In den kommenden 16 Jahren gehen mehr Menschen in Rente, als Menschen volljährig werden. Der Anteil der über 67-jährigen hat sich zwischen 1970 und 2020 nahezu verdoppelt. Neue Segelboote und -yachten nehmen aber offenbar den umgekehrten Weg.
„Ich bin heute das letzte Mal hier an Bord, das Boot geben wir ab. Ich mag es kaum sagen, aber ich habe ein neues Boot bestellt, ein Motorboot mit viel Platz.“ Dem Eigner einer LM 27 , die neben mir lag, war es sichtlich peinlich, mir gegenüber zu erklären, dass er demnächst ohne Mast mit einer Motorbratze unterwegs sein wird. Er hatte aber schlagkräftige Argumente für den Schritt. Auf dem Neubootmarkt, so erklärte er mir, würde es offenbar nur noch Yachten mit Jollenrümpfen geben. Damit käme er aber nicht gut klar, das hätten ihm einige Chartertörns gezeigt. Er wünschte sich ein Boot, welches einfach und ohne großen Kraftaufwand zu segeln ist, einen starken Motor hat, der auch für längere Strecken geeignet sei. Und natürlich viel Platz, Komfort und wenig Herumgeklettere an Bord. „Sowas wie meine LM, nur etwas komfortabler“, hatte er gesucht, aber so etwas gäbe es ja nicht mehr.
Dieses Gespräch liegt schon eine ganze Weile zurück. Kurz zuvor erzählte mir ein guter Freund, der sehr eng mit Wilfried Erdmann war, dass der Weltumsegler sich von der „Kathena X“, einer X79, getrennt hätte, weil „ihm da zu viele Strippen im Cockpit herum lagen. Zwei Schoten müssten doch reichen, so die deutsche Segel-Legende.
Geld ist genug da, nur kein passendes Boot
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