Es ist soweit: Das Sailing Journal 1/13 ist seit dem 18. April unter Kieler Flagge erhältlich. Darin enthalten sind Themen wie Vendée Globe, Liparische Inseln, Atlantic Rally for Cruisers, America´s Cup, 10 Fragen an Terry Hutchinson und vieles mehr …
kurzum 100 Seiten Faszination Segelsport , hochwertig gedruckt – einladend für eine ruhige, streßfreie Stunde zum Lesen und Blättern.
Erhältlich unter anderem auf www.sailingjournal.de für lediglich 22 euro im Jahresabo.
Online Preview gefällig? Das gibt es HIER.
Verantwortlich: Tom Körber
Sailing Journal
Auszüge aus dem Sailing Journal Vorwort 1/13 von Tom Körber
Sailing Journal 3.0
Was mir bei der Zahl Drei einfällt? Drei Verlage; Terra Oceanis, Delius Klasing und nun Meeresleuchten. Drei mannigfaltige Konzepte mit drei heranstürmenden Machern dahinter, wobei ich, ausgerechnet ich, zweimal die Segelbühne betreten habe. Ehrlich gesagt, wollte ich das gar nicht. War nicht geplant, hatte anderes vor.
Das Sailing Journal kommt augenscheinlich immer zu mir zurück. Ich muss mich der Einfachheit halber nur noch dafür entscheiden. So einfach kann es manchmal sein. Oder so schwer. Sieht toll aus, so ein Magazin. Große Bilder, lange Geschichten, Bleiwüsten (Seite ohne Bild, nur mit Text), lohnenswerte Produkte, emotionale Ansätze. Kurzum, ein Segelmagazin, das allen gefällt. Auch Menschen, die nicht segeln. Und nun ausgerechnet Körber zum Zweiten?
Ein Magazin wird nicht allen gefallen. Zu teure oder blöde Produkte, zu viel Reisen oder zu wenig, zu viel Regatten oder eben zu wenig, lange Geschichten oder doch lieber kürzere? – Jeder will was anderes. Aber was? Auf Nachfragen kommen selten Antworten. Heißt im Umkehrschluss, dass sie gar nicht wissen, wie es anders aussehen könnte, was ihnen gefällt und was nicht? Wenn ich weiß, was mir nicht gefällt, weiß ich nicht automatisch, was mir gefällt, aber bis zu dieser Erkenntnis ist es nur ein kleiner Schritt…
In meiner ersten Sturm-und-Drang-Zeit von 2004 bis 2009 wurde das Sailing Journal als Regattamagazin wahrgenommen. Das wundert mich. War es doch gar nicht darauf angelegt. Wahrnehmung ist ein eigenes Thema.
Die Frage, die sich anschließt, heißt für mich: Wie wichtig sind Leser? Nicht, wie wichtig sie sich nehmen, sondern wie wichtig sie tatsächlich sind. Die profane Antwort, wer hätte es gedacht? Sehr wichtig. So wichtig, dass sie sich dieser Verantwortung stellen sollten. Gelangweilt durchblättern und zurück auf den schicken Glastisch schleudern? Kann man machen, macht aber keinen Spaß. Ist auch ungerecht den Machern gegenüber…
Schnelle News, schnelle Magazine? Schnelle Dreizeiler, Bilder in Häppchengröße. Kann man haben. Aber nicht bei uns. Dafür machen wir uns nicht die Mühe, setzen Zeit, die für andere Projekte wie zum Beispiel Geld verdienen wichtiger wären, im überdurchschnittlichen Maße ein … Wo wir schon beim Thema sind: Da wir unser Geld zum Lebensunterhalt in anderen Jobs verdienen, bleibt nur noch Zeit für vier anstatt sechs Ausgaben im Jahr …
Wenn Sie diese Zeilen lesen, sind wir wieder einmal ein großes Risiko eingegangen. Sicher, gezwungen hat uns keiner. Außer vielleicht die inneren Stimmen, die uns Enthusiasmus, Selbstvertrauen und Verrücktheit ins Ohr trällern. Der ganz normale Wahnsinn eben. Leser wollen keine von Werbeseiten überbordende Magazine lesen – kann ich verstehen. Macht auch echt keinen Spaß, die Inhaltseite zufällig auf Seite 56 zu finden. Was soll auf die restlichen Seiten denn bitte schön drauf? Keine Werbung, keine zu teuren Uhren und – um Gottes Willen – keine progressive Grafik? Wollen Leser etwa lesen? Mögen Leser Magazine, die ihnen eine Reaktion entlocken? Und wenn ja, welche? Wenn nein, warum nicht?
Hiermit hoffe ich auf den mündigen Leser, der sich seiner Verantwortung durchaus bewusst ist. Ohne Abonnenten kann das Sailing Journal langfristig nur schwer überleben. Seit nunmehr neun Jahren lesen es viele kostenfrei. Ein Abo kostet nicht mehr als ein Kinobesuch … Wer also wenig Werbung im Heft sehen will, sollte über sein eigenes Engagement und Fundament nachdenken. Wird nicht jedem gefallen, was ich schreibe. Soll schließlich kein absonderlicher Bettelbrief oder gedungene Rechtfertigung sein. So sieht es halt aus …
Zurück zur Zahl Drei. Jan Weisner, Michael Walther und Körber. Jan und Michael sind beide schon seit Jahren mit dem SJ verbunden. Der eine als Grafiker, der immer wieder das Erscheinungsbild des Magazins verschiebt. Der andere als Segler und Freund. Jetzt bringt er seine Kontakte in die internationale Segelwelt mit ein und schreibt geflissentlich seine Zeilen. Wer ihn kennt: Er redet nicht nur viel, er schreibt auch schnell. Und Körber? Was sollte ich über mich schreiben? Schreibe ja ständig was. Jetzt gerade wieder. Okay, nun ist Schluss.
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