Vierter Spieltag der Segel-Bundesliga 2024: 470er-Star Malte Winkel steuert NRV zum Sieg

Duell der Hamburger Vereine

Der Norddeutsche Regatta Verein (NRV) konnte den vierten Spieltag der 1. Segel-Bundesliga für sich entscheiden, die Lokalrivalen vom Mühlenberger Segel-Club (MSC) verteidigten erfolgreich die Tabellenspitze. In der 2. Segel-Bundesliga gewann der Blankeneser Segel-Club den Spieltag und kann als Tabellenführer vom Aufstieg ins Oberhaus der Liga träumen.

Die Liga-Flotte auf der Kieler Innenförde. © DSBL sailing energy

Spannung pur boten an den letzten drei Tagen die Flights der 1. und 2. Segel-Bundesliga auf der Kieler Innenförde. Während die Crews am ersten Wettfahrttag noch mit schwachen Winden zu kämpfen hatten, briste der Wind am Samstag auf sechs bis acht Knoten auf und bot gestern und heute bei strahlendem Sonnenschein beste Segelbedingungen.

„Das war Stadionsegeln pur“, berichtet Liga-Managerin Anke Nowak begeistert. „Wir hatten alle Tage immer rund 500 Zuschauer entlang der Kiellinie, durch die perfekte Windrichtung war der Start direkt vor dem Steg, auf dem die Crews für ihren Einsatz auf dem Wasser durchwechseln. Die Atmosphäre war großartig.“

Bundesliga-Premiere für Malte Winkel

In der 1. Liga konnte das Team des Rekordmeisters NRV den Spieltag gewinnen, nur ein besseres Einzelergebnis sicherte dem Team um Steuermann Malte Winkel den Sieg vor ihren ärgsten Konkurrenten vom MSC, die punktgleich auf den zweiten Rang kamen. Dritter wurde der Segel- und Motorboot-Club Überlingen (SMCÜ) vom Bodensee.

Das NRV-Siegerteam mit 470er-Starsteuermann Malte Winkel (r.) © DSBL sailing energy

„Das war fantastisches Segeln und ein ganz tolles Event, bei dem ich sehr viele Seglerinnen und Segler wiedergetroffen habe“, sagt 470-er Ass Malte Winkel, der zum ersten Mal für den NRV den Bundesliga-Kader verstärkte. „Mir liegen Kurzwettfahrten, bei denen es vor allem auf Taktik ankommt, sehr und ich freue mich, dass es auf Anhieb so gut gelaufen ist.“

Das NRV-Team gewinnt auch in neuer Besetzung. © DSBL sailing energy

In der Gesamttabelle liegt der NRV noch immer fünf Zähler hinter dem MSC, der sich vom ersten Spieltag an die Tabellenführung nicht aus der Hand nehmen ließ. „Wir haben den NRV auf dem Wasser im direkten Vergleich geschlagen“, sagt MSC-Steuermann Max Augustin. „Im letzten Rennen haben wir es durch Frühstarts in den anderen Teams leider nicht geschafft, noch ein Boot zwischen uns und den NRV zu bringen, so dass wir ihnen den Gewinn des Spieltags nicht nehmen konnten.“

Max Augustin steuert für den diesjährigen Liga-Favoriten und Spitzenreiter MSC punktgleich auf Rang zwei. © DSBL sailing energy

Mit diesem Duell um den Sieg des Spieltages, das der NRV nur durch die besseren Einzelplatzierungen mit sechs ersten Plätzen im Gegensatz zu nur fünf ersten Plätzen für den MSC für sich entscheiden konnte, ist das Rennen um die Meisterschale zwischen den beiden Hamburger Vereinen eröffnet. „Das Duell auf dem Wasser zwischen NRV und MSC wird sich in Starnberg beim nächsten Spieltag fortsetzen“, sagt Max Augustin überzeugt.

Blankeneser Segel-Club ist Aufstiegskandidat

Auch in der 2. Segel-Bundesliga siegte mit dem Blankeneser Segel-Club (BSC) einer der großen Vereine aus der Hansestadt. Steuermann Lukas Feuerherdt, Deutscher Meister im Laser 2015, trat mit Morten Räcke, Jonathan Wille und dem erst 17-jährigen Jonathan Feindt für den Elbverein an und konnte sich von Flight zu Flight steigern.

