Frauensegeln: Gleichberechtigung statt Männerveranstaltung – Team NZ setzt Frauenquote um

Foiler für Frauen

Mehr Frauen sollen in den Profi-Segelsport. Der SailGP trägt nun seinen Teil dazu bei. Russell Coutts setzt auf Gleichberechtigung und nimmt die Teams in die Pflicht. Sie müssen nun Seglerinnen integrieren.

Der SailGP legte im Oktober eine Frauenquote fest und setzt die Entwicklung im Segelsport fort, die beim Volvo Ocean Race 2016 begonnen wurde. In der kommenden Saison 2021 soll diese Regelung den Frauenanteil im Profisegeln erhöhen. Die SailGP-Teams werden verpflichtet, mindestens eine Frau an Bord der Foiling-Katamarane zu nehmen, die zu sechst gesegelt werden.

Ben Ainslie in der Leeposition kurz nach dem Start in Sydney im Februar 2020. © Bob Martin for SailGP

„Wir sehen, dass es Arbeit zu tun gibt, um unsere Organisation und diesen Sport für alle zu öffnen. Wir sind voll und ganz dazu verpflichtet, den Wandel zu beschleunigen“, sagte SailGP-Initiator Russell Coutts. „Die Entwicklung zur Spitzenliga des Sports, hat uns klar gemacht, dass eine breitere Gruppe von Athleten die Möglichkeit zur Teilnahme haben sollte.“

Das neue SailGP Team der Neuseeländer. © SailGP

Die Seglerinnen sollen zukünftig in Ausbildungsprogrammen geschult werden. In Trainingscamps scouten die teilnehmenden Nationen ihre besten Athletinnen. Das neuseeländische SailGP-Team um Peter Burling und Blair Tuke, das überraschend im August 2020 meldete, hat diesen Prozess zuerst abgeschlossen. Zwei Kandidatinnen wurden auserkoren, von denen mindestens eine den Sprung ins Profiteam schaffen soll. Olivia Mackay (24) und Erica Dawson (27) konnten sich im Trainingscamp durchsetzen.

Einzige Frau Marie Riou aussortiert

Dass Frauen eigentlich das nötige Potential besitzen, zeigte bereits die Französin Marie Riou. Auch ohne Frauenquote schaffte die vierfache Nacra17-Weltmeisterin mit ihrem Mixed-Partner Billy Besson den Sprung in das französische SailGP Team. Nach schlechten Ergebnissen in der ersten Saison wurde die Crew jedoch umgebaut und sie verlor ihren Platz.

Marie Riou als Flight Controller beim französischen SailGP Team. © SailGP

Russell Coutts sieht seine Veranstaltung auf dem richtigen Weg, es sei allerdings noch viel zu tun. „Alle Geschlechter können und sollten in diesem Sport gleichberechtigt sein. Es ist zwingend notwendig, dass wir bestehende Grenzen im Sport aufbrechen.“

Die Frauenquote des SailGP ist als Teil des Trends zu sehen, der sich immer mehr in der Gesellschaft aber auch im Segeln durchsetzt.  Segelsport soll für Frauen attraktiver werden. Gleichberechtigung statt reiner Männerveranstaltung. Den Grundstein für diese Entwicklung wurde im Olympischen Segelsport gelegt. World Sailing muss zusätzliche Gender-Vorgaben des IOC erfüllen und versucht die Problematik für 2024 durch weitere Mixed-Disziplinen zu lösen.

Die zweite SailGP-Saison 2021

2020 war die zweite SailGP-Saison wegen der Corona-Pandemie ausgefallen. Sie soll nun vom 24.-25. April 2021 in Bermuda starten. Die weiteren Austragungsorte: Taranto (ITA, 5.-6. Juni), Plymouth (GBR, 17.-18. Juli), Aarhus (DEN, 20.-21. August), Saint-Tropez (FRA, 11.-12. September) und Cádiz (ESP, 9.-10. Oktober).

Neu ist ein Stopp in Neuseeland. Das erste Event des SailGP auf dem Inselstaat ist für den 29. und 30. Januar 2022 in Christchurch geplant. Das Saison-Finale wird am 26. und 27. März 2022 in San Francisco ausgetragen. Dem Sieger winken eine Millionen Dollar. Sie werden wie im vergangenen Jahr in einem einzigen Finalrennen vergeben.

Der SailGP schickt sich in der neuen Saison an, dem America’s Cup den Rang abzulaufen. Die drei Jahre lang von Larry Ellison bezahlte Rennserie mit F50 Onedesign-Katamaranen, die auf der Cup-Klasse von 2017 basieren, hofft insbesondere durch den Einstieg des internationalen Sportvermarkters Endeavour, der 200 Millionen Dollar wert sein soll, auf eine rosige Zukunft.

Die jüngsten Einstiege der aktuellen America’s Cup Stars um Ben Ainslie, Peter Burling und James Spithill heben den SailGP auf ein Niveau, das es zuvor im Segelsport selten gab. Das Feld ist auf acht Nationalteams angewachsen – AUS, DEN, GBR, NZL, FRA, ESP, USA, JPN.

Das Segelspektakel ist auch für Ostsee-Segler zu sehen. Durch die Meldung des dänischen Teams war 2020 erst Kopenhagen vorgesehen, nun reist der Zirkus nach Aarhus.

Website SailGP

1 Kommentare zu „Frauensegeln: Gleichberechtigung statt Männerveranstaltung – Team NZ setzt Frauenquote um“

  1. moritz sagt:

    Es bewegt sich was das sind doch mal gute Neuigkeiten. Bin ja mal gespannt wann die Segelbundesliga nachzieht.

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