SailGP New York: Spanien mit „back to back“ Eventsieg – Brasilien historisch stark – GER 10.

1. Rennsieg für Martine Grael

Der zweite Tag bringt frischen Wind und Spannung. Während die Favoriten schwächeln, überzeugt ein Underdog mit seinem ersten Rennsieg überhaupt. Die Dänen werden von weiteren Krisen geplagt.

Nachdem die Spanier den ersten Tag für sich entscheiden konnten, geht es an diesem zweiten Tag in New York um den Event-Sieg. Kann die Crew um Diego Botin als erstes Team des diesjähringen Sail Grand Prix zwei Wettkämpfe gewinnen?

Das spanische Team in guter Ausgangslage. © SailGP

Die Bedingungen auf dem Wasser haben sich im Vergleich zum Vortag stark verändert. Die beständige charakteristische Strömung des Hudson River paart sich an diesem Sonntag mit stärkerem und häufig drehendem Wind, der böig über die Skyline von New York und die umliegenden Inseln in das Segelrevier weht. Das Segeln hätte sich im Vergleich zum Vortag vom „Autofahren auf einer ebenen Straße zum Fahren auf einem Feldweg verändert“, so das Kommentatorenteam des SailGP.

Solide Spanier auf dem Weg zum Eventsieg? © SailGP

Das erste Rennen verläuft im Sinne der Spanier, die den Start für sich entscheiden. Die Flotte zeigt Anpassungsprobleme an die neuen Wind- und Strömungsbedingungen und die Teams haben bei jedem Manöver zu kämpfen. Deutschland kann sich auf dem vierten Platz positionieren.

Am ersten Gate teilt sich das Feld auf, die Taktiker sind gefragt. Brasilien entscheidet sich für die richtige Seite und erwischt mehr Wind als die führenden Spanier. Mit großem Vorsprung, einer konzentrierten Leistung und 100% Foil-Time fährt das Team Mubadala Brazil um Skipperin Martine Grael den ersten Rennsieg überhaupt ein und bringt sich in eine starke Position für den Finaleinzug. Spanien und Frankreich folgen. 

Die Deutschen fallen nach solidem Start zurück und müssen kurz vor Schluss einen Penalty hinnehmen. Auch das letzte Tonnenmanöver bereitet dem Team Schwierigkeiten, doch die Deutschen profitieren von einem Penalty der Australier und erreichen noch den 9. Platz.

Flatternde Nerven

Beim zweiten Start sind mehrere Teams gleichauf. Die Italiener schaffen es, sich leicht nach vorne zu schieben, aber die Neuseeländer halten an der ersten Tonne die Innenposition. Australien rammt den Bug nach fehlerhaftem Manöver in den Hudson River und verliert Geschwindigkeit. Kurz danach passiert den Italienern der gleiche Fehler.

Davon profitieren die Franzosen, die als erste das dritte Gate erreichen und die rechte Kursseite wählen. Neuseeland, Großbritannien und Brasilien folgen, wählen aber die linke Tonne. Frankreich wählt richtig und gewinnt solide vor Neuseeland und Großbritannien. Deutschland wird Sechster. Das spanische Team kommt nur als Elfter ins Ziel und muss plötzlich um den sicher geglaubten Finaleinzug bangen, denn vor dem letzten Fleet Race liegen zwischen dem ersten und dem vierten Platz nur vier Punkte.

Der Zwischenstand nach dem fünften Rennen im Kampf um die Finalpätze. © SailGP

Das letzte Fleet Race startet mit einem Ausfall des dänischen Teams. Die von Problemen gebeutelten Dänen haben Schäden an ihrem F50-Foiler und müssen aufgeben. Für die dezimierte Flotte ergeben sich dadurch mehr Räume hinter der Startlinie, welche die Neuseeländer nutzen. Die drei anderen Teams aus den Top 4 fahren schlechte Starts. Neuseeland erarbeitet sich eine gute Position. Als die Australier an der ersten Tonne vorbeiziehen, geht der erfahrene Peter Burling kein Risiko ein, der zweite Platz reicht für den Finaleinzug.

Zweikampf ums Finale

Weiter hinten müssen sich die Spanier auf Grund eines Penaltys hinter die Brasilianer zurück fallen lassen. Dieser Zwischenstand würde Diego Botins Team den Finaleinzug kosten. Doch die Spanier kommen zurück und erwischen auf dem letzten Leg die perfekte Bö, die sie weit vor die Rivalen aus Brasilien schiebt. Spanien endet auf dem siebten Platz während enttäuschte Brasilianer auf den 11. Platz zurückfallen.

Damit fällt das brasilianische Team auf den 4. Platz in der Gesamtwertung zurück und verpasst das Finale knapp. Vor Spanien qualifizieren sich Neuseeland und Frankreich für das Finalrennen. Die Australier gewinnen das letzte Fleet Race vor Kanada und Großbritannien, für den Finaleinzug der drei Teams reicht es allerdings nicht mehr. Deutschland beendet das Rennen auf dem 10. Platz und fällt in der Rangliste hinter Kanada und Großbritannien zurück.

Ranking vor dem Dreier-Finale

Das Finale startet mit einem gewonnenen Start für Team Spanien, dicht gefolgt von Neuseeland. Frankreich etwas abgeschlagen dahinter.

Spanien fährt einen riskanten Kurs und entscheidet sich am zweiten Gate für die rechte Tonne und ein zusätzliches Manöver, das Geschwindigkeit kostet. Die Rechnung geht auf. Der Wind ist stärker auf der rechten Seite und Diego Botins Team kann den Vorsprung ausbauen. Die Spanier gewinnen mit 40 Sekunden Vorsprung auf die Neuseeländer, die als Zweiter vor den Franzosen ins Ziel kommen. 

Damit endet das letzte Rennen in den USA. Trotz einiger Lichtblicke landen die Deutschen auf dem 10. Platz und sammeln einen Punkt. Die Kanadier und Briten enttäuschen und verlieren wichtige Punkte im Kampf um die Meisterschaft. Spanien wiederrum kann sich über einen zweiten Eventsieg freuen, während Brasilien einen starken Auftritt abliefert und einen historischen Sieg einfährt.

Die Punkteverteilung des New York SailGP. © SailGP

Die Teams werden ihre Aufmerksamkeit nun auf die Vorbereitung für die nächsten Stopps des SailGP in Europa richten. Am 19. & 20. Juli segeln die Teams in Portsmith in Großbritannien, am 16. & 17. August in Sassnitz in Deutschland.

Die Gesamtwertung nach dem Event in New York. © SailGP

Zum Nachschauen:

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