Am Freitag vor Pfingsten starten fast 2000 Seglern zu den Wettfahrten der 79. Nordseewoche. Die Nordseewoche ist Deutschlands größte Hochseeregatta-Serie – denn sie ist ein Erlebnis für ALLE Segler. Auf Helgoland werden schon zum 79. Mal Regattaeinsteiger, ambitionierte Amateure und routinierte Regattacracks zum sportlichen Wettkampf, Erfahrungsaustausch und Feiern aufeinandertreffen. Die traditionell an Pfingsten stattfindenden Hochsee-Regatten findet seit 1922 statt. Im Zentrum der Wettfahrten der Segler steht die Insel Helgoland.
Helgoland bietet als einziges deutsches Revier die Wellen- und Strömungsverhältnisse, die Seesegler brauchen, um sich auf anspruchsvolle internationale Regatten wie z.B. Cowes Week vorzubereiten. Darüber hinaus erfreut sich die Nordseewoche seit Jahren steigernder Beliebtheit, übrigens gegen den Trend.
Inzwischen liegen 150 Meldungen vor. Erfahrungsgemäß trudeln im Laufe der 2 Wochen vor Regattabeginn noch etliche Meldungen herein. „In diesem Jahr sind durch die lange Kälteperiode viele Schiffe noch nicht im Wasser.” Hans Genthe, Pressesprecher der Nordseewoche, segelt in diesem Jahr selbst mit und spricht aus eigener Erfahrung. „Wir selbst haben lange mit der Meldung gezögert, weil wir nicht sicher waren, ob wir unser Schiff bis zum Start segelklar haben. Wenn ich in Wedel die ganzen Schiffe an Land sehe, denke ich, dass wir nicht die Einzigen sind.” Jedes Jahr melden viele Schiffe erst nach Meldeschluss.
Zudem werden in den Jahren mit der Edinburgh-Regatta grundsätzlich geringere Meldezahlen erreicht, als in Jahren mit der Pantaenius Rund Skagen Regatta. 2013 startet die Helgoland-Edinburgh Regatta wieder am Pfingstmontag zum Abschluss der 79. Nordseewoche. Diese Wettfahrt ist Highlight und Herausforderung zugleich: Die Hochseeregatta über die offene Nordsee und die Doggerbank! Drei bis fünf Tage brauchen die Teilnehmer in der Regel, um die rund 460 Seemeilen bis Edinburgh zu bezwingen. Erfreulicherweise konnten auch neue Teilnehmer für die Nordseewoche gewonnen werden, insbesondere zum Family Cruiser Cup haben sogar 32 Yachten gemeldet. Mit diesem Meldeergebnis kann sich die Nordseewoche brüsten, erfolgreich etwas für den Norddeutschen Regattasport zu tun.
Am Morgen des 17. Mai um 7:30 Uhr wird auf der Elbe vor Wedel der Startschuss zur 1. Wettfahrt, dem Haspa Private Banking Cup von Hamburg nach Cuxhaven fallen. Diese Wettfahrt wird schon seit 1910 veranstaltet und ist damit älter als die Nordseewoche selbst. Aufgrund des starken Schiffsverkehrs, der tidenbedingten Strömung und den Untiefen ist die Wettfahrt auf der Elbe ein anspruchsvoller Auftakt.
In Cuxhaven findet am Abend des 17. Mai um ca. 19 Uhr die offizielle Eröffnung der 79. Nordseewoche vor dem Clubhaus der Seglervereinigung Cuxhaven statt. Neben Bernd Jörg, dem Organisationsleiter der Nordseewoche, werden Vertreter der Stadt Cuxhaven, der Gemeinde Helgoland und des Sponsors Cuxport anwesend sein.
Doch nicht alle an der Nordseewoche teilnehmenden Yachten können an der offiziellen Eröffnung teilnehmen. Für die ambitionierteren Crews startet um 20 Uhr bereits die nächste Wettfahrt. In die Nacht hinein geht es nach Helgoland. Diese „Sundowner“ genannte Regatta ist die erste Wettfahrt der sog. „Early Bird Series“, bei der vor allem ambitionierte und professionelle Crews starten. Insgesamt besteht die Serie aus drei Nordseewoche-Regatten.
Aber für den großen Teil der Segler geht die Nordseewoche erst am Samstag Vormittag weiter. Zubringer-Regatten aus Bremerhaven, Wilhelmshaven, von Hallig Hooge und natürlich der Minox-Cup aus Cuxhaven, haben nur ein Ziel: die einzige deutsche Hochseeinsel, Helgoland.
Dort erwartet die Segler und alle Interessierten ein tolles Landprogramm. Direkt im Hafen der Insel steht das boot Düsseldorf Race Village. In den Zelten finden sich die Alexseal Offshore Lounge, in der für das leibliche Wohl gesorgt wird, eine Ausstellung der besten Bilder der Nordseewoche, das boot Düsseldorf Wettercenter in dem die Segler beraten werden und viele weitere Attraktionen und Aktionen. Insgesamt haben die Veranstalter neun große Seecontainer auf die Insel verschiffen lassen.
