Bodensee Rund Um: Ralph Schatz holt zweiten Sieg – „Orange Utan“ vor Ventilo Kats

Überholmanöver kurz vor dem Ziel

Ralph Schatz hat bei der 66. RUND UM seinen zweiten Erfolg gefeiert mit einem SL33 Katamaran 4:47 Minuten vor der zweitplazierten „Safram“ und drei weiteren schweizer Katamaranen.

Bodensee Rund Um
323 Boote machen sich vor Lindau auf den Weg zur Rund Um. © LSC

Für die 66. RUND UM war schwacher Wind vorhergesagt. Dennoch wehte beim Start am Freitag-Abend um 19.30 Uhr eine konstante Brise aus Südsüdwest mit 3 – 4 Bft, leider begleitet von Regen. Von 351 gemeldeten Booten machten sich letztlich 323 auf den Weg in die dunkle Neumondnacht. Den Startschuss gab diesmal mit Andreas von Bechtolsheim ein prominenter Lindauer, der als Mitbegründer von Sun Microsystems in den USA ein Weltunternehmen aufgebaut hat.

Vom Start weg setzten sich die Mehrrumpfboote deutlich ab, doch auch das große Feld der herkömmlichen Yachten kam dank des kräftigen Windes schnell voran.

Bereits kurz nach dem Start musste Helge Sach mit seinem Katamaran itelligence nach einem Riss des Vorstags aufgeben, später auch Fritz Trippolt mit seiner Skinfit. Somit waren schon zwei der TOP-Favoriten aus dem Rennen.

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Die Flotte bei gutem Wind nach dem Start. © LSC

Um Mitternacht war die Spitzengruppe über Romanshorn und Konstanz bereits im Überlinger See angekommen und auch das Hauptfeld bewegte sich auf die Bahnmarke Eichhorn (Konstanz) zu.

Lange Zeit führte der Ventilo M1 Katamaran SAFRAM vom Genfer See, gefolgt von der Orange Utan von Ralph Schatz, LSC, der Holy Smoke von Albert Schiess, Arbon und dem Team Sonnenkönig, mit Stefan Stäheli aus der Schweiz. Diese Spitzengruppe konnte im Überlinger See vom kurzzeitigen Nordostwind aus einer Gewitterzelle profitieren, diesen Seeteil schnell hinter sich lassen und Kurs auf Lindau nehmen.

Auf der Höhe von Wasserburg zog das Team von Ralph Schatz auf dem Katamaran Orange Utan (LSC) an der SAFRAM, die lange führte, vorbei und ging am Samstag-Morgen um 1.36 Uhr mit einer gesegelten Zeit von 6 Stunden, 6 Minuten und 3 Sekunden als Sieger des Großen Blauen Bandes durchs Ziel vor dem Lindauer Segler-Club.

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Das Sieger-Team um Skipper Ralph Schatz (Mitte). © LSC

Zweiter wurde die Schweizer Crew von Rodolphe Gautier mit der SAFRAM, Société Nautique de Genève, gefolgt vom Team Sonnenkönig mit Steuermann Stefan Stäheli, Segel-Sport-Club Romanshorn, der Holy Smoke von Albert Schiess aus Arbon und dem Katamaran immoset von Kai Näf, Yachtclub Romanshorn. Vier Schweizer Multihulls platzierten sich damit in der Spitzengruppe.

Gewinner des Kleinen Blauen Bandes wurde Dr. Karl Cernovsky, Yacht-Club Langenargen, mit seinem Boot GRACE. Eine gute Zeit schaffte auch Benjamin Off vom Yacht-Club Meersburg mit seiner Dynamic 35, DYVERTIMENTO. Er ging als achter durchs Ziel und war damit schnellster der Startgruppe 4.

Zwei Damencrews des Lindauer Segler-Clubs sorgten für Furore:

Marie-Therese Bach, einzige weibliche Inhaberin des höchsten LSC-Patents, segelte die BAYERN II, unsere Clubyacht, sicher durch die Nacht und gewann mit ihren Mitseglerinnen die Klassenwertung der 8mR-Yachten klar mit deutlichem Vorsprung vor Dr. Andreas Lochbrunner, dem amtierenden DSV-Präsidenten, mit seiner Wishbone-Ketch ELFE II. Der nahm das aber gelassen und freute sich sehr mit der sympathischen Steuerfrau und ihrer Mannschaft.

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Der Achter „Bayern II“ im Ziel. © LSC

Die jüngste Skipperin im Regattafeld war Theresa Ober, Tochter des LSC-Präsidenten. Die 18-jährige steuerte ihre J/70 “Anthoff” souverän über den Kurs und gewann mit ihren Mitseglerinnen Lea und Pia Duwe sowie Carina Donnerbauer den Titel in der Yardstick Gruppe 3.

