Vor einigen Tagen startete auf Sardinien vor Porto Cervo der Maxi Yacht Rolex Cup. Die größten und schönsten Yachten der Welt segeln in der wunderschönen Inselwelt von Sardinien gegeneinander. Doch ein Boot stahl allen die Show – und zeigt, wie Regatten in der Zukunft aussehen können.
Die Flotte, die an der 32. Ausgabe des Maxi Yacht Rolex Cup teilnahm, beendete am 7. September 2022 den dritten Regattatag bei einer leichten östlichen Brise von etwa zehn Knoten, die im Laufe der Küstenregatten im Kanal von La Maddalena weiter auffrischte. Die größten Yachten segelten zwei Up&Downs, während die restliche Flotte Kurse entlang der Küste absolvierte.
Ein Video geistert seit dem Start durch die sozialen Netzwerke. Es zeigt, wie die FlyingNikka scheinbar mühelos an allen Yachten vorbeisegelt – pardon: fliegt. Denn die 60 Fuß lange FlyingNikka ist der erste Full-Foiler in der Mini-Maxi-Klasse. Nach dem Vorbild der AC75 gebaut, segelte die Yacht von Eigner Roberto Lacorte im Mai dieses Jahres ihre ersten Meilen vor Valencia. Jetzt hat sie ihren ersten Einsatz auf dem Regattafeld. Allerdings relativ einsam in der Mini-Maxi 0-Klasse. Als einziges Boot in der Klasse fliegt die Yacht ohne Konkurrenz über den Kurs. Das Video zeigt auch wieso.
Wie könnte man solch ein Geschoss gerecht vergüten, damit es nach berechneter Zeit vergleichbar mit den anderen Maxis segelt? Aktuell segelt die FlyingNikka nach IRC mit einem TCC von 3.8660. Zum Vergleich: der höchste Wert bei der Konkurrenz liegt bei 1.6510. Bei einer gesegelten Zeit von 2 Stunden, 9 Minuten und 30 Sekunden in der dritten Wettfahrt kommen unterm Strich nach Berechnung 8 Stunden, 20 Minuten und 39 Sekunden für den Foiler heraus.
Es ist also mehr ein Show-Laufen als eine wirkliche Teilnahme. Es soll zeigen, was im Segelsport noch möglich ist – und wo aktuelle Vermessungsformeln nicht mehr greifen. Es zeichnet sich ab, dass Segeln in Zukunft längst nicht mehr mit „Schach auf dem Wasser“ verglichen werden kann. Bis dahin muss sich solch eine fliegende Klasse allerdings erst noch etablieren.
Schön fürs Auge: auch die J-Class-Yachten segeln in eigener Wertung mit und lassen Seglerherzen höherschlagen. Die Svea liegt in der vorläufigen Gesamtwertung mit 5 Punkten Vorsprung vor Velsheda auf dem zweiten Platz fest an der Spitze.
In der Supermaxi-Klasse konnte Guillermo Parada, der auf der Swan 115 Moat 1 die Taktik vorgibt, die leichte Luft am Mittwoch nutzen, um den Sieg vor dem Schwesterschiff Shamanna zu erringen, das jedoch dank der beiden Tageserfolge zuvor an der Spitze der Gesamtwertung bleibt. Der dritte Platz des Tages und in der Gesamtwertung geht an die Spirit Yachts 111 Geist des deutschen Christian Oldendorff.
Schreibe einen Kommentar