschauer, die trotzdem kamen, wurden nicht enttäuscht. So sorgte besonders ein lauter Crash zwischen dem österreichischen Red Bull Team und dem Oman Kat mit dem Briten Paul Campbell James am Steuer für Aufsehen.

An der Luvtonne direkt  vor der Mole hatte „The Wave“ vor dem Doppelolympiasieger Roman Hagara passieren wollen. Aber es passte nicht. „Da haben wir Mist gebaut“, sagt der Brite später im Interview. Er drehte sofort den fälligen Strafkreis und war froh, dass der Crash auf beiden Booten wie durch ein Wunder nur kleinere Gelcoat Schäden verursachte. Auch die Crew der Österreicher, die heftig nach vorne geschleudert wurde, kam ohne Verletzungen davon.

Die Kieler Zuschauer sind die Helden. Regen macht ihnen nichts aus, wenn man Segeln live gucken kann © Carsten Kemmling

Ein Raunen geht bei solchen Anlässen durch die Menge. Der gemeine Kieler weiß genau, was dort auf dem Wasser passiert. Es wird über die Schuldfrage gefachsimpelt so wie anderswo über die Abseitsregel. Und dabei stört es ihn nicht, wenn der Regen langsam den Kragen herunter läuft.

 Da der Kieler Ende ab Mitte August sowieso den Schirm permanent am Mann führt, können ihn auch nicht die zahlreichen Regengüsse schrecken, die schließlich in ergiebige Dauerbefeuchtung übergehen. Es ist unglaublich, wie viele Zuschauer bis zum Ende der Veranstaltung ausharren.

Dabei reihen sich die Heim-Teams schließlich doch wie erwartet am Ende des Feldes ein. Dem Wirsol Team gelingt zwar noch ein viel umjubelter Laufsieg im 19. von insgesamt 23 Rennen als sie die überlegenen Gesamtsieger vom Rothschild Team auf der Ziellinie vor der Tribüne überholen.

Aber schließlich liegen das Wirsol Team und das Audi Sailing Team Germany am Ende doch fast 30 Punkte hinter dem siebten Platz zurück. Johannes Polgar mit seiner Starboot-Truppe wird am Ende noch von den Mittelmeier Brüdern auf Wirsol überholt. Sie nehmen somit eine späte Revanche für die knapp verlorene Olympia-Ausscheidung 2008 im Tornado.

Dennoch gibt es keine unglücklichen Mienen bei den deutschen Teams. Denn nichts anderes als die beiden letzten Plätze waren zu erwarten. Die Starts gelangen häufig auf hohem Niveau. Aber fehlender Speed auf dem ungewohnten Boot und taktische Fehler bei den speziellen Ultra-Kurzrennen ließen sie immer wieder auf die letzten beiden Ränge abrutschen.

„Vielleicht dürfen wir irgendwann noch einmal zeigen, dass wir mit besserer Vorbereitung durchaus da vorne mitspielen können“, sagt Polgar gegenüber SegelReporter. Aber das ist für den Starboot Europameister jetzt erst einmal kein Thema. Zusammen mit seinem Vorschoter Markus Koy setzte er sich ins Auto Richtung Berlin.

Dort startet er ab morgen bei der Deutschen Meisterschaft im Starboot. Kat-Vorschoter Timo Jacobs ist dann zusammen mit Johannes Babendererde einer der stärksten Gegner. Dann geht es wieder ums Langsamsegeln. Größer kann ein seglerischer Spagat kaum sein.

Ergebnisse

Zur deutschen Pressemitteilung

Das Video vom letzten Tag inklusive Crash:

Carsten Kemmling

Der Mann von der vordersten Front. Mehr zu ihm findest Du hier.

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