Kieler Woche: Extrembedingungen bei ILCA7-Übertragung – Fabian Wolf (f)liegt auf iQ-Goldkurs

„Entscheidend, wer ohne Kenterung durchkam“

Im 49erFX und iQFOiL der Männer liegen deutsche Aktive vor dem Finale der Kieler Woche auf Goldkurs. Sophie Steinlein und Catherine Bartelheimer aus Bayern im Skiff sowie der Kieler Fabian Wolf auf dem foilenden Surfbrett gehen am Mittwoch (25. Juni) als Spitzenreiter in die Medaillenrennen. Beste Siegchancen haben auch die Dänin Anna Munch (ILCA 6), Lorenzo Brando Chiavarini aus Italien (ILCA 7) sowie Foilsurferin Marion Couturier und Erwan Fischer/Clément Pequin im 49er (alle Frankreich). Gesegelt werden die Finals ab 11 Uhr.

Übertragung des 7. Rennens der ILCA7 bei Starkwind

Warmlaufen für das heiße Finale zur Kieler Woche hieß es bei erneut harschen äußeren Bedingungen mit stürmischen Böen und heftigen Regenschauern am Dienstag (24. Juli). Während sich die Top-Aktiven für Edelmetall in Position brachten, waren andere froh, den Cut der Top Ten zur Teilnahme in den Medal Races geschafft zu haben. Auch einige Favoriten blieben von Kenterungen nicht verschont. Insgesamt sind 23 Nationen in den Entscheidungen der Olympia-Klassen vertreten. Die Hoffnungen der Gastgeber auf Siege und Medaillen liegen in beiden Skiff- und Surfklassen. Bei letzteren stehen zunächst die Viertel- und Halbfinals ihrer Medaillenserie an.


Gehören zu den heißen Medaillenanwärtern der Kieler Woche im 49er: Hernan Umpierre/Fernando Diz aus Uruguay. Foto: Sascha Klahn/Kieler Woche

Im 49er haben sich die Bayern Jakob Meggendorfer/Andreas Spranger durch zwei gute Rennen trotz eines Streichers in eine gute Ausgangsposition gebracht. Das Duo liegt auf Rang drei in Schlagweite zu den führenden Franzosen Erwan Fischer/Clément Pequin und Hernan Umpierre/Fernando Diz (Uruguay). „Einmal haben wir uns am Start nicht gut positioniert. Aber die anderen Rennen waren gut. Im Finale gehen wir all-in, wollen unsere Chance auf Platz eins nutzen“, sagte Andreas Spranger.


In blau den vorletzten Kieler Woche-Tag gestartet gehen Sophie Steinlein und Catherine Bartelheimer als Spitzenreiterinnen ins Finale der 49erFX. Foto: Sascha Klahn/Kieler Woche

Auf ihr zweites Kieler Woche-Gold im 49erFX hofft Sophie Steinlein. Vor drei Jahren war sie in einer Mixed-Kombination mit Thomas Plößel auf Rang eins gesegelt. Jetzt soll es mit ihrer Vorschoterin Catherine Bartelheimer klappen. Den Grundstein dafür legten sie mit einem zehnten und einem vierten Platz am Dienstag. Damit übernahmen sie die Führung vor den Europameisterinnen Marla Bergmann/Hanna Wille, die ein Rennen aufgeben mussten, und Freya Black/Saskia Tidey aus Großbritannien auf Rang drei.

Fabian Wolf zog bei den iQFOiL Games auf der Kieler Woche direkt ins Finale der besten Vier ein. Foto: Felix Diemer/Kieler Woche

„Es hätte sogar noch besser laufen können. Wir lagen in beiden Rennen in Führung, konnten das aber nicht halten“, berichtete die für den NRV Hamburg startende Bayerin Steinlein. „Bei den hackigen Bedingungen unter Land war entscheidend, wer ohne Kenterung durchkam. Aber die Gesamtbilanz für uns ist mehr als okay, denn wir segeln erst seit Anfang des Jahres zusammen.“ Das Ziel für das junge Duo ist indes klar: „Wir wollen olympisches Gold gewinnen – und dieses Jahr die Kieler Woche!“


Weiter auf Platz eins surfte die Französin Marion Couturier ins Frauenfinale der iQFOiL Games der Kieler Woche. Foto: Felix Diemer/Kieler Woche

Diesen hat auch Surfer Fabian Wolf (Kiel) auf seinem Heimatrevier vor Augen. Am Dienstag schob er sich bei den iQFOiL Games auf Platz eins und ist damit wie der Pole Tomasz Romanowski schon für das Viererfinale qualifiziert. Ihre beiden Gegner werden zuvor im Viertel- und Halbfinale ermittelt. Auch das Frauen-Finale im iQFOiL findet definitiv mit deutscher Beteiligung statt. Sophie Meyer (ebenfalls Kiel) schaffte als Zweite gemeinsam mit der führenden Französin Marion Couturier den direkten Sprung in die Endrunde.


