Die Geschichte der „Gotland“, die über 20 Jahre lang ein fester Bestandteil des Kappelner Hafens war, landet nun bei Juristen. Der historische, ehemaliger Kriegsfischkutter, wurde zum Umweltrisiko und Ende 2024 im Auftrag der Stadt Kappeln auf einer Werft in Arnis verschrottet. Der ehemalige Eigner wirft der Stadt Willkür vor und fordert Schadenersatz.

Viele Segler kennen das Bild, wenn sich die Kappelner Klappbrücke öffnet und bei der Durchfahrt nach Süden der Blick auf die „Gotland“ richtete, die dort eine lange Zeit ihren festen Liegeplatz hatte. Beim Landgang entlang der Kaimauer war in den letzten Jahren jedoch kaum zu übersehen, dass der Zustand des einst stolzen Schiffes zunehmend verschlechterte.
Die „Gotland“ war ein Schiff mit einer außergewöhnlichen und bewegten Geschichte. Gebaut im Jahr 1942 als Kriegsfischkutter (KFK 146) in Swinemünde, diente sie im Zweiten Weltkrieg, unter anderem in der Hafenschutzflottille in Bergen. Nach Kriegsende wurde das Schiff von den Amerikanern übernommen und 1946 nach Kiel gebracht, wo es zum Fischereifahrzeug umgebaut wurde und den Namen „Gotland“ erhielt. Über Jahrzehnte war es auf der Ostsee in der beruflichen Fischerei tätig. Später wurde es zu einem Traditionsschiff umgebaut und war ein bekanntes Gesicht im Kappelner Hafen, wo es für Tagesfahrten und Veranstaltungen genutzt wurde.
Schreibe einen Kommentar