Francesco Schettino verursachte eine der größten Havarien der Nachkriegszeit. 32 Menschen kamen ums Leben, als 2012 das Kreuzfahrtschiff „Costa Condordia“ einen Felsen rammte und sank. Kapitän Schettino wurde zu 16 Jahren Gefängnis verurteilt. Nun versucht er eine Wiedereingliederung im Vatikan.

Francesco Schettino hat alles versucht. Vor allem alles, um Schaden von ihm selbst abzuwenden. Verfolgt man das gesamte Geschehen um die Havarie der Costa Concordia, die am 13. Januar 2012 vor der italienischen Mittelmeerinsel Giglio 32 Menschen das Leben kostete, ziehen sich seine teilweise verzweifelten Versuche, seinen Kopf aus der Schlinge zu bekommen, wie ein roter Faden bis in die Gegenwart.
Das 290 Meter lange Kreuzfahrtschiff mit knapp 4.300 Personen an Bord stand am Tag des Unglücks unter dem Kommando von Schettino. Die Insel Giglio, deren vorgelagerte Felsen schließlich das Ende des Schiffes bedeuteten, wurde angeblich so nah und langsam passiert, weil Schettino eine Tänzerin des bordeigenen Ensembles auf der Brücke mit dem traumhaften Blick beeindrucken wollte.
Schettino, so gab die Moldawierin vor Gericht zu, hätte mit ihr zu Abend gegessen und damit geprahlt, Anweisung gegeben zu haben, langsamer zu fahren, damit sie in Ruhe essen können. Kurze Zeit später starben 32 Menschen. Da war Schettino schon längst von Bord, obwohl er von der italienischen Küstenwache aufgefordert, zurück zum Schiff zu gehen. Die Regel, dass der Kapitän als Letzter von Bord geht, nahm er nicht so genau.
Eine Kette von eigenen Rettungsversuchen, bis zum Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte
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