Immer wieder kommt es vor, dass die Länge einer Leine nicht ausreicht. Zum Beispiel in der Türkei oder in der Karibik, wo die Yachten vor Buganker gehen und sich mit einer oder auch zwei langen Heckleinen zum Ufer hin festmachen – 20 und mehr Meter sind da notwendig, um sich vor dem Flachwasser unter Land freizuhalten. Oft genug sind die Leinen für solch ein Manöver zu kurz und müssen verlängert werden.
Hier kennen die Lehrbücher den Kreuzknoten zum Verbinden zweier gleichstarker Enden und den Schotstek – einfach oder doppelt – zum Verbinden zweier ungleich starker Leinen. Das funktioniert auch sehr gut – zu gut sogar, denn diese Knoten lassen sich praktisch nicht mehr öffnen. Erst recht, wenn ordentlich Zug auf die Leinen gekommen ist, nachdem sie nass geworden sind – und das werden sie zwangsläufig. Ist eine Leine nass, dann wird sie sehr geschmeidig. Unter Last zieht sich ein Knoten so richtig zusammen. Trocknet der Knoten dann auch noch aus, dann ist dieser Leinenverbinder sehr schwer nur lösbar.
Verwendet man aber zwei ineinander geknüpfte Palsteks, dann taucht das beschriebene Problem gar nicht auf, denn ein Palstek ist auch nach Lasteinwirkung wieder lösbar.
Und einen Nebeneffekt hat dieser Doppel-Palstek auch noch: Durch das recht hohe Gewicht der (nassen) Knoten wirken die auch noch als kleines „Ruckausgleichsgewicht“ und schonen Leinen, Schiff und Skipper’s Nerven.
Schreibe einen Kommentar