470er EM in Istanbul: Wagner/Steinherr 11, Lutz/Beucke 12.

Optimist-Weltmeister. Ein Fluch?


Susann Beucke und die zweifache Opti Weltmeisterin Tina Lutz greifen im 470er an. © Beucke/http://www.tina-sanni-sailing.de

Opti-Weltmeistern sollte ein strahlender Erfolgsweg in die Zukunft vorgezeichnet sein. Sie haben herausragendes Talent bewiesen. Der Rest der Karriere müsste alleine laufen. Aber so einfach ist es nicht. Von den meisten Opti-Stars hört man später nichts mehr. Es scheint ein Fluch auf dem Titel zu liegen.

So steht die erste deutsche Opti-Weltmeisterin Tina Lutz genauso im Fokus wie ihr Nachfolger Julian Autenrieth. Was machen die Kinder-Stars? Verschwinden sie in der Versenkung, wie viele vor ihnen? Halten sie dem Druck stand?

Es sieht gut aus. Keine Spur von Einbruch bei unseren ex Opti-Helden. Während sich Autenrieth nach erfolgreicher 420er Zeit anschickt mit seinem Bruder Philipp, auch in der 470er Klasse die Spitze zu erreichen, hat Lutz mit Susann Beucke schon einen 15. WM Platz 2009 zu Buche stehen und damit die B-Kader Qualifikation erreicht.

Dieses Ergebnis haben die beiden jetzt bei der Europameisterschaft in Istanbul mit einem 12. Platz bestätigt (DSV Pressemitteilung unten). Es sieht so aus, als könnte die Opti-Weltmeisterin den möglichen Absturz-Fluch besiegen und es bis ganz nach oben schaffen.

Die britische Opti Weltmeisterin Hannah Mills segelte bei der 470er EM erstmals in die Top Ten© Mills

So wie auch die Britin Hannah Mills. Die Opti-Weltmeisterin-Kollegin Istanbul kämpfte eine an der Seite von Lutz gegen das Absturz-Gespenst. Mills  war 2003 die überragende Opti-Seglerin und holte sich den WM-Titel bei den Mädchen. Sie versucht seit 2007 im 470er den Anschluss an die Weltspitze zu bekommen. In der Türkei landete sie auf Platz neun.

Aber seit den Erfolgen der Holländerin Lisa Westerhof ist der vermeintliche Opti-Weltmeister-Fluch ohnehin ad absurdum geführt. Westerhof holte zweimal den Mädchen-Titel und wurde 1996 wie Tina Lutz auch Weltmeisterin im gesamten Feld. Inzwischen ist sie die dominierende Seglerin der 470er Klasse. Sie siegte bei den vergangenen beiden Weltmeisterschaften. Allerdings hat es eben auch 14 Jahre gedauert, bis sie ganz an der Spitze ankam. So lange wollen Lutz und Mills nicht warten.

Carsten Kemmling

Der Mann von der vordersten Front. Mehr zu ihm findest Du hier.

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