TikTok-Trend: Online-Orchester – Seemannslied „Wellerman“ geht um die Welt

Comeback des Shanty

Ein 200 Jahre alter neuseeländischer Shanty geht viral. Sehnsucht, Gemeinschaft und Hoffnung der Seemänner scheinen auf die Internet-Community überzuschwappen. Es gibt schlimmere Trends.

TikTok-Nutzer singen zusammen mit Nathan Evans (Mitte) den Sea-Shanty „Wellerman“.

Von TikTok mag man halten was man möchte. Dem neusten viralen Hit kann man sich allerdings nur schwer entziehen. Ein ca. 200 Jahre altes, neuseeländisches Seemannslied ist zum Internetphänomen geworden. Der schottische Briefträger Nathan Evans brachte mit seiner Interpreation von „Wellerman“ die Shanty-Welle ins Rollen. Seine Version des Liedes wurde millionenfach geklickt, vielfach erweitert und zu einem kleinen Online-Orchester zusammengefügt. Selbst Kermit der Frosch hat einen Auftritt in einem SWR-Video, das über den Hype aufklärt.

Der Grund für den Erfolg scheint zu sein, dass das Lied aktuell in der Corona-Krise vielen Menschen aus der Seele spricht. Es erzeugt Nähe zu den im Shanty beschriebenen Seemännern: Die Matrosen sitzen auf ihrem Walfangboot fest und warten auf Nachschub von Proviant wie Zucker, Tee und Rum. Dieser soll in Form des sehnsüchtig erwarteten Versorgungsschiffs „Wellerman“ kommen. Die Schiffe gehörten zu dem neuseeländischen Walfangunternehmens „Weller Bros.“. Die Parallele: Während die Walfänger auf ihrem Schiff gefangen sind, sitzt die Weltbevölkerung größtenteils in ihren vier Wänden fest und wartet auf bessere Zeiten.

Ursprünglich waren Shantys für gute Stimmung auf See gedacht. Jetzt bringen sie die Stimmung in Millionen Haushalte weltweit. 2021 wird bereits als das Jahr der Shantys ausgerufen und selbst Kritiker lassen sich mitreißen:

https://twitter.com/Beertheist/status/1348759849077714951

 

1 Kommentare zu „TikTok-Trend: Online-Orchester – Seemannslied „Wellerman“ geht um die Welt“

  1. JR sagt:

    Für gute Stimmung – naja, so wie der Blues auf den Baumwollfeldern oder die Railway-Songs beim Schienenlegen … Bei mir hat’s aber geholfen 😉

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