Das Rolex Sydney Hobart Yacht Race 2024 wird als ein tragisches Rennen in die Geschichte eingehen. Zwei Todesfälle und ein Mann-über-Bord-Vorfall überschatteten das Rennen. Jetzt hat der Cruising Yacht Club den offiziellen Abschlussbericht einer unabhängigen Überprüfungskommission veröffentlicht – und sich zur umfassenden Umsetzung aller Empfehlungen verpflichtet.

Das Rolex Sydney Hobart Yacht Race 2024 wurde von schweren Zwischenfällen überschattet. In der Nacht zum 26. Dezember 2024 verloren zwei erfahrene Segler bei getrennten Unfällen ihr Leben – beide starben infolge schwerer Kopfverletzungen durch Großbaum, bzw. Großschot im zweiten Fall, bei Manövern in rauer See. In einem dritten Fall ging ein Crewmitglied über Bord und konnte erst rund einen Kilometer achteraus wieder geborgen werden.
Die Unfälle ereigneten sich unter anspruchsvollen, aber nicht als extrem eingestuften Wetterbedingungen vor der Küste von New South Wales. Insgesamt starteten 107 Yachten, doch bereits am Folgetag hatten 27 Crews aufgegeben, drei Masten waren gebrochen. Stimmen wurden laut, die einen Rennabbruch forderten. Der veranstaltende Cruising Yacht Club of Australia (CYCA) entschied sich jedoch für die Fortsetzung des Rennens, kündigte aber zugleich eine umfassende Untersuchung der Vorfälle an.
Der Bericht ist das Ergebnis einer detaillierten Überprüfung durch eine unabhängige Kommission. Er analysiert die Geschehnisse, identifiziert potentielle Schwächen in Reglement, Technik und Ausbildung – und formuliert konkrete Empfehlungen zur Verbesserung der Sicherheit im Hochseesegelsport.
„Wir danken der Kommission für ihre sorgfältige und unabhängige Arbeit, Sicherheit bleibt unser oberstes Gebot – wir sind der kontinuierlichen Verbesserung verpflichtet.“ CYCA Stellungnahme
Die Kommission kommt zu dem Schluss: Mehrere sicherheitsrelevante Standards müssen überarbeitet werden – von medizinischer Notfallvorsorge bis zu Kommunikationsprotokollen.
Im Untersuchungsbericht wird der Unfall auf der „Flying Fish Arctos“ so beschrieben:
Die Crew segelte auf dem Vorwindkurs eher konservativ, etwas näher an der Küste als der Großteil der Flotte. Nach einigen Problemen mit dem Spinnaker wurde er geborgen und stattdessen die J3-Fock nach Luv ausgebaumt und per Schmetterling gesegelt. Von der Mitte des Nachmittags bis zur Abenddämmerung herrschten mit 25 Knoten Wind hervorragende Segelbedingungen, mit denen die Crew gut zurecht kam. Als es dunkel wurde, frischte der Wind auf und das erste Reff wurde eingebaut. „Flying Fish Arctos“ lag in ihrer Division gut platziert und de Crew hatte großen Spaß.
Der Wind frischte auf, und als man über Funk hörte, dass andere Boote bereits Schwierigkeiten hatten, wurde beschlossen, vor dem Wachwechsel um Mitternacht das zweite Reff ins Großsegel zu binden. Mit Wind von Backbord segelnd wurde die Fock nun auf die Leeseite umgeschotet, das Boot etwas höher an den Wind gesteuert und das Großfall gefiert, um das zweite Reff zu setzen. Ein Crewmitglied arbeitete zusammen mit dem Vorschiffsmann Roy Quaden (55) am Mast.
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