Erst legt der Spi die Pogo 2 flach, dann fährt Ian Lipinski einen radikalen Stecker. Er kentert durch und hat im vollgelaufenen Boot nur noch wenig Luft zum Atmen. Lipinski erzählt seine dramatische Geschichte.
Erst legt der Spi die Pogo 2 flach, dann fährt Ian Lipinski einen radikalen Stecker. Er kentert durch und hat im vollgelaufenen Boot nur noch wenig Luft zum Atmen. Lipinski erzählt seine dramatische Geschichte.
Kommentare
9 Antworten zu „Minitransat: Ian Lipinski fährt einen Stecker, kentert und überlebt nur knapp“
sagt:
Ich habe mit meiner P2 von null bis über 50 Kn Wind und riesige Wellen alles erlebt. Auf dem Atlantik und im Mittelmeer. Beim MT 2009 war die Biskaya aber die härteste Strecke, obwohl wir keinen schlechten Bedingungen hatten. Was auffiel waren die extrem hohen und steilen Wellen. Nach Madeira hab ich keine mehr von dieser Größe gesehen, In der Biskaya kommt es immer wieder zu Unglücken mit solchen Booten. Bei extremen Wellen sind die Autopiloten an ihrer Grenze. Ich bin auch ein paar mal quer geschlagen, aber war immer weit davon entfernt die Kontrolle über das Boot zu verlieren. Vielleicht auch, weil ich als Familienvater etwas mehr auf Sicherheit gegangen bin. Fiese Wellen und hoher Speed, im Zusammenwirken mit Müdigkeit und einem billigen Autopiloten können dann einen Überschlag bewirken. Die Seemanschaft ist auf MINIs immer vorhanden. Sie sind Weltmeister in dieser Disziplin. Es gibt keine besseren Boote, bezogen auf die Größe. Eigentlich sind es Rettungsboot unter Segeln. Der Fehler war von Anfang an, die Regatta wg. der Strecke in die Hurricane-Gebiete so spät von einem nördlicheren Hafen aus zu starten…
sagt:
das auf dem einen Bild ist nicht Simon Kostet der hat die 819 und nicht die 824 als segelnummer. nur so zur Info. Sonst toller Bericht!
sagt:
Stimmt – das ist Justine aber trotzdem ein tolles Bild.
Und an all die Leute mit der tollen Seemannschaft – ja, das ist hier eine Regatta und deshalb bewegen sich die Akteure immer auf einem schmalen Grat zwischen „noch“ bester Seemannschaft und „etwas“ zu viel Risiko. Im Falle von Ian Lipinksi – der war bei fast allen Regatten im laufenden Jahr sehr weit vorn und beherrscht sein Schiff eigentlich recht gut. Allerdings ist dermaßen tiefes VMG-Fahren bei Sturm und querlaufender Welle auch selten zu trainieren und vielleicht ist der P2 auch unter diesen Bedingungen etwas schwerer zu beherrschen als die Naciras (des Führungstrios). Aber wenn er es nicht probiert hätte, dann würde er wie Jonas (der normalerweise ebenfalls sehr gut segelt) vlt. mit einem Rückstand von 200sm Lanzarote runden … und damit in seinen Augen auch nicht zufrieden sein …
Und … der Bericht von Ian als auch der von Arthur, Bert, Diane Reid … sowie der unter Notrigg eigenständig weitersegelnden haben gezeigt, dass … ja auch immer etwas Glück im Spiel war und die Handlungsoptionen dramatisch geringer wurden … aber auch, dass das Sicherheitsniveau in der Klasse recht hoch.
VG, Frank
sagt:
Der Junge hat erkennbar sehr viel riskiert – und verloren. Vielleicht hat er das auch nicht so gut gemacht, Segelwahl, Kurs, Einstellung Autopilot whatever. Dafür spricht, dass er schon in den ersten 24h dreimal auf die F…. geflogen ist. Und irgendwie war wahrscheinlich auch Pech dabei. So ist das beim Regattasegeln. Bei Single Handed kann einen das das Leben kosten, das wusste er vorher. Zum Glück hat dann die Rettung relativ gut geklappt. Pech ist für das alles das falsche Wort. Aber er kann einem trotzdem sehr leid tun!
sagt:
Nach richtig guter Seemannsvhaft Klingen die arg glorifizierten Geschichten nicht….
sagt:
Joh, die gute alte Seemannschaft muss mal wieder herhalten. War auch unverantwortlich nach 2 Jahren Vorbereitung und den erworbenen Kenntnissen über das Boot in dem Starkwind nicht beizuliegen oder vor dem Wind ohne Segel abzulaufen.
Glorifizierend finde ich das nicht. Der Mann beschreibt seinen Überlebenswillen und die Widrigkeiten der Rettung mit einem Schuss Ironie. Genauso ist ihm wohl auch zum Heulen zu Mute.
sagt:
Das hat hier wirklich nichts mit guter Seemannschaft zu tun, aber damit hat die Veranstaltung auch nichts zu tun. Oder wollen mir die ganzen Minus-Wähler da oben jetzt etwa erklären, dass es sinnvoll ist, bei 5 m Welle und 25 kn Wind mit einem 6,5 m Winzling und Gennaker über den Atlantik zu glitschen?
Seemannschaft ist was für Hobbysegler, die alleine und auf sich gestellt solche Strecken meistern müssen und da macht sie auch Sinn.
sagt:
Was passiert eigentlich mit den ganzen aufgegebenen Minis? Sinken die einfach weg? Werden die gerettet? Treiben die als UFOs weiter rum?
sagt:
Manche, wie die Boote von Arthur und Jeffrey werden aufgesammelt und mache treiben noch lange herum bis sie irgendwo angeschwemmt werden. Untergehen tun sie eigentlich nicht, da sie ja dank Schaum quasi unsinkbar sind.