Motorausfälle bei Segelyachten sind in der Statistik der DGzRS-Einsätze immer ganz vorn dabei. Warum eigentlich? Man könne doch segeln, heißt es oft.
Die Insel Lyø gehört zu den beliebtesten Inseln der Dänischen Südsee. Sie wird zwar noch immer als Geheimtipp gehandelt, aber da die Insel jeder kennt und jeder anläuft, ist sie weder geheim noch ein Tipp.
Ich weiß, wovon ich rede, denn vor fast 30 Jahren wurde mir, damals unterwegs, um Revierführer für DVDs zu filmen, von einer alten Dänin dieser Geheimtipp empfohlen. Damals kannte fast niemand die Inseln und heute muss ich mir oft, vielleicht sogar zu recht, vorwerfen lassen, dass wir mit unseren Revierführern dieses stille Örtchen in ein Must-See unter Seglern gemacht hätten.
Wie voll es dort werden kann, habe ich vor ein paar Jahren erlebt. Ich kam einhand aus Assens und war dort am Abend verabredet. Da ich lange schlief erreichte ich den Hafen entsprechend spät. An diesem Abend passierte mir das, was mir noch nie zuvor passiert war: ich fand keinen Liegeplatz mehr. Nicht einmal irgend ein Dalben war noch frei, an dem ich meinen Kleinkreuzer hätte festtüdeln können. Nach einigen Runden durch die engen Boxengassen, die durch viele kreuz- und quer liegenden Boote noch enger wurden, entschloss ich mich, den Hafen wieder zu verlassen und irgendwo ankern zu gehen. Zwar war der Wind mit 5-6 Bft. noch recht frisch, aber das war Thermik und die würde mit Sonnenuntergang nachlassen. Als ich den Hafen wieder verliess, versagte nach einer halben Meile der Außenbordmotor seinen Dienst. Alle versuche, ihn zu starten, scheiterten.
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