Die vorhergesagten leichteren Südwestwinde, teils auffrischend und teils von Regen begleitet, brachten das Gros der teilnehmenden Boote in den Mittagsstunden des Samstags nach Lindau zurück.

Bei der Preisverteilung am Sonntag-Vormittag sprach LSC-Präsident Andreas Ober von einer wunderschönen RUND UM und freute sich darüber, dass 289 Boote das Ziel erreicht haben. Er dankte den Geldgebern, insbesondere den Hauptsponsoren Messe BOOT Düsseldorf und MUSTO sowie den unterstützenden Segelvereinen. Ein besonderes Dankeschön ging an die über 100 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer des Lindauer Segler-Clubs, ohne die diese große traditionelle Nachtregatta nicht zu meistern wäre.

Ergebnis_Zieleinlauf_gesamt
Gesamtergebnis

Event Website Rund Um

Quelle: Peter Sternbeck/Lindauer Segler Club

 

12 Antworten zu „Bodensee Rund Um: Ralph Schatz holt zweiten Sieg – „Orange Utan“ vor Ventilo Kats“

  1. Fakt

    sagt:

    War Dr. Mader mit seiner Zoom eigentlich dabei ?

    Wäre eine schöne Gelegenheit gewesen, die angebliche Überlegenheit seiner Zoom zu beweisen.

  2. RVK

    sagt:

    Ist das eigentlich Absicht, dass der Titel des Artikels „Raub im Paradies“ ist 😉

  3. Käptn Brassmann

    sagt:

    Wichtiges Thema!
    Geht verdammt nochmal aufs Wasser das ja schlimm hier.

    „Did you know that one or two glasses of whine a day reduce the risk of giving a shit?“ -Martin Luther King, Oder Benjamin Blümchen kann ich mich nicht mehr genau erinnern.

  4. SailingMaxi

    sagt:

    Egal ob das Vorstag aus Draht oder Texti ist, egal ob eine Schot aus Draht oder Textil ist, Stagen und Schoten brechen.
    Sonst hätte der Seglerspruch: Mast- und Schotbruch keinen Sinn.

    Lg

    1. Fucked

      sagt:

      kommt darauf an ob es Kunstfaser oder Naturtextilien sind

      glg

    2. Fakt

      sagt:

      Mast und Schotbruch wünschte man sich übrigens zur Zeit der Traditionssegler, da der Mast- oder
      Schotbruch eine verhängnisvolle und oft auch todbringende Kenterung der Schiffe verhinderte. Mast und Schot stellten also gewissermassen eine Sollbruchstelle dar !

  5. knallgäu

    sagt:

    wie ist das denn heutzutage, wenn ein vorstag nicht mehr aus draht sondern aus tauwerk ist:
    bricht es oder reißt es?
    ist euch schon mal ne schot gebrochen?

    …könnt man ssich mal den kopf drüber zerbrechen…

  6. Fakt

    sagt:

    Könnte auch von Digger stammen 🙂

    „Riss des Vorstags“ statt Bruch des Vorstags

    oder „Auftakeln“ (CK) statt Segel setzen,

    1. Vorstag

      sagt:

      Super Kommentar

      1. Fakt

        sagt:

        Mit dem Kommentar sollte ja indirekt zum Ausdruck gebracht werden, dass die Bodense Rund Um eher von lokalem Interesse ist und hier im Norden weniger Beachtung findet.
        Dass man Katamarane bei diesem von Einrümpfern beherrschten Wettbewerb um das Blaue Band zulässt, ist sicher auch weniger der Vernunft als lokalen Eigenarten geschuldet.

        1. PF

          sagt:

          Dann sollten ab jetzt besser nur noch Artikel veröffentlicht werden, die im Norden Beachtung finden…
          Und Katamarane sind eh doof…

          1. Fakt

            sagt:

            Du hast mich leider falsch verstanden:
            Selbstverständlich kann und soll auch über die Bodensee Rund Um berichtet werden.
            Die Pressemitteilung war für mich jedoch ziemlich uninteressant, da man ja im Norden weder die genannten Namen noch die beteiligten Boote kennt.

            Hätte SR vorher die favorisierten Boote vorgestellt und vielleicht auch noch den Tracker Link genannt, dann hätte dies sicher auch mein Interesse gefunden.

            Anschaulicher als die Pressemitteilung ist für mich übrigens das folgende Video.

            http://www.regio-tv.de/video/419043.html

            P.S. Ob es sinnvoll ist, Katamarane bei einer Rund UM-Regatta zuzulassen und damit hinsichtlich des Blauen Bandes von vorherein die Einrumpfboote auszuschliessen, mag jeder für sich selbst entscheiden.

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