Champions-League-Sieger Michael Zittlau kommt nach einer Pause wieder beim Segel- und Motorboot Club Überlingen zum Einsatz und führt ihn auf das Podium. © DSBL sailing energy

„Wir hatten keine Gelegenheit zum gemeinsamen Training und haben uns eher mental auf die Herausforderung vorbereitet“, sagt Lukas Feuerherdt. „Wir sind nun punktgleich mit dem Westfälischen Yacht-Club Delecke Tabellenführer der 2. Liga und wollen dieses Jahr den Aufstieg schaffen.“ Dritter Zweitligist wurde an diesem Spieltag der Potsdamer Yacht-Club (PYC), in der Tabelle liegt der Berliner Klub am Rupenhorn (KAR) auf dem dritten Rang.

Die Liga-Flotte verlässt nun die schleswig-holsteinische Landeshauptstadt und wird von den „Südvereinen“ an den Starnberger See gebracht, wo die zwölf identischen J/70 Boote als nächstes für die Events der Junioren-Bundesliga eingesetzt werden.

Unterstützung durch Stadt Kiel

„Wir hatten mit Unterstützung von Kiel Marketing ein herausragend Segelevent, bei dem sich die Stadt Kiel von ihrer allerbesten Seite gezeigt hat und das vor allem durch den Einsatz von vielen ehrenamtlichen Helfern möglich gemacht wurde“, sagt Anke Nowak. „Mittags mussten wir immer eine Pause einlegen und konnten das Einlaufen der Colorline Fähre beobachten, nach 18 Uhr zogen die großen Kreuzfahrtschiffe an uns vorbei – Kiel hat sich in seiner ganzen maritimen Vielfalt als perfektes Segelrevier präsentiert.“

Der fünfte Spieltag der Segel-Bundesliga 2024 findet vom 13. bis 15. September 2024 in Starnberg statt, Gastgeber ist der Münchner Yacht-Club. 

Quelle: DSBL

6 Antworten zu „Vierter Spieltag der Segel-Bundesliga 2024: 470er-Star Malte Winkel steuert NRV zum Sieg“

  1. PL_stefank1

    sagt:

    Seit über die Segel-Bundesliga berichtet wird, nerven mich die Wortanalogien zum Fußball/anderen Sportarten gewaltig. Wer hat sich diesen Mist ausgedacht? Seit wann wird beim segeln „gespielt“?
    Kann mir mal einer erklären, wie es dazu kam und welchen Sinn das haben soll?

  2. Stefan

    sagt:

    Leider wird auf der Startseite nicht mehr angezeigt, welche Artikel eine Mitgliedschaft erfordern. Da es aber inzwischen ja eh fast alle Artikel sind, lohnt sich die Seite segelreporter leider nicht mehr, wenn man keine Mitgliedschaft hat. 🙁

  3. Duffman

    sagt:

    Ich denke die Bundesliga ist vor allem für die Teilnehmer eine spaßige Geschichte. Von Außen betrachtet mMn sterbens langweilig und für sämtliche Klassenvereinigungen eine Katastrophe.

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    1. Kommentar

      sagt:

      In wieweit ist es eine Katastrophe für die KV? Es schließt genau die Lücke zwischen Segeln im Jugendbereich und dem Seniorenbereich – dann mit einem eigenen Schiff – und sorgt dafür, dass der Sport attraktiv bleibt und die Mitglieder in den Vereinen. Hinzu kommt noch, dass nach der Liga-Zeit gute erfahrene Segler zur Verfügung stehen.
      Meiner Meinung nach sollten sich die meisten Klassenvereinigungen eher Gedanken machen, wie sie den Sport in ihrer Bootsklasse attraktiver gestalten können und wie sie mit Regatten Highlights setzen können, um auch in der Außenwirkung attraktiv für neue Mitglieder zu sein. Die meisten KV scheitern hier jedoch schon an einem attraktiven und informativen Auftritt im Internet oder den sozialen Medien, wo nun mal heutzutage die Musik spielt.

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  4. Stefan

    sagt:

    Schade, dass es nicht mehr die Unterstützung von SAP gibt. Mit der jetzigen IT macht die Nachverfolgung der Bundesliga zu Hause keinen Spaß mehr. Das ist schon ein deutlicher Rückschritt. Schade für die Liga.

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    1. Sailor

      sagt:

      Das neue Trackingsystem (LINK: https://www.saill.cn/sailingrule-web/training?matchCd=6407252747dd48de9d8b54ddfd1c3327) ist zwar noch nicht ganz so schön eingebettet – insbesondere im Hinblick auf die Tabellenintegration – liefert aber super Analysedaten und macht das Mitfiebern wieder spannender.

      Grüße

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