Mark Richards hat „Wild Oats XI“ zu neun Siegen beim Sydney Hobart Race gesteuert. Der jüngste datiert nun aber schon aus dem Jahr 2018. Das soll sich ändern. Er hat das Boot gekauft und lässt radikale Updates anbauen. Wie er die Zeit zurückdrehen will – und warum.

„Wild Oats XI“ hatte schon einmal Flügel. 2013 wurde sie mit dem DSS-System ausgerüstet, um einen siebten Sieg beim Sydney Hobart einzufahren. Das Vorhaben ging schief. 2016 wurde das 300 Kilo schwere Profil wieder abgebaut. Die Yacht lief besser mit abgeschnittenem und neu geformtem, voluminöserem Bug. Seitdem hat sich aber viel getan an der Technologie-Front. Die 40 Fuß kürzeren IMOCA sind längst das Maß der Dinge bei den Monohulls. Während die 24-Stunden-Meilen-Bestmarke des 100-Fußers nicht bekannt ist, schaffte Konkurrent „Comanche“ 2015 618 Meilen. Boris Herrmann dagegen schraubte den Rekord mit seinem Team bei The Ocean Race auf 641,13 Seemeilen. Im Flugzustand ist die absolute Länge des Rumpfes nicht mehr so relevant.

Auch deshalb gibt es keine Neubauten mehr in der ehemals populären 100-Fußer-Klasse. Der letzte, „Comanche“, lief schon 2014 vom Stapel. Kann man die Zeit zurückdrehen? Mark Richards glaubt offenbar daran. Der langjährige Skipper von „Wild Oats XI“ in Diensten der Oatley-Familie hat nun den legendären Supermaxi selbst übernommen und will ihn offenbar wieder zum schnellsten Monohull der Welt machen.

Richards arbeitet als CEO für das Unternehmen Palm Beach Motor Yachts, das er 1995 selbst gründete und 2014 an Grand Banks verkauft hat. Dabei handelt es sich um einen renommierten Hersteller von Luxus-Motorjachten, und so stellt sich die Frage, welches Ziel der Erwerb dieser Segelyacht erfüllen soll.
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