Jochen Schümann startete stark auf der großen Starboot-Bühne. Polgar/Koy hieven sich mit einem Sieg in die Top Ten, Stanjek/Kleen erwischen einen schwarzen Tag. Der Meister erzählt aus seinem Leben.
Die Pressemitteilung:
Die Qualifikationsrunde des Star Sailors League Finals hat am Dienstag in der Montagu-Bucht vor Naussau im Revier der Bahamas mit vier Rennen begonnen. Die Wettfahrten wurden in zumeist leichten Winden ausgetragen.
Vier verschiedene Teams konnten jeweils eine Wettfahrt gewinnen. Sieben Crews konnten sich einen oder sogar mehrere Podiumsplätze erkämpfen. Neun olympische Medaillengewinner und sieben Weltmeister lieferten sich im herausragend besetzten Feld hochspannende Positionskämpfe. Dabei sorgten die leichten Winde für viele Positionswechsel während der Rennen und beanspruchten die Nerven der Athleten in dieser Weltklasse-Flotte bis zum Äußersten.
A great interview of Jochen Schümann#SSLFinals
Posted by Star Sailors League on Mittwoch, 2. Dezember 2015
Die Franzosen Xavier Rohart und Pierre-Alexis Ponsot ließen von Beginn an keinen Zweifel an ihrer Zielsetzung aufkommen. Sie gewannen das erste Rennen, kreuzten die Ziellinie danach zweimal als Zweite und übernahmen die Führung nach dem ersten Tag.
Diego Negri und Sergio Lamberthengi lagen nach den ersten vier Rennen auf Platz zwei. Die Italiener waren insbesondere auf den Amwind-Abschnitten sehr schnell unterwegs, verloren aber in der dritten Wettfahrt einige Plätze auf dem letzten Vorwind-Abschnitt und erreichten das Ziel im vierten Rennen erst als letzte, wodurch sie nun bereits mit einem schwergewichtigen Streichergebnis belastet sind.
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Schümann im Tunnel. © SSL[/caption]
Anders herum erging es dem neuseeländischen Steuermann Hamish Pepper und seinem brasilianischen Vorschoter Bruno Prada, die sich von Rang elf im Eröffnungsrennen schnell erholten und den ersten Regattatag mit einem Sieg und einem zweiten Rang auf Platz drei abschlossen. Damit ist das gemischte Duo zum Auftakt auch bestes VIP-Team unter den neben den qualifizierten Teams geladenen Mannschaften.
Mit zwei Podiumsplatzierungen segelten George Szabo (USA) und Edoardo Natucci (ITA) zunächst auf Platz vier. Nur einen Punkt dahinter platzierten sich der polnische Olympiasieger Mateusz Kusznierewicz und Dominik Zycki, nachdem sie sich im dritten Rennen mit den Franzosen Jean-Baptiste Bernaz und Pascal Rambeau ein furioses Duell geliefert hatten, das im Ziel mit einem lautstarken Wortgefecht endete.
Der Kampf um das Überstehen des Cuts am Freitagabend und das Erreichen der nächsten Runde ist beim SSL Finale bereits am ersten Tag entbrannt. Sechs Teams kämpfen um einen Platz in den Top Elf, den nur die besten elf Teams dürfen nach der dreitägigen Qualifikation weitersegeln.
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Viel Betrieb am Leegate. © SSL[/caption]
Die Amerikaner Augie Diaz und Arnis Baltins führen das Verfolgerfeld als Zehnte im Gesamtklassement an. Hinter ihnen lauern unter den sich formierenden VIP-Teams bereits Tonci Stipanovic/Canali Massimo (CRO/ITA), Lorenzo Chiavarini/Brian Fatih (GBR/USA), Ian Williams/Steve Mitchell (GBR), Luke Lawrence/Ian Coleman (USA) und Ivan Kljakovic Gaspic/Ante Sitic (CRO) auf ihre Chance.
Den VIP-Gastseglern Jochen Schümann und Ingo Borkowski vom Yachtclub Berlin-Grünau gelangen bei ihrer Premiere drei gute einstellige Ergebnisse in Folge. Damit haben sie sich ein Punktepolster von neun Zählern auf das zwölftplatzierte Team erarbeitet.
