Eine internationale Flotte von Yachten, die an der 32. Auflage der Atlantic Rally for Cruisers teilnehmen, setzte am 19. November in Las Palmas de Gran Canaria Segel und hat sich auf den Weg gemacht Richtung Karibikinsel Saint Lucia.
Bei traumhaftem Sonnenschein und einer leichten Brise aus Nordost entwickelte sich in der Marina eine ganz spezielle Stimmung, als monatelange Vorbereitungen ihr Ende fanden und die Yachten ein allerletztes Mal vor der Abfahrt ihre Ausrüstung checkten.
In den letzten zwei Wochen wurden die Crews von 40 Nationen mit einem umfangreichen Programm in Las Palmas de Gran Canaria verwöhnt, bestehend aus Seminaren, Sicherheitsvorträgen und Partys. Die Yachten waren ein wichtiger Bestandteil der Stadt Las Palmas, was sich zeigte, als die Boote ihren Liegeplatz verließen und dabei von einer Salsaband und vielen einheimischen Firmen sowie Hunderten Zuschauern aus aller Welt verabschiedet wurden.
Das Fremdenverkehrsamt von Las Palmas, die Hafenbehörde, die Stadtverwaltung von Las Palmas und der Schiffsausrüster Rolnautic waren während der zwei Wochen vor dem Start wunderbare Gastgeber für die ARC-Teilnehmer, und es ist ihre beständige Unterstützung, die die Atmosphäre in der Marina und unter den Booten so spektakulär macht.
Es ist eine besonders variantenreiche Flotte dieses Jahr, denn Boote von 30 – 95 Fuß segeln gemeinsam über den Atlantik. Es sind 156 Einrumpfboote, 28 Katamarane und 2 Trimarane. Auch die Segler selbst sind äußerst unterschiedlich, im Alter von 3 – über 80 Jahren. Für einige war der heutige Start eine neue Erfahrung, aber es gibt auch viele bekannte Gesichter, die schon öfter mit der Rally in den letzten 32 Jahren gesegelt sind.
Bei manchen Teilnehmern schließt sich der Kreis, denn sie treten in die Fußstapfen ihrer Eltern oder Großeltern und segeln heute die ARC mit ihren eigenen Familien, in manchen Fällen sogar im gleichen Boot. 20 Kinder verließen Gran Canaria, so dass die Tradition auch weiterhin in der Zukunft fortgesetzt werden kann.
Obwohl die ARC eine Fahrtenseglerregatta ist, gibt es eine Start- und eine Ziellinie, und die Boote werden je nach Größe, Typ und Wettbewerb in Gruppen eingeteilt. Als erstes starteten die Mehrrumpfboote, angeführt von der amerikanischen Lagoon 42-4 Libélula, gefolgt von Seawind 1160 X86 und dem größten Trimaran der Flotte, Rapido, der seinem Namen alle Ehre machte und als dritter über die Startlinie segelte.
15 Minuten später fiel der Startschuss für die 27 Yachten in der ARC Regattagruppe. Erfahrung zahlte sich aus, denn die ersten drei Boote waren schon mehrmals bei der ARC dabei, wie beispielsweise die österreichische Godspeed, die die Gruppe anführte. Als nächstes folgte der regelmäßige ARC-Teilnehmer und Klassengewinner Ross Applebey mit Scarlet Island Girl, direkt hinter ihm Valerio Bardis Swan 46 Mk II Milanto.
Das größte Schauspiel des Tages bot jedoch den Hunderten von Zuschauern an der Mole der Start der Fahrtenseglergruppe um 13.00 Uhr. Es war ein toller Anblick, als sich die Boote auf der Startlinie verteilten und einige in der leichten Brise bunte Spinnaker setzten. Ganz international war der Start: Das erste Boot über der Startlinie war die norwegische Arcona 400 Tiffin, das zweite die schwedische Najad 460 Ellen und das dritte die britische Grand Soleil 56 Mad Monkey.
Ein Hochdruckkeil über den Kanarischen Inseln bescherte Las Palmas in den letzten zwei Wochen schönes und sonniges Wetter und leichten Wind von 8-12 Knoten (Windstärke 3) aus Ost-Nordost für den Start. Der Wind sollte zunehmen, wenn die Boote sich von Gran Canaria entfernen, dann am Montag wieder abnehmen. Das sind angenehme Bedingungen für die ersten Tage auf See, und der Wind wird auch die nächsten Tage leicht bleiben – wunderbar zum Fischen und Sonnenbaden.
Später wird jedoch ein Tiefdruckgebiet mitten im Atlantik das Wetter für die ARC-Segler beeinflussen, so dass die Skipper ihre Route sorgfältig planen müssen. Die direkte Route West-Nordwest wird wahrscheinlich schneller sein und von vielen Booten der Regattagruppe gewählt werden, die mit stärkerem Wind oberhalb des Tiefs rechnen. Auf der südlichen Route in Richtung Kapverden werden Wind und Wellen schwächer sein, so dass die Boote zwar langsamer aber angenehmer die erste Zeit auf See verbringen.
Von den 186 Booten in der ARC sind 4 noch wegen technischer Probleme in Las Palmas, die ihre Abfahrt verschieben mussten. Doch alle vier hoffen, dass diese schnell gelöst werden und sie Las Palmas de Gran Canaria so schnell wie möglich verlassen können.
Alle ARC Boote sind mit YB Satellitentrackern ausgerüstet, so dass Familie, Freunde und Fans das Vorankommen der Flotte bequem von zu Hause aus verfolgen können: ARC Tracker
Die Mehrheit der Boote benötigt zwischen 18-21 Tagen für die 2700 Seemeilen lange Atlantiküberquerung. Beim Landfall in Rodney Bay Marina, Saint Lucia werden sie bei Tag und Nacht am Dock von Vertretern der Saint Lucia Tourist Authority und Mitarbeitern des World Cruising Club mit Rumpunsch empfangen. Auch in Rodney Bay gibt es ein umfangreiches Programm für alle ARC Crews und ihre Freunde und Familien. Der Höhepunkt ist die Preisverleihung am 16.Dezember.
Der heutige Start der ARC-Flotte, die direkt nach Saint Lucia segelt bedeutet, dass insgesamt 254 Yachten unter dem ARC 2017-Banner auf dem Atlantik unterwegs sind, denn 68 Boote der ARC+ Flotte sind letzten Mittwoch in Mindelo auf den Kapverden zur zweiten Etappe ihrer Atlantiküberquerung gestartet und sind bislang gut vorangekommen.
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