Der Italiener Giovanni Soldini hat seinen modifizierten Multi70 Trimaran vorgestellt, der mit einer neuen Konfiguration auch in schwerer See auf Tragflächen segeln soll.
Der rasante Foiler-Entwicklung beim Segeln scheinen weiterhin keine Grenzen gesetzt zu sein. Nun hat sich das Maserati-Team dem Tragflächen-Segeln auf hoher See verschrieben. Das Projekt der italienischen Segel-Legende Giovanni Soldini ist allein auf Rekordfahrten ausgerichtet und soll dem Sportwagen-Sponsor Außenwirkung durch spektakuläre Speed-Höchstleistungen auf langen Strecken ermöglichen.
Entwicklung von Gitana
Dafür hat Soldini den MOD70 Trimaran des französischen Gitana Teams erworben, das schon länger mit dem Multihull im Foiling-Modus experimentiert. Im April zeigte es, wie der 70-Fußer auch über einen längeren Zeitraum auf Tragflächen gehalten werden kann.
Verantwortlich für die Entwicklung ist das französische Design-Büro von Guillaume Verdier, das auch die Gitana-Bemühungen weiter begleitet. Die Franzosen haben die Tests mit dem MOD70 dafür genutzt, um Erkenntnisse für den Neubau eines fliegenden Maxi-Trimarans zu gewinnen.
Soldini partizipiert an der Entwicklung. Allerdings hat sich die Konfiguration seines Trimarans nach dem Kauf von Gitana verändert. „Maserati“ foilt nun nicht mehr auf zwei Rudern und einem Leeschwert, wie es die America’s Cup Katamarane tun.
Konfiguration auch für rauhe See
Der italienische Tri hebt sich offenbar auf ein T-Foil am Schwert des Hauptrumpfes, eines am Ruder und ein L-Foil unter dem Leerumpf. Diese Aufteilung soll die zur Zeit sicherste beim Bewegen von Trimaranen sein. In den Videos sieht man allerdings oft noch zwei Ruder im Wasser.
„Es ist unser Ziel, auf dem offenen Meer zu segeln und wir sind die Ersten, die beweisen, dass man mit diesem Setup auch in rauher See extreme Geschwindigkeiten erreichen kann“, sagt Soldini.
Maserati hat den Gitana-Tri erst im Juli erworben und scheint das System schon im Griff zu haben. Francois Gabart hat mit seinem Maxi „Macif“ zwar schon die Foiler Technik auf hoher See gezeigt, aber so radikal auf Kufen wie „Maserati“ segelte sein 30 Meter Tri noch lange nicht.
Sicher in großen Wellen
Soldini will die Möglichkeiten seiner neuen Rennmaschine erstmalig beim Middle Sea Race (22. Oktober) zeigen, und dam Ende November beim RORC Transatlantic Race starten. „Wir können es kaum erwarten, das Schiff im großen Ozean auszuprobieren“, sagt der Skipper. Test bei 40 Knoten Wind hätten demonstriert, wie stabil das Schiff nun segelt. „Das Undenkbare ist nun passiert. Wir können auch sicher in großen Wellen segeln.“
Ob Boris Herrmann wie bei den Rekordversuchen mit dem 70 Fuß Monohull noch einmal zum Einsatz kommt, ist bisher nicht bekannt. Er steht nicht auf der Crewliste. Allerdings sammelt er im GC32 Zirkus reichlich Erfahrung mit den fliegenden Rennmaschinen.
„Mein Maserati fährt 210…“