Video Fundstück: Patenthalse, dann die Grundberührung

Wo lag der Fehler?

Aus diesem Fall des verpatzten Manövers kann man vielleicht lernen. Was sonst im Bruchteil einer Sekunde passiert, ist in der Wiederholung genüsslich sezierbar.

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14 Antworten zu „Video Fundstück: Patenthalse, dann die Grundberührung“

  1. enzo

    sagt:

    Wen’s interessiert; das Boot soll übrigens eine Express 37 sein.
    Klingt nach einer interessanten Yacht. Wer mehr wissen will:
    http://www.sailingmagazine.net/boats/6-used-boat-notebook/533-express-37

  2. Tramp

    sagt:

    Hm, in 0:40 sieht man im Salingbereich entweder die Doppelschotführung oder eine Schot und den Barberholer. Ich hätte den Spinnacker vor der Halse mit beiden Barberholern „fixiert“. Wenn die Schothörner so frei/unkontrolliert steigen können, habe ich ja keine Chance den Baum auf der neuen Seite einzuhängen.
    Dann wäre es nach der Patenthalse auch möglich die Steuerbordschot ausrauschen/kappen zu lassen und das Segel Mittschiffs auf Backbord (kontrolliert) reinzuholen ohne den Spi durchs Wasser zu ziehen.
    Durch das ewige Spimanöver im Film verliert das Boot viel Zeit und damit Handlungsspielraum, da das nicht gefierte Großsegeln es weiter unter Land drückt.
    Ich glaube ich hätte alleine schon vor Angst ums Boot wesentlich früher den Motor zur Hilfe genommen – z.B. um den Bug in (bzw. durch) den Wind zu drücken. Die gekappte Schot hätte es zunächst weit nach Lee ausgeweht. Selbst wenn also der Spinnacker noch nicht ganz geborgen ist, ist die Schot zunächst weit weg von der Schraube.

    Klar ist aber auch, dass sich das am trockenen Computer immer leicht durchspielen lässt. Vor Ort mit evtl. Verständigungsproblemen (z.B. wegen des Windes oder „unterschiedlicher Lösungsansätze“), langsam aufkommende Panik und der Notwendigkeit sich in der nächsten Böe irgendwo festzuhalten ist das schon schwieriger 😉

    PS: Natürlich ist der Film so geschnitten, dass uns der Name des Bootes nicht verborgen bleibt. So hat der Eigner auch die nächsten Jahre noch immer was zu erklären. Aber wer so dicht unter Land seine Manöver macht, möchte das ja vielleicht auch 😉

    VG

    1. Wilfried

      sagt:

      Problem ist ja, dass er eben nicht mit Barbern fährt. Der neue Achterholer ist vorne am Bug um ihn beim Durchschwingen des Spibaums einzulegen. Dadurch werden ja solche Halsen immer brisant. Mit zwei halb gezogenen Barbern ist es viel entspannter. Dann muss man aber den Spibaum nicht mit Glocke am Mast fahren und durchschwenken, sondern wie bei der Jolle durchstecken. Natürlich fährt man heute nicht mehr mit zwei Spibäumen, einfacher ist es trotzdem damit den Spi zu kontrollieren. Hauptproblem bleibt aber die falsche Schotbedienung und das nicht konsequente durchhalsen auf einen raumeren Kurs.

  3. Alex

    sagt:

    Manöver verkacken kann passieren. Aber mit der Kacke richtig umgehen sollte vorher klar sein.

    Ein Spi im Wasser ist schwer, erst recht wenn jeder an einer anderen Ecke zerrt. Alle Mann, außer wahrscheinlich der, wo schon den nächsten Sack anrollt, zerren oder schauen. Einer hat wohl kurzfristig die Idee die Fock zu setzen, lässt es aber beim Versuch. So dicht unter Land würden bei uns min. die ½ Crew versuchen das Boot vom Land weg zu drehen und das geht hier nur mit Druck auf dem Bug. Der Spi lag ja zum Glück auf der richtigen Seite im Wasser.
    Und im Zweifel fetzt lieber etwas Tuch als GFK.

  4. Immanuel

    sagt:

    Interessantes Manöver,
    man könnte viel drüber sagen, wenn man nur was wüßte.

    Mir hat’s mal jemand, der sich mit auskennt, auf einem 47ft Boot so gezeigt, dass man zuerst den Spi extrem weit auf die Luvseite holt, dann Spibaum rum, Groß rund achtern, hat mit 3 Personen Crew funktioniert, allerdings bei moderaten Bedingungen.

    Wäre nett, wenn jemand die Situation aus dem Film nochmal für ahnungslose erläutert.

    1. Matze

      sagt:

      Bin auch ahnungslos und möchte wissen, wie eine Halse unter Spi richtig geht.

    2. Falko

      sagt:

      Dem würde ich beipflichten. Problem fängt vorne an. Siehe auch oben 2. und 5.: Spi vor allem in Lee nicht weit genug gefiert (und auch nicht weit genug abgefallen, das eine bedingt das andere), als der Spibaum schon ausgeklinkt wird.

  5. Wilfried

    sagt:

    also auf jeden Fall haben sie doppelte Schoten gefahren. Sie haben allerdings nicht vor der Halse den neuen Achterholer dichtgeholt was schon mal Fehler eins ist. Dann haben sie auch nicht in den alten Achterholer gefiert, so daß esnicht einfacher wurde. Als letztes gibt der Steuermann so wie ich das sehe schon Gegenruder als dasHeck noch gar nicht richtig durch den Wind ist. Dadurch übergeigt er den Kahn, der Spi schwingt rum und ab dafür. Warum danach nicht das Groß viel früher aufgemacht wird ist auch unklar.

    1. Wilfried

      sagt:

      vergesst den Kommentar mit dem Achterholer, der ist ja vorne um eingehakt zu werden. Also nur den anderen los machen. Angenehmer und kontrollierter sind natürlich zwie Bäume.

      1. ???

        sagt:

        zwei Spibäume fährt doch kein Mensch mehr.

  6. Chris

    sagt:

    Habe es nicht genau erkennen können ob doppelte Schoten verwendet wurden, könnte mir vorstellen, dass das Manöver damit einfacher gewesen wäre (doch relativ viel Wind) … interessant finde ich aber auch, dass nicht kontrolliert wird, ob Leinen ins Wasser hängen (was sie tun) als die Maschine gestartet wird – das hätte eine noch hübschere Havarie geben können 🙂

    1. Kurt

      sagt:

      bei so einer Bootsgröße wird immer doppeltes spigeschirr verwendet

  7. Obwohl das Boot noch auf Grund sitzt wird schon der nächste Spisack nach vorne zum Bug gereicht. Diese Art zu Segeln kann auf Dauer ganz schön Materialintensiv sein :).

  8. John

    sagt:

    Ne verunglückte Halse kann jedem mal passieren. ABER: Warum haben die nicht viel schneller das Fall gelöst bekommen?