Red Bull Youth America’s Cup: Deutschland zieht Meldung zurück

„Risiko ausschließen“

Der tragische Unfall des britischen Olympiaseglers Andrew Simpson bewegt das Sailing Team Germany (STG) und den Norddeutschen Regatta Verein (NRV) zum Rückzug.

Das STG/NRV Team beim Red Bull Youth America's Cup
Das STG/NRV Team hat sich für den Red Bull Youth America’s Cup qualifiziert, sagt aber ab. © Martin-Raget

Das „STG/NRV Youth Team“, das sich für den „Red Bull Youth America’s Cup“ in San Francisco qualifiziert hatte, wird im September nicht an den Start gehen. Die Gesundheit der jungen Segler soll nicht gefährdet werden.

Nach Bekanntwerden des tragischen Todes von Profi- und Olympiasegler Andrew Simpson ziehen die deutschen Organisatoren ihre Teilnahme am Youth America’s Cup zurück. Der 36-jährige Brite war am vergangenen Donnerstag beim Training für den 34. America’s Cup in San Francisco nach einer Kenterung des AC72-Katamarans gestorben.

„Der tragische Unfall ist für uns Anlass, unsere Teilnahme am Youth America’s Cup vollkommen neu zu bewerten. Wenn es bei den weltbesten Seglern zu einer derartigen Tragödie kommt, möchten wir das Risiko frühzeitig ausschließen, die Gesundheit und olympischen Ambitionen unserer Sportler zu gefährden. Ich kenne Andrew gut aus alten Laserzeiten und bin erschüttert über seinen Tod“, erklärt Klaus Lahme, NRV Sportdirektor, den einstimmigen Entschluss vom STG und NRV.

„Die Kräfte, die beim Segeln eines 22-Meter-Rennkatamaranes wirken, sind selbst für Profis kaum beherrschbar. Das Risiko eines Unfalls ist ständig ‚mitgesegelt’. Hoffentlich nimmt das Management des America’s Cup diesen Vorfall als Anstoß für die Zukunft, das Format und die Sportgeräte gründlich zu überdenken“, sagte Oliver Schwall, Geschäftsführer beim STG und ehemaliger Tornado-Weltmeister.

Das deutsche Team hatte sich im Februar in einer Ausscheidungsserie mit insgesamt zwölf Nachwuchsmannschaften souverän für das Finale im September qualifiziert. Die während der Ausscheidung gesegelten AC45 werden auch im Finale des Youth America’s Cup eingesetzt. Der „kleine Bruder“ der AC72 ist rund acht Meter kürzer, aber nicht weniger spektakulär und unberechenbarer.

Letztendlich bleibt abzuwarten, welche Konsequenzen die Veranstalter der wichtigsten Segelregatta der Welt aus dem Tod von Andrew Simpson ziehen werden.

Sophie-Karolin Wehner
Public Relations
STG Sailing Team Germany GmbH

33 Antworten zu „Red Bull Youth America’s Cup: Deutschland zieht Meldung zurück“

  1. Es war doch nicht nötig, so kurz nach dem Bekanntwerden des Unfalls abzusagen. AC 45 und AC 72 sind verschiedene Paar Schuhe und Audi fahren ist immer noch gefährlicher als segeln 😉
    So begeistert wie die Segler nach der Quali aussahen bin ich leider fast sicher, das nicht so leicht entschieden hätten, auch wenn man bedenkt das z.B. ein Philipp Buhl dafür den wichtigsten Laserwettampf des Jahres geopfert hätte. Vielleicht hat das Audi nicht gefallen, weil sie die AC Rennen nicht prominent sponsern? Oder war es ein anderer Geldgrund?

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