Blick zur Seite richtet der Italiener Lorenzo Brando Chivarini auf der Bahn, aber ganz nach vorn im Gesamtklassement der ILCA 7 bei der Kieler Woche. Foto: Felix Diemer/Kieler Woche

Die Top-Segler der ILCA-7-Klasse hatten auf mehr Rennen gehofft. Nach einem einzigen passte die Wettfahrtleitung bei Böen bis zu acht Beaufort und schickte die Segler wieder in den Hafen. Mit einem 18. Platz in der einzigen Tageswettfahrt rutschte Philipp Buhl (Sonthofen) zwar auf Rang vier ab, hat aber im Finale noch Chancen auf Bronze. Die Führung verteidigte der Italiener Lorenzo Chiararini vor seinem Landsmann Dimitri Peroni und dem Iren Finn Lynch.

Bei den ILCA-6-Frauen hat sich die Dänin Anna Munch mit beständig guten Ergebnissen und Top-Leistungen am Dienstag auf die Pole-Position für das Medal Race geschoben. Das Kieler Woche-Gold wird ihr von den verfolgenden Maxime van de Werken-Jonker (Niederlande) und Maria Erdi (Ungarn) kaum noch zu nehmen sein.


Gesamtbeste und damit Gewinner der Männerwertung im 29er Eurocup der Kieler Woche wurden Niklas Holt und Philip Forslund aus Norwegen. Foto: Felix Diemer/Kieler Woche

Über Kieler Woche-Siege durften sich bereits am Dienstag diverse 29er-Crews freuen. Innerhalb des Eurocups werden die Medaillen und Urkunden in den altersoffenen und in den U17-Kategorien Männer, Frauen, Mixed vergeben. Als Gesamt-Erste freuten sich die Norweger Nicklas Holt/Philip Forsund über den Sieg in der Männer-Wertung. Das Duo gewann zuvor an Pfingsten die YES-Regatta und ist damit ein heißer Favorit für die WM im August in Porto/Portugal. Das beste Frauen-Team stellt Großbritannien: Lila Edwards/Amelie Hiscocks. Im Mixed gewannen Selma Hard/Lukas Wolfgang aus Schweden. Herausragend war die Performance des gastgebenden Kieler Yacht-Club, der in der U17-Altersklasse alle Titel abräumte. Hanno Rix/Maximilian Reuner gewannen bei den Jungs, Amelie Röpke/Karlotta Heisterkamp bei den Mädchen und Tjelle Bonatz/Fiona Weimann im Mixed.

Der Überflieger schlechthin der ersten Wingfoil-Regatta auf der Kieler Woche war Yannik Holste. Foto: Felix Diemer/Kieler Woche

Viele glückliche Gesichter gab es zum Abschluss der Wingfoil Racing German Open vor Stein, der ersten Wingfoilregatta überhaupt bei der Kieler Woche. Vor allem bei Yannik Holste, der in 16 Rennen 15 Siege einfuhr. „Das hat mega Bock gemacht. Die Location ist super, man kommt easy rein und raus. Bei Westwind drückte zwar das Seegras rein, aber durch das Sammelschiff ‚Seekuh‘ wurde einiges eingefangen. Ich denke, das kann sich hier weiter positiv entwickeln“, so der Kieler.

Einen offiziellen Europameistertitel gab es am Dienstag zudem in der kleinen Gruppe der L30-Yachten. Hier gewann das Team um den Ungarn Csaba Medgyesi vor den Ukrainern Oleksandr Mukhin und Dmytro Sushchevskyi. Die Steigerung in Sachen Meisterschaften gibt es am Mittwoch, wenn sich bei den Männern der ILCA 6 entscheidet, wer vor Kiel WM-Sieger wird. Und dazu sollen auch die Windbedingungen wieder gnädiger mit den Seglerinnen und Seglern werden.

Geplante Medal Races am Mittwoch (24. Juni):
11 Uhr                 ILCA 6
11.40 Uhr            ILCA 7
12.20 Uhr            49erFX
13 Uhr                 49er
14.30 Uhr            iQFOiL M+W

 

Ergebnisse Kieler Woche 2025

Quelle: Kieler Woche 

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