Vendée Globe: Spannender Split im Kampf um Platz 4 – Boris Herrmann auf dem Weg zum „Parkplatz vor Rio“

Wieder dran

In der Endphase der Vendée Globe hat Boris Herrmann am Wochenende wie erhofft die vom Wetter angebotene Chance zum Aufholen genutzt. Er ist in der Siebenergruppe, die um Platz vier kämpft wieder aussichtsreich positioniert. Ob seine West-Route nach Rio funktioniert, wird sich allerdings erst in den nächsten Tagen zeigen.

Boris Herrmann ist wieder zuversichtlich unterwegs. © Team Malizia

Boris Herrmann hat seinen Rekord behalten. Vor vier Jahren benötigte er vom Kap Hoorn bis zum Äquator bei seinem sensationellen Comeback auf dem Atlantik für die rund 3800 Seemeilen nur 11 Tage und 18 Stunden und war plötzlich in der Lage, vielleicht noch Rang drei zu erreichen. Charlie Dalin ist auf diesem Abschnitt nun fast einen Tag langsamer ( 12 Tagen, 15 Stunden), liegt bei der Vendée Globe aber gut zehn Tage vor dem Deutschen.

Für beide ist diese Marke allerdings nur eine unbedeutende Randnotiz. Sie segeln ihr jeweils eigenes Rennen – Dalin beim Zweikampf um den Sieg, Herrmann im spannenden Finale um Rang vier. Dieses Ziel ist für den Malizia-Skipper nach zuletzt schwierigen Tagen wieder in Reichweite gerückt.

Wie sich in wenigen Tagen der Rückstand von Herrmann zu Ruyant verringert hat (gelbe Pfeile) und die gesamte Gruppe zusammengerückt ist.

In eineinhalb Tagen gelang es ihm, das 400-Meilen-Defizit zu dem seit dem Kap der Guten Hoffnung auf Platz vier segelnden Thomas Ruyant wettzumachen. Seite an Seite mit Sam Goodchild parkte er erst erschreckend lange im Zentrum des jüngsten nach Osten ziehenden Tiefs, fand dahinter aber angenehmen 15 bis 20 Knoten starken Westwind, mit dem er sich auf sein Steuerbord-Foil heben konnte. Während Ruyant, Meilhat und Lunven in der Flaute steckten, rasten die Nachzügler, zu denen auch Justine Mettraux gehört, wieder an die Gruppe heran.

Herrmanns jüngster Speed-Peak im Vergleich zum viertplatzierten Ruyant.

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14 Antworten zu „Vendée Globe: Spannender Split im Kampf um Platz 4 – Boris Herrmann auf dem Weg zum „Parkplatz vor Rio““

  1. Manuela und Dirk von Beichmann

    sagt:

    Boris ist einfach der Beste 😊💐weiter so!,,
    Grüße an die Frau, Kind,und Hund 🐕

  2. Alexander

    sagt:

    Für alle, die meinen laut Tracker ein besseres Routing zu kennen:
    Im Moment segelt Boris laut Tracker genau gegen den Wind…

    1. Catsegler

      sagt:

      Klar er war ja auch im Mast, da ist es schon gut das Boot gegen den Wind auszurichten !

  3. Lästerer

    sagt:

    Jetzt kann nur noch ein Gespräch mit Scholz und/oder Steinmeyer helfen. Vielleicht können die den Wind nach links drehen damit Boris beim Cross wieder vor Paul liegt…😁

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  4. hoffy

    sagt:

    Was könnte Nico dazu bewegen, soweit östlich zu positionieren? Etwas bessere Winkel, weniger Manöver? Vor der Küste siehts mühselig und nach vielmaliges wenden aus ?

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    1. hoffy

      sagt:

      Juuti ich versuchs mir mal selbst zu beantworten anhand der Ausführungen von Carsten. Boris war weiter hinten dran als es die Entscheidung zu treffne gab und mit der östliche Aufhol-Option die ja auch gut geklappt hat wird das Routing von Nico für Boris in Adrena nicht als sinnvolle Variante sichtbar gewesen sein. Warum Jeremy auch östlich gegangen ist…jetze versteh ich die Formulierungen von Carsten auch besser. Copy that.

  5. Catsegler

    sagt:

    Boris lädt alle ein auf seine Ankunft zu wetten. Das hat er in seinem letzten Vid gesagt. In dem Flauen Hoch vor der Küste wird es gerade richtig eng, Ich würde die Entscheidung für diesen Seeweg gerne besser Verstehen, ein Grund könnte sein das Boris noch in den Mast hochmuss und dazu braucht es ja ruhiges Wetter.
    Ist der Weg an der Südamerikanischen Küste so viel kürzer als der über die Mitte des Südatlantiks?

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    1. hoffy

      sagt:

      Ah, grad erst gesehen, hab iim Prinzip dieselbe Frage.

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    2. Günter Müller

      sagt:

      Er wird versuchen die Dolmos östlich liegen zu lassen und dann einen weiten Schlag auf Steuerbordfoil zu laufen.

  6. Wolf Laudage

    sagt:

    Müll sammeln!

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  7. PL_jangi

    sagt:

    Hallo zusammen,
    Noch eine Bemerkung zu Jean Le Cam‘s „clack clack clack“; dies ist ein Audiobefehl um die Kamera 180 Grad zu schwenken, dies hat nichts mit Regieanweisungen zu tun.
    Beste Grüsse,
    Jan

  8. Marko

    sagt:

    was machen die Segler eigentlich mit dem Müll (Tütensuppen)?

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    1. hoffy

      sagt:

      Wird gesammelt im Bug hinterm Kollisionsschot meines Wissens.

  9. Lukas Luv

    sagt:

    Danke für den Artikel.
    Endlich mal wieder eine schöne Analyse.

    Und interessant was du schreibst…“ holte Richomme in den diesmal kaum aktiven Doldrums den Rückstand bis auf 78 Meilen auf.“

    Wieder haben wir ein sehr ungewöhnliches und inkonsistentes Wetter..

    Wie oft wir in letzter Zeit schon gelesen haben wie ungewöhnlich und ganz anders als sonst das Wetter ist.
    Ich bin gespannt was es dazu noch so für Daten geben wird.

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