Der dritte gemeinsame Spieltag der 1. und 2. Segel-Bundesliga vor Kiel bescherte dem Oberhaus der Liga einen neuen Spitzenreiter: Zum ersten Mal übernahm der Münchner Yacht-Club nach dem Gewinn des Spieltages die Führung der 1. Liga. In der 2. Liga konnte der Potsdamer Yacht-Club den Spieltag für sich entscheiden.
Vom ersten Tag der Spielzeit 2023 an, hatte das Team des Münchner Yacht-Club (MYC) deutlich gemacht, dass sie diese Saison ganz weit vorne mitspielen wollen. Nun hat es zur Halbzeit der Saison geklappt: Nach dem klaren Sieg des Spieltages vor Kiel, gefolgt von den Teams des Berliner Verein Seglerhaus am Wannsee (VSaW) und Chiemsee Yacht-Club (CYC), konnten die Münchner den bisherigen Spitzenreiter, Rekordmeister Norddeutscher Regatta Verein (NRV), auf den zweiten Platz im Gesamtklassement verdrängen. Tabellendritter ist nun der Württembergische Yacht-Club (WYC).
Während die Münchner vor Kiel eine sehr souveräne Serie segelten, mussten die bisherigen Spitzenreiter aus Hamburg einige deutliche Niederlagen in den einzelnen Flights einstecken und kam nur auf den siebten Platz, so dass sie nun mit zwei Punkten Abstand hinter dem neuen Tabellenführer rangieren.
„Diese engen Abstände und der beständige Wechsel innerhalb der Tabelle machen den besonderen Reiz des Liga-Segelns aus“, sagt Segel-Bundesliga Geschäftsführerin Anke Nowak. „Der vierte Spieltag vom 15. bis 17. September wird unter den Vorzeichen Nord gegen Süd, Hamburg gegen Bayern, Alster gegen Starnberger See und Bodensee stehen.“
Zum ersten Mal in der über zehnjährigen Geschichte der Segel-Bundesliga, in der sich der MYC immer im Oberhaus der Liga-Segler halten konnten, gelang es den Bayern, die Tabelle anzuführen. „Wir sind ohne zu hohen Anspruch in die Saison gestartet und konnten dieses Wochenende vor allem die vielen Erfahrungen, die wir aus der Junioren-Liga haben, einsetzen“, sagt Xaver Huber, Steuermann des MYC. „Die Einbindung der jungen Nachwuchssegler in die Teams ist Teil unserer Philosophie, auch nach diesem Erfolg werden wir und keinen Druck machen, sondern einfach den Blick auf die Tabelle genießen und weiter gut segeln.“ Alle vier Segler des MYC sind 1999 geboren und aus dem Junioren-Team des MYC in das reguläre Erstligateam hineingewachsen.
„Die drei Renntage vor Kiel waren für die Teams auf dem Wasser sehr herausfordernd und anstrengend, drehende Winde und wenig Welle kamen vor allem den an die Seen gewöhnten Südclubs entgegen“, sagt Anke Nowak. „Das Team des MYC fiel vor Kiel nicht nur durch seine gute Segelleistung auf, sondern auch durch viel gute Laune und Freude auf die einzelnen Flights.“
In der 2. Segel-Bundesliga konnte das Team des Potsdamer Yacht-Club (PYC) den Spieltag für sich entscheiden, gefolgt vom Team des Kieler Yacht-Club und der Seglervereinigung Itzehoe (SVI). Die Tabelle führt nach wie vor das Team des Berliner Joersfelder Segel Club an, gefolgt vom KYC und der SVI.
„Unsere Vorbereitung und Teamkonstellation machten uns zuversichtlich auf gute Ergebnisse. Ein starker erster Tag war ausschlaggebend, um das Gesamtergebnis schlussendlich über die Ziellinie tragen“, sagte Mike Przybyl, Steuermann des PYC.
Organisation und Teilnehmenden waren übereinstimmend mit dem Wechsel des Austragungsreviers vor Kiel mehr als zufrieden. Fanden die Events der Segel-Bundesliga bisher vor dem Segel-Camp an der Innenförde statt, war nun die weiter westlich gelegene Kiellinie vor Düsternbrook Schauplatz der Bundesliga unter Segeln.
„Besonders hervorzuheben ist nach diesem Wochenende mit sehr fordernden, wechselnden Bedingungen auf dem Wasser die Arbeit von Kai Bertallot und seinem jungen Team auf dem Startschiff“, sagt Anke Nowak. „Kai, der auch Cheftrainer vom Kieler Yacht-Club ist, hat es mit viel Umsicht und schnellen Kursanpassungen verstanden, faire, spannende Rennen auf höchstem Niveau zu leiten.“
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