Star Sailors League Final: Live von den Bahamas ab 17:00 Uhr – 40.000 Dollar für die Sieger

2. Versuch – Revival der Starboot-Recken

Der erste Renntag der Star Sailors League Finals fiel aus mangels Wind. Heute startet der zweite Versuch auf dem Bahamas Traumrevier. So stark war das Feld noch nie. Wer die besten Chancen hat.

In der Pressemitteilung klingt es etwas vollmundig: „Diese Woche wird bei den Star Sailors League Final der beste Segler der Welt bestimmt“. Diese Aussicht mag noch von den glorreichen olympischen Zeiten geprägt sein, als im Starboot einige Segler das Zepter schwangen, die sich tatsächlich zum Kreis der objektiv Besten zählen mochten.

Eine Zeit, in der sich alle Spitzenteams fulltime mit dem Boot beschäftigten und sie ihre Fähigkeiten auch auf anderen professionellen Spielfeldern wie dem America’s Cup unter Beweis stellen konnten. Aber die letzten Olympischen Spiele im Starboot liegen eben auch schon mehr als sechs Jahre zurück.

Übertragung vom 1. Tag ohne Wind:

Seitdem schafft es die Star Sailors League mit Bravour und der Hilfe von Mäzen Michel Niklaus, die großen Namen zu motivieren, einen Fuß in der Türe zur Klasse zu behalten. In diesem Jahr ist das besonders gut gelungen. Denn erstmals treffen bei der SSL die drei großen Skipper aufeinander, die sich bei den letzten Olympischen Spielen, als die Starboote dabei waren, jeweils auf den Medaillen-Rängen ablösten: Robert Scheidt, Freddy Lööf und Iain Percy.

Die Champs trainieren wieder

Diese Historie hat dazu geführt, dass die Champs die Bahamas-Regatta höher als in den Jahren zuvor einordnen und doch eine wenig Vorbereitungsszeit eingeplant haben. Scheidt segelte in Brasilien, Lööf am Gardasee und Percy startete sogar bei der WM.

Denn sie können sich nicht mehr auf ihren Lorbeeren ausruhen. Allein das Wissen über Trimm und Technik reicht nicht mehr aus, um die klassenfremden Einsteiger in Schach zu halten. Und besonders die Regeländerung hin zum unlimitierten Vorwind-Pumpen erfordert das Erlernen der neuen Schaukel-Technik. Die verstärkt auch die Einflussmöglichkeiten des Vorschoters. Wozu das führen kann zeigte im vergangenen Jahr der knappe Sieg von Paul Goodison mit dem deutschen Top-Vorschiffsmann Frithjof Kleen.

Der Brite ist diesmal nicht dabei, aber Kleen hat sich mit Diego Negri einen starken Ersatz gesucht. Der Italiener, der in seiner olympischen Starboot-Karriere eher immer etwas in der zweiten Reihe stand, wäre zusammen mit dem deutschen Kumpel durchaus in der Lage, den ganz großen Wurf gegen die großen Champs zu landen. Er brennt darauf.

Lasersegler kommen gut klar

Spannend wird wieder sein, wie sich die klassenfremden Skipper mit dem ungewohnten Kielboot schlagen. Traditionell haben Lasersegler kaum Probleme mit dem Knickspanter. Besonders taktisch entspricht der Star den Anforderungen eines Lasers. Beide Boote verlieren ähnlich wenig bei einer Wende, auch vor dem Wind sind die Steuerwinkel vergleichbar und intensives Ausreiten hilft. Laser-Olympiasieger Goodison wie auch Phillip Buhl haben im vergangenen Jahr die Tradition der starken Laser-Steuermänner fortgesetzt.

In diesem Jahr könnte Pavlos Kontides, der Laser Doppelweltmeister und Weltsegler des Jahres 2018, in diese Riege vorstoßen. Zwar fehlt den Einhand-Spezialisten normalerweise das Optimalgewicht am Steuer, aber mit einem schweren Vorschoter kann es klappen. Deshalb ist der Zypriote Kontides mit Markus Koy an der Vorschot bestens aufgestellt.

Insgesamt sind auf 25 Teams 21 Olympia-Medaillen verteilt. Robert Scheidt steuert gleich dreimal Edelmetall bei, Iain Percy besitzt zwei Medaillen. Zu den Favoriten aus der Starklasse zählen auch wieder der neuseeländische ex Weltmeister Hamish Pepper, Xavier Rohart (FRA) Bronze-Gewinner in Athen 2004, und besonders Mark Mendelblatt (USA). Der Olympia-Siebte in London ist der erfolgreichste Star Sailors League Finals-Segler mit der Serie 3-1-1-3. Er tritt in Nassau als einer der wenigen mit dem Vorschoter an, mit dem er auch 2012 bei Olympia gestartet ist.

 

Aber auch Mateusz Kusznierewicz mit Dominik Życki (POL) wird wieder weit vorne erwartet wie auch der Norweger Eivind Melleby, allesamt Spitzenkräfte bei der letzten olympischen Starboot -Regatta in London. Interessant dürfte der Auftritt von Francesco Bruni werden, einem der vielseitigsten und besten Profis der Welt, der aktuell beim Luna Rossa America’s Cup Team eine der wichtigsten Rollen spielt und auch schon im Star olympisch gesegelt ist.

Objektiv der beste Segler an der Startlinie ist vielleicht der Kroate Šime Fantela, der das unglaubliche Kunststück geschafft hat, 2016 im 470er Olympia-Gold zu gewinnen und nach seinem Umstieg in den 49er schon 2018 WM-Gold in Aarhus.

Sie alle kämpfen um insgesamt 200.000 Dollar Preisgeld, das unter den Teilnehmern aufgeteilt wird. Die Sieger erhalten 40.000 Dollar.

Die Rennen werden live im Internet übertragen und kommentiert. Nach vier Tagen Qualifikation scheiden 15 Crews aus.

Sailors League Finals
Das Format des Star Sailors League Finals. Nach vier Quali-Tagen erfolgt der erste Cut.

Die Star Sailors League Final-Teilnehmer 2018:

Iain Percy GBR Anders Ekstrom SWE
Sime Fantela CRO Antonio Arapovic CRO
Robert Scheidt BRA Henry Boening BRA
Freddy Loof SWE Edoardo Natucci ITA
Mateusz Kusznierewicz POL Dominik Zycki POL
Max Salminen SWE Johan Tillander SWE
Paul Cayard USA Arthur Lopes BRA
Diego Negri ITA Frithjof Kleen GER
Pavlos Kontides CYP Markus Koy GER
Tonci Stipanovic CRO Frederico Melo POR
Georgy Shayduko RUS Vitalii Kushnir UKR
Lars Grael BRA Samuel Gonçalves BRA
Xavier Rohart FRA Pierre-Alexis Ponsot FRA
Jorge Zarif BRA Pedro Trouche BRA
Ruggero Tita ITA Enrico Voltolini ITA
Zsombor Berecz HUN Michael Maier CZE
Kevin Peponnet FRA Mark Strube USA
Hamish Pepper NZL Steve Mitchell GBR
Francesco Bruni ITA Nando Colaninno ITA
Mark Mendelblatt USA Brian Fatih USA
Eivind Melleby NOR Joshua Revkin USA
George Szabo USA Roger Cheer CAN
Augie Diaz USA Bruno Prada BRA
Ondrej Teply CZE Antonis Tsotras GRE
Guido Gallinaro ITA Kilian Weise GER

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