Mann über Bord: Die Gefahr der Unterkühlung. Was man gegen Hypothermie tun kann

Heimtückischer Feind

Nach dem Mann über Bord Vorfall beim Global Ocean Race und dem Rambler-Unglück beim Fastnet Race wird diskutiert, wie lange es dauert, bis man im Wasser an Unterkühlung stirbt. Michael Kunst hat die Fakten zusammengetragen.

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5 Antworten zu „Mann über Bord: Die Gefahr der Unterkühlung. Was man gegen Hypothermie tun kann“

  1. Ein wichtiger Beitrag !!

    Ich darf noch anmerken, dass – nach Meinung des Ausbildungszentrums Schiffssicherung der Marine in Neustadt – die meisten Todesfälle nach Überbordgehen durch Ertrinken INFOLGE von Unterkühlung auftreten. d.h., wenn das vegeatitve Nervensystem durch die Unterkühlung ausfällt, bleibt der Mund geöffnet, und wird sich durch Gischt oder Seegang füllen, und die Lungen füllen sich mit Wasser. Erschwerend kommt hinzu, dass der Köper als Kiel wirkt, und das Gesicht vom Wind immer in Windrichtung gedreht wird.

    Wir haben unsere Rettungswesten deshalb mit Spraycaps ausgerüstet, um das zu verhindern, und die Überlebanschance zumindest bis zum Unterkühlungtod zu verlängern.

    Ausserdem haben wir ein Unterkühlungthermometer an Bord, um bei der Bergung die Situation besser Einschätzen zu können, und bei der ‚Erwärmung‘ des Patienten keinen Fehler zu machen.

    Gruss, CK

  2. Christian

    sagt:

    vor ca. einem Jahr war zum Thema ein recht guter Beitrag in der YACHT. Eine dort referierte Studie besagt, dass die Mehrheit der tödlichen Unfälle im Kontext Ertrinken/ Hypothermie im unmittelbaren Nahbereich von Boot oder Steg erfolgt. Klassiker ist das nächtliche ins -Wasserfallen beim Pinkeln.

    Und nicht unerwähnt sollte bleiben, dass Alkoholtrinken Unterkühlung massiv beschleunigt, weil dadurch die Blutgefäße erweitert sind. Wie war das mit dem Schnapstrinken bei der Eisarsch-Regatta?

    Bei einer Kenterung bin ich einmal in ca. 5 Grad kaltes Wasser gefallen. Ich war überrascht, wie brutal das einem den Atem abstellt, obwohl ich sogar richtig gute Ausrüstung trug (dicker Neopren mit Unterzeug usw.) Möchte ich nicht wieder erleben.

  3. Rainer

    sagt:

    Guter Beitrag, aber keine wirklich neuen Erkenntnisse. Nur das Afterdrop vor 30 Jahren noch Bergungstod hieß 🙂

  4. hanseatic

    sagt:

    Klasse Artikel. Wäre mal interessant zu hören welche Erfahrungen die Eckernförder Kampfschwimmer zu diesem Thema gesammelt haben. Die Jungs sind ja ständig und bei jedem Wetter stundenlang (z.T. 8-10Std in der Eckernförder Bucht) im Wasser und könnten sicher so einiges an wichtigen und auch für uns Segler interessanten Erkenntnissen zu diesem Thema beitragen.

  5. Olli

    sagt:

    Ein spitzenmäßiger Beitrag, vielen Dank!