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Jochen Schümann startete gut in sein erstes internationales Starboot-Event. © SSL[/caption]
Johannes Polgar und Markus Koy vom Norddeutschen Regatta Verein hatten sich nach unstetem Auftakt das Beste für zuletzt aufgehoben und gewannen die vierte Wettfahrt des Tages. Damit verbesserten sie sich auf Platz acht und liegen direkt hinter Schümann und Borkowski. Keinen guten Tag erwischten die Olympia-Sechsten Robert Stanjek und Fridtjof Kleen, die nach vier Rennen am Donnerstag von Platz 18 im Feld der 19 Mannschaften angreifen müssen.
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Schümann und Kusznierewicz segeln mit Einheimischen. © SSL[/caption]
UND DAS HABEN SIE GESAGT…
XAVIER ROHART (FRA)
"Es war ein Tag mit unterschiedlichen Bedingungen, ein Tag mit leichten, mittleren und teilweise auch stärkeren Winden, die uns am Ende das Pumpen erlaubt haben. Uns ist es heute gut gelungen, die Windbedingungen, die Strömung und unsere Gegner zu lesen. In Rennen vier haben wir dann die Ermüdung gespürt. Es war ein komplizierter Start am Pin-Ende der Linie. Das Rennen war lang und wir hatten nicht den besten Start. Kurz gesagt: Es war heute sehr heiß, mental und auch pysisch sehr hart, aber es ist natürlich immer ein Vergnügen, einen solchen Tag als Spitzenreiter zu beenden."
DIEGO NEGRI (ITA)
"Für uns war es ein guter Tag. Und es war ein guter Start, weil wir an der ersten Marke geführt haben, dann ein schönes Duell mit Xavier Rohart hatten, der uns kurz vor dem Ziel noch überholt hat. Das Rennen mit Platz zwei zu beenden, das war gut. Dann haben wir das zweite Rennen gewonnen. Im dritten Rennen haben wir in der Mitte des Feldes agiert und sind als fünfte kurz hinter den führenden Booten ins Ziel gekommen.
Ich habe keine Ahnung, was im vierten Rennen passiert ist. Wir hatten uns für die linke Seite entschieden, weil der Druck aus der Richtung kam. Doch das war eine schlechte Entscheidung. Wir sahen an der Top-Marke nicht gut aus. Die nächste Marke haben wir dann als letzte gerundet und das Rennen so auch beendet. Trotzdem liegen wir jetzt auf Platz zwei und sind voll auf unser Ziel fokussiert: Wir wollen den Finaltag am Samstag erreichen."
HAMISH PEPPER
"Am Ende war es ein guter Tag. Aber wenn man mal auf die Ergebnislisten schaut, dann war ich am Anfang noch ein bisschen eingerostet. Ich habe versucht, meinen Weg zurückzufinden und mich so schnell wie möglich wieder auf dem Boot zurechtzufinden. Insgesamt war es ein guter Tag. Im dritten Rennen hatten wir einen akzeptablen Start und dann ein bisschen Glück, als wir zur rechten Zeit am rechten Ort auf der linken Seite waren. Wir konnten vor der Flotte durchfahren und haben diesen Vorsprung bis ins Ziel verteidigt."
Die SSL-Qualifikationsrunde wird am Donnerstag mit Tag 2 und erneut bis zu vier Läufen fortgesetzt. Das Finale wird live im Internet übertragen und von prominenten Gästen kommentiert. Auf dem Wasser sorgen modernste Kameratechnologien ebenso wie 3D-Grafiken von Virtual Eye für hochspannendes She- und Hörvergnügen. Wer vom heimischen Sofa aus gerne selbst mitsegeln möchte, der kann das via Virtual Regatta tun.
Weitere Informationen zur SSL gibt es auf der
Homepage
Ergebnisse Star Sailors League Nassau 2015
Ab 17 Uhr wird hier der zweite Renntag aus Nassau übertragen
Quelle: Star Sailors League
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