DSV-Präsidentin Mona Küppers nutzte „ihr“ Revier. Gemeinsam mit dem ADAC und dem Deutschen Motoryachtverband (DMYV) verkündete der Deutsche Segler-Verband im Rahmen der Kieler Woche beim traditionellen Segler-Frühstück, dass die drei Verbände künftig an einem Strang ziehen werden.
Im „Forum Sportschifffahrt“ sollen ab sofort die relevanten Schwertpunktthemen gemeinsam bearbeitet werden. Die erklärten Ziele sind „Nachhaltige Steigerung der Attraktivität des Bootssports und des Bootstourismus“, „Stetige Weiterentwicklung der Attraktivität des Bootssports und des Bootstourismus“ sowie die „Nachhaltigkeit und Effizienz in der Vertretung der Interessen der Vereine und Bootssportler“. Hinter den weitreichenden Zielen steckt viel Detailarbeit, denn auch der Weg zur Zusammenarbeit war steinig.
„Die können sich nicht leiden, die sprechen nicht miteinander – all dieses Gerede ist damit vom Tisch. Wir sprechen und wir planen sogar miteinander“, so Mona Küppers vor den 30 Journalisten in der Kieler-Woche-Lounge. „Wir üben unseren Sport nun einmal nicht in Hallen aus, sondern brauchen die öffentlichen Gewässer. Und hier müssen wir uns als starke Interessensvertreter für unsere Mitglieder einsetzen“, so Küppers, die vor allem in der Lobbyarbeit und dem politischen Einfluss durch die Kooperation Vorteile sieht. Gerade im Bereich Wasserstraßennutzung/Wasserstraßenkategorisierung braucht der Freizeitwassersport eine starke gemeinsame Stimme.
Intensiver gestalten
„Durch diese intensivere Zusammenarbeit der drei wichtigen deutschen Organisatoren für Bootssport und Bootstourismus können politische Entscheidungen intensiver mitgestaltet werden“, erklärte DMYV-Präsident Winfried Röcker zur neuen starken Interessensvertretung und deren Einfluss in Politik und Gremien.
Kurt Heinen, Vizepräsident für Tourismus im ADAC, betonte, dass durch die Zusammenarbeit die Attraktivität des Bootstourismus weiter gesteigert werden könne. Zuallererst gelte es, allen Mitgliedern auch zu verdeutlichen, dass man gemeinsam deutlich stärker sei. Dabei überlässt der ADAC den beiden Spitzensportverbänden die Beleihung und damit eine der wesentlichen Einnahmequellen dank der Prüfungsgebühren und Erteilung des Sportbootführerscheins. Bei den Themen Ausbildung und digitale Information wird der ADAC Einfluss nehmen und sich auch für neue Wege einsetzen. „Hier hat es bei unseren Mitgliedern Kritik gegeben, so dass wir uns beim Ausbildungswesen mit einbringen werden“, erklärte Heinen. Seit über 100 Jahren betreut der ADAC Sportschifffahrt rund zwei Millionen wassersportaffine Mitglieder. Zu den Angeboten zählen das Marina-Portal, die ADAC Yachtcharter-Suche, bootstouristische Informationen und der internationale Bootsschein.
Steine aus dem Weg geräumt
„Natürlich haben wir auf dem Weg zur Zusammenarbeit einige Steine aus dem Weg räumen müssen, aber wir haben es geschafft. Der Einstieg des ADAC in die Beleihung hätte auch dazu führen können, dass weitere ‚Nicht-Spitzensportverbände‘ sich gemeldet hätten“, so Winfried Röcker.
Völlige Übereinstimmung gibt es im Bereich der Ausbildung, wenn es um das Thema Qualität geht. „Wir möchten eine hochwertige Ausbildung für den Sportbootführerschein und werden daher die Ausbildungs- und Prüfungsstandards diskutieren und gegebenenfalls konkrete Maßnahmen mit dem Bundesministerium abstimmen“, erklärte Mona Küppers, die nach dem Pressegespräch den Vertretern des ADAC und DMYV „ihr“ Revier zeigte und mit ihnen die Regatten des German Sailing Teams verfolgte.
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