Am Samstag, dem Pfingstsonntag und Pfingstmontag finden weitere Regatten rund um die Insel Helgoland statt. Darunter auch traditionsreiche Wettfahrten wie der „Capitell Cup Rund Helgoland“ und der „Inducon Cup Helgoländer Acht“. Bei allen diesen in Deutschland einmaligen Hochseeregatten wird Helgoland zur Tribüne. Von dem roten Felsen aus lassen sich die Wettkämpfe auf See bestens beobachten und sieht die Segler im Hafen ankommen. Oft ist der Helgoländer Hafen zur Nordseewoche so voll, dass man von Yacht zu Yacht diesen trockenen Fußes überqueren kann.
Das Landprogramm wird auch dieses Jahr wieder etwas attraktiver. Insbesondere das Partnerland Dänemark wertet durch sein Engagement die Veranstaltung weiter auf: Mit leckeren Kleinigkeiten wie hervorragenden HotDogs am Hafen, der Jazzkapelle des Musikcorbs der dänischen Heimwehr, und vor allem durch das 30 Meter lange und 113 Tonnen schweren Marineheimwehrschiff MHV 904 „Lyø“ der „Hjemmevæensflotille“. Damit hat die Nordseewoche-Regattaleitung ein leistungsfähiges Regattabegleitboot, das sich auch bei schwerer See bewährt hat. Denn das 2005 in der Søby Staalskibsværft gebaute Schiff tut auf der Nordsee seinen Dienst und hat den Heimathafen in Hvide Sande. Die 12 Mann Besatzung freuen sich schon auf Ihren Einsatz. Neu ist auch am Sonntag um 17 Uhr Haspa Skipper Treff: Golden Hour – „Festmacher – Drink” in der Alexseal Lounge im boot Düsseldorf Race Village. Legendär sind auch die Partys der Nordseewoche. Jung und Alt, Segler und Nicht-Segler feiern gemeinsam in der Helgoländer Nordseehalle. Diese wilden Feiern gehören von Beginn an zur Nordseewoche und sind Kult.
Am Pfingstmontag aber müssen die Segler wieder fit sein. Nach der Wettfahrt „Inducon Cup Helgoländer Acht“ geht es zurück nach Hause. Die Rückregatten in Weser, Jade und Elbe sind beliebt für private Rennen mit Club-Kameraden. Aber nicht alle Yachten segeln nach Hause, denn am Pfingstmontag startet auch die Langstrecken-Wettfahrt der Nordseewoche von Helgoland nach Edinburgh. Nicht wenige Yachten segeln über die raue Nordsee nach Schottland. Viele sind nicht zum ersten Mal dabei. Die Schottland-Tour ist ebenso Kult wie die Partys und gilt als Herausforderung. Nicht zuletzt deshalb qualifiziert eine Teilnahme an ihr auch zur Teilnahme am legendären englischen Fastnet Race.
Nach dem Rennen bietet sich eine Teilnahme an der Fastnet-Regatta an – die Edinburgh-Regatta ist offizielle Qualifikationregatta für das Fastnet Race – oder die Teilnahme an der zum zweiten Mal stattfindenden „ASV Offshore Challenge 2013“. „Viele Segler kamen auf uns zu und haben uns nach einer Neuauflage der Regatta gefragt“, so Robert Rohde vom ASV Aachen. So wird der Akademische Seglerverein Aachen 2013 zum 2. Mal eine Regatta von Edinburg nach Kiel veranstalten.
Doch die Nordseewoche kann man auch genießen, ohne mitzusegeln. Helgoland hat dank dem nahen Golfstrom und der Lage etwa 30 Seemeilen vor der Küste ein einzigartiges Klima. Die pollenarme, staubfreie Luft und die eine abwechslungsreiche Natur genießen neben den Menschen auch ca. 700 Seehunde. Viele fast zum Greifen nah, vor allem auf der Düne. Die vorgelagerten Badeinsel bietet weitläufige Strände und klares, gesundes Nordseewasser. Kein Wunder, dass bei vielen Seglern auch die Familie mit auf die Insel kommt. Die Einen segeln Regatta, die anderen machen einfach nur Urlaub. Und abends wird gemeinsam gefeiert.
Organisiert wird die Nordseewoche vom Verein Regattagemeinschaft Nordseewoche e.V., dem 18 Segelvereine aus Deutschland angehören. Die Nordseewoche ist die einzige, echte Hochseeregatta in Deutschland und größte deutsche Segelveranstaltung auf der Nordsee.
Pressekontakt: Hans Genthe / Sören Reineke
Willkommen auf „Helgoländisch“:
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