Mitten in der Biskaya verliert die Grand Soleil 43 Quokka ihr komplettes Ruder – 40 Knoten Wind, vier Meter Welle. Wie sich die erfahrene Crew in dieser gefährlichen Situation verhält, erfolgreich eine Notkonstruktion installiert und sich selbst rettet.

Die Yacht befand sich auf einem Überführungstörn vom britischen Hamble River über Cascais Richtung Malta, um dort am Middle Sea Race teilzunehmen. Später wollte die Crew weiter auf die Kanaren, um bei der ARC zu starten. Es kam anders, wie Mitsegler nun bei PBO berichten.
Rund 200 Meilen segelt Quokka bei starkem Wind um 40 Knoten vor der französischen Küste, als es unter dem Rumpf laut knallt. Am Steuerrad geht jeglicher Druck verloren – das Ruder ist weg. Ein Mayday geht raus, ein Frachter in der Nähe bleibt auf Standby, aber der befürchtete akute Wassereinbruch bleibt aus.
Die Crew entscheidet sich, an Bord zu bleiben – auch weil eine Bergung der Grand Soleil 43 20.000 Euro kosten soll. Per Satellitentelefon kommuniziert sie mit CROSS Étel, der französischen maritimen Rettungs- und Koordinationsorganisation. Man kommt überein, das Mayday in einen Pan-Pan-Ruf herabzustufen, da keine unmittelbare Lebensgefahr besteht.
Das Boot rollt allerdings nach wie vor manövrierunfähig quer in der See und treibt langsam mit einem Knoten Richtung Kontinentalschelf, wo die Tiefe plötzlich von 4.500 auf 150 Meter abfällt und riesige Wellen entstehen können. Ohne die Möglichkeit, sie auszusteuern, kann das für eine Yacht zur großen Gefahr werden. Der Crew ist klar: Abwarten und Driften reicht nicht. Sie braucht einen Plan.
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