Chris Engelhard, aka Chris Angelduro, ist mittlerweile vielen segel-Nerds ein Begriff. Mit seinen detailgetreuen, foilenden Bootsmodellen aus dem 3D Drucker hinterlässt er leuchtende Augen. Was hinter der Geschichte steckt und warum er einen ganzen Morgen an Boris Herrmanns Küchentisch saß. Ein Porträt.

„Während meines Ingenieurstudiums in Berlin stand ich ständig am Schlepptank im Nebengebäude. Ich hätte stundenlang zusehen können, wie Modelle durchs Wasser gezogen werden.“ Geblieben ist der Traum, selbst Yachten zu konstruieren. Doch beruflich ging es völlig anders weiter: Engelhard machte Karriere in Marketing und Sales in leitender Funktion in einem süddeutschen Konzern.
Parallel wuchs seine Leidenschaft fürs Segeln – samt eigenem Boot. Der erste Schritt zum Traum „Yachtdesign“ kam über ein Modell dieses Bootes, damals noch ganz klassisch aus Holz und GFK gebaut. Aber das Verfahren war mühsam und langsam. „Konventionell braucht man ein Jahr, um ein Modell fertigzustellen. Mit dem Drucker sind es ein paar Wochen.“
Vom CAD-Entwurf zum RC-Foiler
Der 3D-Drucker wurde zum Gamechanger. Engelhard begann, im CAD-Programm Trimarane und später ganze Yachten zu zeichnen, die er Stück für Stück ausdrucken und zusammensetzen konnte. Bald glitten seine ferngesteuerten Modelle über die Seen. Was als Experiment begann, zog in den sozialen Medien schnell Aufmerksamkeit auf sich. Seine eigene Gruppe hat fast 10.000 Follower.

In seiner eigenen Facebook-Gruppe „3D-printable RC sailboats by YachtPrint.de“ dokumentierte Engelhard Baufortschritte, stellte Druckpläne ein und diskutierte Probleme mit anderen Bastlern. Dort entstand eine kleine Community, die von Tipps zum Laminieren über geeignete Filamente bis hin zu Lösungen für verzogene Rümpfe alles teilt.
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