Ein Kommen und Gehen auf der vorläufigen Meldeliste des Golden Globe Race. Noch ist die Meldeliste – 30 Teilnehmer sind erlaubt – nicht voll. Doch die Veranstalter planen bereits nächstes Event.
Das Golden Globe Race soll 2018 in Gedenken an die spektakuläre Einhand-Weltumrundungs-Regatta gleichen Namens erinnern, die Robin Knox-Johnston 1969 als einziger von neun Teilnehmern beendete (SR berichtete).
Bei der in 18 Monaten geplanten Low-Tech-Retro-Regatta dürfen nur alte Boote (bis Baujahr 1988) starten. Replika, die den Originalen exakt nachgebaut wurden, sind ebenfalls erlaubt.
Ziel ist es, mit den Mitteln von damals – also keine Navigationshilfe wie GPS, keine Karbonrümpfe, keine Stromversorgung durch Solarpanels – schneller die Erde zu umrunden, als es Sir Robin Knox Johnston schaffte. Der legendäre Segler brauchte 312 Tage – alle die beim Golden Globe Race schneller sein werden, erhalten ihr Startgeld zurück.
Knox-Johnston im Mittelpunkt
Knox-Johnston, der bekanntlich sein Leben lang dem Hochseesegeln treu geblieben ist und noch als 75-Jähriger bei der letzten Route du Rhum einhand einen Open 60 über den Atlantik prügelte, wird in diesem Rennen selbstverständlich eine Schlüsselrolle spielen. Wenn auch nicht als Teilnehmer.
Er habe damals Menschen, die vom Außergewöhnlichen träumen, ein Beispiel gegeben und sie damit aufgefordert, endlich zu handeln, wird Knox Johnston zitiert. Heute wolle er in diesem Esprit Menschen die Möglichkeit geben, über sich selbst hinaus zu wachsen!
Hierfür restauriert „der alte Salzbuckel“ derzeit seine Original-„Suhaili“, die jedoch „nur“ als symbolträchtiges Startschiff bei der Regatta dienen soll.
Eine möglichst nahe Identifizierung mit der für damalige Verhältnisse unglaublichen Leistung des britischen Einhand-Pioniers ist unter den potentiellen Teilnehmern der Low-Tech-Retro-Regatta jedoch Ehrensache. So sind derzeit drei „Suhaili“- Replika für das Abenteuer „Golden Globe Race 2018“ im Bau.
Leider hat ausgerechnet ein Skipper, der mit einer orginalgetreuen „West Sail 32“ starten wollte – eine Bootsklasse, die sich nur unwesentlich von der „Suhaili“ unterscheidet – seine Teilnahme wieder zurückgezogen. Ob er sein Boot an einen weiteren, interessierten Teilnehmer von der Warteliste erkaufen will, ist noch unklar.
In den letzten Wochen haben bereits vier fest gemeldete Skipper ihre Teilnahme abgesagt. Einer aus gesundheitlichen Gründen, zwei weil sie keine Sponsoren gefunden haben (hatte Knox-Johnston damals Sponsoren?) und ein weiterer Segler, der in der Zwischenzeit einen Bestseller geschrieben hat und nun „ein völlig anderes Leben führen will.“
Stellt sich nur die Frage: Geht noch mehr „anders“ als eine Teilnahme beim Golden Globe Race?
Eine Fortführung des Golden Globe Races ist bereits für 2022 geplant. Die Organisatoren warnen allerdings davor, in den nächsten Jahren ein Schiff im Hinblick auf dieses Golden Globe Race zu erstehen. Das Rennen können nämlich unter ganz anderen Voraussetzungen stattfinden – noch härter, noch verrückter.
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