Bermuda-Race-Untergänge. Teil 3: Untergang der „Alliance“ – Segler retten Segler

„Klare Kommunikation als entscheidender Erfolgsfaktor“

Während des Newport Bermuda Race 2024 kam es zu drei Vorfällen, bei denen Schiffe aufgegeben werden mussten. Der Veranstalter hat zusammen mit den zwei großen US-Segelverbänden die Vorfälle umfangreich aufgearbeitet, um Sicherheitshinweise zu geben. Was können Segler aus den Vorfällen lernen? Teil 3: Wassereinbruch nach Ruderschaden.

Rettungsinsel der Alliance
Rettung der Alliance Crew aus der Rettungsinsel. Youtube Sreenshot

Im Rahmen des Newport to Bermuda Race 2024 wurden drei Boote aufgegeben. US Sailing, das Bermuda Race Organizing Committee (BROC) und der Cruising Club of America (CCA) schlossen sich zusammen, um die Vorfälle zu untersuchen. Unabhängig davon bildeten dieselben Organisationen eine Arbeitsgruppe, um strukturelle Probleme an den Booten (Rumpf, Steuerung und Rigg) während der Überfahrten zu analysieren. Zudem gründeten BROC und CCA eine weitere Arbeitsgruppe, um Kommunikationsprobleme zwischen den Booten und dem BROC zu identifizieren.

Für diesen Bericht baten die Organisationen ein Gremium erfahrener Segler, das Unglück der Alliance zu analysieren. Dazu wurden die Crews der Alliance, des rettenden Schiffs Ceilidh sowie des Begleitbootes Banter befragt und relevante Informationen gesammelt. Separat wurden weitere Gremien mit der Untersuchung der beiden anderen Vorfälle beauftragt: die Gunga Din, die von der Desna gerettet wurde, sowie die Solution, die von der US-Küstenwache geborgen wurde.

Die Analysen der drei während des Rennens und der Rückfahrt aufgegebenen Boote unterscheiden sich leicht vom Standardverfahren der World Sailing-Unfallberichte. Das Ziel dieser drei Arbeitsgruppen aus erfahrenen Seglern war es, Erkenntnisse aus solchen realen Situationen zu gewinnen, in denen Yachten aufgegeben wurden. Dabei wurde jedoch nicht die Ursachen für die Leckagen untersucht. Diese Herangehensweise war möglich, da bei keinem der Vorfälle Menschenleben verloren gingen oder schwere Verletzungen auftraten.

Im Einklang mit der Zielsetzung von World Sailing sollen diese Studien keine Schuldzuweisungen hinsichtlich der Ursachen oder der Reaktionen auf die Vorfälle treffen.

Da es unmöglich ist, solche Vorfälle unter realen Bedingungen zu simulieren, sind die gewonnenen Erkenntnisse für das Safety at Sea-Training von großer Bedeutung. Die Analyse der jeweiligen Ausgangssituation (Wassereinbruch in allen drei Fällen), der getroffenen Maßnahmen und der getroffenen Entscheidungen liefert wertvolles Material für Trainingszwecke.

Das sinkende Schiff

Eric Irwin und Mary Martin waren Miteigentümer der Alliance, einer J/122. Sie kauften das Boot im Jahr 2020 mit dem Ziel, an dem Bermuda Race 2022 teilzunehmen. Skipper Eric hatte über 20 Jahre Erfahrung im Rennsegeln, die er im Offshore-Programm der Navy sammelte. Er nahm zuvor an fünf Bermuda Races sowie an einem Transatlantikrennen 2015 teil. Dafür brachte er die Struktur und die Art der Vorbereitung aus seinen Jahren im U-Boot-Dienst mit.

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