Erik Heil und Thomas Plößel blicken nach dem Sieg in der Olympia-Qaulifikation kurz zurück und dann geht’s weiter. Nun wollen sie die Medaille in Rio und halten auch Gold für möglich.
„Es ist der Meilenstein vor dem Gipfelsturm“, schreiben Erik Heil und Thomas Plößel in ihrem Statement nach dem erfolgreichen Abschluss der Olympia-Qualifikation. „Wir haben uns für die Olympischen Spiele 2016 qualifiziert, konnten uns im Kampf um die Fahrkarte nach Rio de Janeiro gegen unsere nationalen Konkurrenten durchsetzen!
Nach 15 Jahren in einem Boot und acht gemeinsamen Jahren im 49er sind die Weichen gestellt: Wir haben alle Bedingungen für die Teilnahme an der olympischen Regatta vom 8. bis zum 18. August erfüllt (49er: 12. bis 18. August) und dürfen hoffen, am 31. Mai auf Vorschlag des Deutschen Segler-Verbandes (DSV) vom Deutschen Olympischen Sportbundes nominiert zu werden.
Hinter uns liegt ein langer Weg, vor uns die größte Herausforderung für olympische Leistungssportler. Wir haben uns viel vorgenommen, wollen in Rio um eine Medaille kämpfen. Wir glauben, dass wir das Zeug dazu haben und werden die verbleibenden 120 Tage intensiv dafür nutzen, uns die bestmögliche Ausgangsposition dafür zu verschaffen.
Der letzte Teil der 49er-Ausscheidung fand bei der Trofeo Princesa Sofía vor Mallorca statt. Wir hatten mit Justus Schmidt und Max Boehme starke Gegner im Kampf um die Olympia-Fahrkarte. Sie haben uns gefordert, waren und sind uns Sparring-Partner und Freunde, denen wir für ein beflügelndes und faires Duell danken!
Justus und Max werden uns auf dem Weg nach Rio weiter begleiten. Die Trainingsgruppe, zu der auch das dänische Team von Olympiasieger Jonas Warrer gehört, hat uns in die Weltspitze geführt. Wir werden uns auf dieser Position aber nicht ausruhen, sondern weiterarbeiten und uns für die Spiele in die bestmögliche Ausgangsposition bringen.
Dankbar sind wir unserem Betreuer-Team mit mit Frithjof Schade, Frithjof Kleen und Bundestrainer Thomas Rein. Das Trio hat uns immens unterstützt und großen Anteil an der gelungenen Olympia-Qualifikation. Ebenso der Norddeutsche Regatta Verein, das Audi Sailing Team Germany, der Deutsche Segler-Verband, die Bundeswehr und unsere Partner RedBull, Audi, SAP, Salzbrenner Würstchen, Mattfeld, Kieler Nachrichten, EWE, POC und MACS Shipping. Ohne sie wären wir nicht da, wo wir heute stehen. Das meinen wir auch so!
Bahnhof in Berlin
Als wir nach unserer Rückkehr aus Spanien von unseren Familien, Freunden und Förderern am Flughafen stürmisch überrascht wurden und dort tatsächlich das erste Boot in der Ankunftshalle stand, mit dem Thomas und ich einst begonnen hatten, herrschte Gänsehautstimmung pur. Danke!
Unser nächster wichtiger Termin ist der 11. April, an dem wir uns in Kiel mit unseren Betreuern zum Strategie-Meeting treffen. Dann werden wir die Pläne für den Countdown zu den Olympischen Spielen finalisieren. Fest steht bereits, dass wir am Sailing World Cup vor Hyères teilnehmen, bevor wir zu einem intensiven Trainingsblock im brasilianischen Olympiarevier aufbrechen.
Anschließend freuen wir uns sehr auf das vorolympische Heimspiel bei der Kieler Woche. Das wird ein segelsportlicher Leckerbissen, den sich Olympiafans nicht entgehen lassen sollten! Am Start sind mit den neuseeländischen America’s-Cup-Seglern, Weltmeistern und Weltseglern des Jahres 2015 unsere 49er-Konkurrenten Peter Burling und Blair Tuke ebenso wie eine ganze Reihe weiterer Top-Leute unserer Disziplin.
Es wird die letzte Regatta vor den Olympischen Spielen sein und wir werden alles geben.
Für uns geht es in der Schlussphase der Vorbereitung auf die Olympischen Spiele vor allem um Zeit auf dem Wasser, Praxis und Abstimmung. Wir sind technisch bereits gut vorbereitet. Es gibt nur noch sehr wenige Felder, in denen wir Material testen. Die meisten technischen Hausaufgaben sind gemacht. Es ist wichtig, kurz vor den Spielen noch wichtige technischen Fragen beantworten zu müssen.
Wir werden die Kieler Woche auch nutzen, um die olympische Konkurrenz zu studieren. Die zuletzt in Serie siegenden Burling und Tuke sind keine Magier und also auch nicht unschlagbar. Thomas und ich sind ihnen in der Geschwindigkeit oft ebenbürtig und werden herausfinden, wo die Knackpunkte der Kiwis liegen, denen genauso Fehler unterlaufen wie allen anderen Spitzenteams. Peter und Blair stellen eine spannende Herausforderung dar, die wir sehr, sehr gerne annehmen!
Im Gleichschritt zu den Spielen
Wir sind in den letzten Tagen oft darauf angesprochen worden und daher ein Wort zu einem ganz besonderen Glück: Parallel zu uns haben sich auch Victoria Jurczok und Anika Lorenz die Olympia-Fahrkarte ersegelt. Was bedeutet, dass sich mit Erik und Vicky zwei Steuerleute den Olympiastart erkämpft haben, die auch im Leben ein Paar sind.
Auf dem Wasser spielt das keine Rolle, denn 49er- und 49erFX-Flotten segeln getrennt voneinander. Auch an Land verfolgt jedes Team fokussiert die eigenen Pläne. Aber es gibt Bereiche, in denen wir uns austauschen und gegenseitig beflügeln. Wir haben die gelösten Rio-Fahrkarten gemeinsam gefeiert und blicken nun sehr zuversichtlich dem Olympiastart entgegen.
Wir sehen uns zur Kieler Woche!“
Erik Heil und Thomas Plößel
Schreibe einen Kommentar