Wohin mit der Nationalen in der Nacht? Wohin mit der Gastlandflagge? Diese Fragen erhitzen seit Ewigkeiten die Segler-Gemüter. Wo ist eigentlich das Problem?
Für mich gehören Abende im Hafen von Mommark zu den schönsten Erlebnissen in der Dänischen Südsee, wenn nicht gar auf der Ostsee. Der Hafenbetreiber und mittlerweile auch mein Freund Carsten Jensen Kock bläst immer zum Sonnenuntergang das Jagdhorn und beendet den Zapfenstreich mit einem lauten “God Nat, Mommark”.
Wenn das Horn hoch über dem Hafenbecken ertönt, kommen fast alle Seglerinnen und Segler auf ihren Booten ins Cockpit, dann werden die Nationalflaggen samt Flaggenstock abgenommen und die Gastlandflaggen eingeholt. Natürlich, denn es ist hier so der Brauch und wenn ein Hafenmeister sich schon die Mühe macht, eine solche Tradition bis ins Heute zu tragen, macht man mit. Außerdem ist man ja Gast und verhält sich höflich gegenüber Gastgebern.
Und sonst? Eigentlich hole ich meine Nationale in der Nacht fast nie rein. Auch die Gastlandflagge weht oder hängt unter der Saling, wenn die Sonne sich verabschiedet. Einzige Ausnahme: wenn es in dieser Hinsicht im Hafen Aktivitäten gibt, zum Beispiel wie auf den Erbseninseln das große Flaggen-Einholen oder -setzen oder wenn man plötzlich bei Sonnenuntergang merkt, dass fast auf jedem Boot der Flaggenstock abgenommen wird. Dann bin ich natürlich auch dabei. Ich würde aber aus der Praxis mal behaupten, dass in 90% der Fälle die Flaggen auch nachts dort bleiben, wo sie tagsüber wehen. Das ist übrigens auch bei mir so der Fall.
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