Giles Scott (37) ist dieser Tage vielleicht der unglücklichste Mann beim britischen America’s Cup Herausforderer. Eigentlich sollte der Doppelolympiasieger an der Seite von Ben Ainslie vor Barcelona um die Tonnen jagen. Stattdessen sitzt er auf einem Motorboot. Nun hat er eine neue Aufgabe.
Es hat eine Zeitlang gedauert, bis man den britischen Co-Skipper von Ben Ainslie überhaupt einmal gesehen hat im Umfeld von INEOS Britannia. Irgendwann besetzte bei der Louis Vuitton Preliminary Regatta Ende August einfach Dylan Fletcher seinen Platz auf dem AC75. Sein Team kommunizierte diesen Wechsel kaum. Auf Nachfrage hieß es Scott bleibe als Chef des Segelteams von entscheidender Bedeutung. Er spiele eine Schlüsselrolle bei der Rennstrategie und der Arbeit mit dem Simulator.
Es ist die übliche bemüht höfliche Abschiebung auf ein Abstellgleis.
Ainslie sagte später dazu: „Wir haben 15 Segler in unserer Mannschaft, aber nur acht können gleichzeitig an Bord sein also werden wir uns abwechseln. Wir haben die Qual der Wahl haben. Es ist eine sehr schwierige Entscheidung, festzulegen, wen man für diese Rollen auswählt, insbesondere wenn man mit Dylan (Fletcher) und Giles (Scott) zwei so starke Segler hat.“
Zuvor schien es noch ein schlauer Schachzug zu sein, seinen Co-Skipper bei dem eigenen SailGP-Team das Steuer übernehmen zu lassen. Auf diese Weise würde sich auch Scott als Highspeed-Steuermann beweisen und das Team in der Kombination stärker machen. Der Brite schien diese Lehrzeit auch dringend nötig zu haben. Bei den ersten SailGP-Rennen für England waren die Ergebnisse enttäuschend. Aber zum Ende der Saison wurde er mit dem Team, in das Ainslie persönlich investiert hat, immer besser und belegte schließlich Platz fünf der Saisonwertung. Im Juni gelang ihm der erste Sieg für das Team.
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