Red Bull Youth AC: Das SVB Team Germany in Bermuda – Paul Kohlhoff im Interview

Heiß auf das Siegerpodest

Feinschliff beim SVB Team Germany in Bermuda:

Das SVB Team Germany bereitet sich in Bermuda auf die Rennen des Red Bull Youth America’s Cup gegen die besten Jugendsegler (18 bis 24 Jahre) der Welt vor. Steuermann Paul Kohlhoff spricht über die Erwartungen.

Im Interview erklärt Team-Steuermann Paul Kohlhoff, Olympia-Teilnehmer in Rio 2016, was das deutsche Team stark macht und warum die Teilnahme seines Bruders Max am Red Bull Youth America’s Cup 2013 beim diesjährigen Rennen in Bermuda von großer Bedeutung sein könnte.

SVB Team Germany
Das deutsche Jugend- Team startet in Bermuda. v.l. Max Kohlhoff, Moritz Burmester, Frederik Eichhorst, Paul Kohlhoff, Johann Kohlhoff, Magnus Simon, Phillip Kasüske. © Mark Lloyd / ACEA / Red Bull Content Pool

Red Bull TV überträgt die Finals des Red Bull Youth America’s Cup am 20. und 21. Juni jeweils ab 19:00 Uhr live. Ob das deutsche Team dabei ist, entscheidet sich am 15./16. Juni  bei den Qualifikationsrennen. In zwei Flotten von sechs Booten qualifizieren sich je vier für das Finale.

Paul, was kennzeichnet das SVB Team Germany und wie habt ihr zusammengefunden?

Das SVB Team Germany gehört zu den Teams mit den kleinsten Budgets im Wettbewerb. Wir hatten daher auch eine relativ schlanke Vorbereitung. Dank unserer Sponsoren war es trotzdem möglich, vor Palma auf einem foilenden Katamaran der GC32-Klasse einige Tage intensiv zu trainieren. Diese Boote ähneln den AC45Fs, die beim Red Bull Youth America’s Cup zum Einsatz kommen, auch wenn sie deutlich kleiner sind.

Im März hatten wir die Gelegenheit, eine hochklassige internationale Regatta auf GC32-Katamaranen vor der Küste Omans zu bestreiten. Da haben wir noch einmal viel dazu gelernt.


Du sprichst die gegnerischen Teams an – wie siehst du eure Chancen, in Bermuda die Finals zu erreichen?

Trotz unserer limitierten finanziellen Mittel rechnen wir uns beim Red Bull Youth America’s Cup gute Chancen aus. Unser Minimalziel ist es, die Finalläufe zu erreichen. Eigentlich wollen wir aber mehr, sprich einen Platz auf dem Siegerpodest. Ich traue uns das auch absolut zu, und wir sind da wirklich heiß drauf!

Was macht euch stark?

Unsere Stärke liegt sicherlich in der seglerischen und athletischen Qualität. Die meisten von uns kommen aus den olympischen Klassen, wo die Leistungsfähigkeit und der Druck besonders hoch sind. Für mich persönlich waren die Olympischen Spiele 2016 in Rio ein prägendes Erlebnis. Das Niveau war unfassbar hoch, denn viele Segler hatten sich vier Jahre lang gezielt auf dieses Event vorbereitet. Diese totale Fokussierung der Spitzensegler hat mich sehr beeindruckt und inspiriert.

Was stimmt dich positiv, dass ihr euer Minimalziel erreichen werdet?

Sicherlich ist es ein Vorteil, dass ich aus der olympischen Katamaran-Klasse Nacra 17 komme und daher mit Mehrrumpfbooten bestens vertraut bin. Gemeinsam mit meinen Brüdern Max und Johann sowie mit Philip Kasüske habe ich 2015 auch am Event der Extreme Sailing Series in Hamburg teilgenommen, kenne also auch das Segeln auf großen Katmaranen gegen die besten Profis.

Uns zeichnet auch aus, dass wir uns persönlich sehr gut verstehen. Wir kennen uns aus den olympischen Klassen, sind teilweise aber auch auf größeren Booten zusammen oder gegeneinander gesegelt, etwa in der Bundesliga.

SVB Team Germany
Das SVB Team Germany bei der Arbeit. © Mark Lloyd / ACEA / Red Bull Content Pool

Seit wann bereitet ihr euch wie auf den Red Bull Youth America’s Cup vor?

Wir sind am 26. Mai nach Bermuda gereist, um uns gezielt vorzubereiten. Wir wollen so viel Zeit wie möglich auf dem Wasser verbringen, sind da aber natürlich eingeschränkt, da jedes Team nur eine eingeschränkte Zahl von Slots auf den AC45Fs bekommt. Daneben ist natürlich auch wichtig, dass wir an unserer Kraft, Ausdauer und Koordination weiter arbeiten, denn diese Boote können echte Killer sein – extrem hart und anspruchsvoll zu segeln.

Was macht den Red Bull Youth America’s Cup für euch zu einer besonderen Herausforderung?

Mein Bruder Max, unser Skipper, hat als einziger von uns schon an der 1. Auflage des Red Bull Youth America‘s Cup 2013 in San Francisco teilgenommen und dort wertvolle Erfahrungen gesammelt. Das hilft uns nicht zuletzt bei der Organisation dieses Projekts, die sehr anspruchsvoll und komplex ist. Wir haben ja kein großes Team, das uns vor Ort unterstützt.

Zu guter Letzt: Welche drei Dinge braucht ihr, um in Bermuda erfolgreich zu sein?

1. Wir müssen Spaß haben und jeden Tag hart arbeiten.
2. Wir brauchen absoluten Fokus, sobald die Rennen beginnen.
3. Und wir haben ein starkes Team hinter dem Team und alle Freunde, Fans und Unterstützer zuhause, die uns fest die Daumen drücken.

Quelle: Red Bull

Eventseite Red Bull Youth America’s Cup

Die Teilnehmer beim Red Bull Youth America’s Cup

Pool A
Artemis Youth Racing (Schweden)
Team France Jeune (Frankreich)
Kaijin Team Japan (Japan)
Youth Vikings Denmark (Dänemark)
Team Tilt (Schweiz)
SVB Team Germany (Deutschland)

Pool B
Team BDA (Bermuda)
NZL Sailing Team (Neuseeland)
Land Rover BAR Academy (Enlgand)
Spanish Impulse Team (Spanien)
Next Generation USA (USA)
Candidate Sailing Team (Österreich)

 

 

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