US-Militäroperation „Southern Spear“: Angst vor Kampfdrohnen – Abkommen soll Fahrtensegler schützen

„Cruiser könnten zu Kollateralschäden werden“

Die USA attackieren verstärkt Schmugglerrouten im Ostpazifik und der Karibik. Hartgesottene Segler, sowie Abenteurlustige lässt die Gefahr kalt, die Region wird weiterhin besegelt. Ein neues Abkommen soll nun für mehr Sicherheit sorgen, das Risiko von Zwischenfällen steigt dennoch täglich.

Mit der Verlegung des Flugzeugträgers USS Gerald R. Ford am 13. November in die Karibik leitete das US-Südkommando (SOUTHCOM) die Operation Militäroperation „Southern Spear“ ein. Verteidigungsminister Pete Hegseth erklärte, die Operation habe zum Ziel, „Drogenterroristen aus unserer Hemisphäre zu beseitigen und unser Heimatland vor den Drogen zu schützen, die unsere Bevölkerung töten“. Es ist der nächste Eskalationsschritt der Amerikaner, die seit August bereits mehr als 20 Angriffe auf vermeintliche Drogenschmuggler in der Karibik und im Pazifik ausführten, bei denen insgesamt 83 Menschen starben. 

Gebiete in denen das US-Militär Schiffe ins Visier nimmt, die mutmaßlich Drogen schmuggeln. © Ocean Posse

Der verstärkte Einsatz der US-Navy im Ost-Pazifik und der Karibik im Kampf gegen den Drogenschmuggel in diesen Gebieten beschäftigt zunehmend auch die Segler in der Region. Mitglieder der 2014 gegründeten Blauwasser-Cruiser-Community Ocean Posse, die auf über 300 Schiffen in dem Gebiet unterwegs sind, befürchten, dass Such- und Rettungsmöglichkeiten durch die Militärpräsenz deutlich eingeschränkt werden. Auch bestehe die Angst, dass Fehlmeldungen über vermeintliche Drogenschmuggler zu Attacken auf legitime Segelboote führen könnten.

Fahrtensegler sichten vermehrt Schiffe der US-Navy. © Ocean Posse

Dietmar Petutschnig, Gründer von Ocean Posse, zeigt sich besorgt: „Fahrtensegler könnten in einer Region, in dem die genaue Identifizierung von Schiffen immer schwieriger wird, zu Kollateralschäden werden. Kriegsschiffe und Patrouillenflugzeuge, die unter hohen Geschwindigkeiten operieren, haben oft nur wenige Minuten Zeit zu entscheiden, ob ein unbekannter Radarkontakt harmlos oder feindlich ist.“

Das Abkommen

Um für mehr Sicherheit zu sorgen und Risiken zu verringern hat Ocean Posse in Zusammenarbeit mit SOUTHCOM nun ein Abkommen ausgehandelt. Dieses sieht vor, dass Segelyachten online registriert werden und Drohnenpiloten diese Boote wiederum dann per KI erkennen und so Zwischenfälle vermeiden können. Eigner sollen dafür einen ausgefüllten „Float Plan“ bei der US-Küstenwache einreichen und zusätzlich ihre Boote bei MarineTraffic.com anmelden.

Eines von fünf Kriegsschiffen beim Rundblick. © Ocean Posse



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