Seekrankheit: Ein mehr oder weniger kontrollierter Selbstversuch mit Vitamin C
Pütz, du Bordschlampe!
von
Michael Kunst
Über Prophylaxe bei Seekrankheit, die hohe Kunst des gesitteten Erbrechens und warum zünftiges Gruppen-Kotzen eine Crew verlässlich zusammenschweißt. Ein Törnbericht
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Vitamin C muß in hoher Dosis (Jarisch und BW haben mit 500mg geprobt) und „massiv“ zur Verfügung stehen, d.h. am besten über die Mundschleimhaut, also lutschen!
Man findet diese Präparate wenn man in einem Apothekenportal einfach mal
Vitamin C 1000
in die Suchfunktion eingibt.
Mir hilft eine halbe Tablette etwa 5h lang, brauche also bei einem normalen Törn am anfang 2 pro Tag. Bei einem Biscaya-Törnm sollte man allerdings ein 100er-Pack für die Crew dabei haben 😉
Ein toller Beitrag, sehr plastisch geschrieben. Ich muss noch mehr herausfinden, wann mit Vitamin C gestartet werden muss, als Vorlaufzeit. Der Zusammenhang zur Ernährung und zum Trinken ist auch sehr wichtig. Ich selbst bin glücklicherweise relativ resistent, außer wenn ich zuviel gebechert habe! Dezenter als die Gruppenpütz finde ich aber die Kotztüten aus dem Flieger – sammeln und bei Bedarf verteilen. Denn es ist wie mit dem Gähnen – wenn einer kotzt ist das ansteckend. Reling ist gefährlich! Gruß, Christoph
Hase
sagt:
Hört keiner gerne, aber Amphetamine helfen auch sehr gut. Wenn jemand das ausprobieren will, ist Methylphenidat aka Ritalin Mittel der Wahl. Es ist normal ungefährlich und leicht verfügbar und hilft schon in geringen Dosen. Als ADSler werd ich per Rezept damit versorgt, Reise/Flug- oder Seekrankheit ist seit dem kein Thema mehr. Wer also bei den eigenen Kindern was davon „verwenden“ kann, solte es mal ausprobieren, ab 5mg setzt die Hilfe ein, Kinder und auch ich nehmen wesentlich höhere Dosen, 20mg und mehr, die 5er hab ich zum schlafen 😉
Vorsichtig wäre ich mit Koks oder Speed, denn die beeinträchtigen die Urteilsfähigkeit sehr stark und sind somit auf See gefährlich, wurde den Soldaten im WKII. aber auch gegeben. Möchte ich trotzdem von abraten.
jorgo
sagt:
Hardcore!
Klaus
sagt:
Im Wellenbad der Marine in Neustadt saßen wir in der Rettungsinsel und allen war blümerant zumute. Bis einer Seemannslieder anstimmte und wir alle falsch, aber laut mitsangen. Da war die Flauheit im Magen plötzlich weg.
Laut Lehrgangsleitung waren wir seit Jahren der erste Lehrgang, der nicht gekotzt hatte.
o.h.
sagt:
Bei uns hat auch keiner gekotzt. 1993 🙂
Aber der Gummigestank von der Rettungsinsel war schon eklig…
Hans
sagt:
Ja, bei unangenehmen Gerüchen erfährt die Bordschlampe meist noch mehr Zuwendung.
jorgo
sagt:
Klasse Bericht!
Ich habe übrigens mit der genannten Diät ebenfalls ganz gute Erfahrungen gemacht aber es wirkt natürlich keine Wunder …. mildert nur merklich.
Eine weitere Erfahrung:
Vor dem Losfahren zur möglicherweise längeren Überfahrt wenn möglich nicht unbedingt den ruhigsten Liegeplatz wählen. Ein etwas unruhiger Ankerplatz hilft bei der Eingewöhnung!
Die Strecke von Portugal zu den Kanaren direkt nach einem Sturm habe ich auch als äußerst eindrucksvoll in
Erinnerung. Wir hatten alte Dünung aus Nordwest und Ost …. zusammen sah das manchmal so aus wie die ägyptischen Pyramiden …. echt eindrucksvoll bei 35-38 Knoten Nordwind.
Uwe Kramer
sagt:
„Pütz, Du alte Bordschlampe, Du lässt aber auch jeden ran!“
wirklich grandios !
o nass is
sagt:
Was auch ungemein hilft (meiner Erfahrung nach): Der ‚Kampf ums Überleben‘. Ich bin meine Neigung zur Seekrankheit (Vaterns Cockpit als Kid ständig vollgekotzt) durch intensives Kleinbootfahren (Jolle & besonders Katamaran) los geworden. Da hatte ich gar keine Zeit, seekrank zu werden, egal was für ein Seegang war. Das war dann später wieder auf Dickboote übertragbar: Nie mehr ein Problem gehabt. Ob das nun einen ursächlichen Zusammenhang hat…wer weiß.
Uwe Liehr
sagt:
Großartig! Ich glaub‘, es würgt schon…..
ActionAndi
sagt:
Hab Tränen gelacht. Herrlich.
Hans
sagt:
Genau so!!! Vor den zweiten Lesen hab ich die Taschentücher geholt. Ging trotzdem in die Pütz. Ich glaub hier werde ich mit Ad-Blocker und ohne Shoppinginteressen Mitglied. Einfach, ehrlich super.
19 Antworten zu „Seekrankheit: Ein mehr oder weniger kontrollierter Selbstversuch mit Vitamin C“
sagt:
250mg sind zuwenig !!
Vitamin C muß in hoher Dosis (Jarisch und BW haben mit 500mg geprobt) und „massiv“ zur Verfügung stehen, d.h. am besten über die Mundschleimhaut, also lutschen!
Man findet diese Präparate wenn man in einem Apothekenportal einfach mal
Vitamin C 1000
in die Suchfunktion eingibt.
Mir hilft eine halbe Tablette etwa 5h lang, brauche also bei einem normalen Törn am anfang 2 pro Tag. Bei einem Biscaya-Törnm sollte man allerdings ein 100er-Pack für die Crew dabei haben 😉
sagt:
Ein toller Beitrag, sehr plastisch geschrieben. Ich muss noch mehr herausfinden, wann mit Vitamin C gestartet werden muss, als Vorlaufzeit. Der Zusammenhang zur Ernährung und zum Trinken ist auch sehr wichtig. Ich selbst bin glücklicherweise relativ resistent, außer wenn ich zuviel gebechert habe! Dezenter als die Gruppenpütz finde ich aber die Kotztüten aus dem Flieger – sammeln und bei Bedarf verteilen. Denn es ist wie mit dem Gähnen – wenn einer kotzt ist das ansteckend. Reling ist gefährlich! Gruß, Christoph
sagt:
Hört keiner gerne, aber Amphetamine helfen auch sehr gut. Wenn jemand das ausprobieren will, ist Methylphenidat aka Ritalin Mittel der Wahl. Es ist normal ungefährlich und leicht verfügbar und hilft schon in geringen Dosen. Als ADSler werd ich per Rezept damit versorgt, Reise/Flug- oder Seekrankheit ist seit dem kein Thema mehr. Wer also bei den eigenen Kindern was davon „verwenden“ kann, solte es mal ausprobieren, ab 5mg setzt die Hilfe ein, Kinder und auch ich nehmen wesentlich höhere Dosen, 20mg und mehr, die 5er hab ich zum schlafen 😉
Vorsichtig wäre ich mit Koks oder Speed, denn die beeinträchtigen die Urteilsfähigkeit sehr stark und sind somit auf See gefährlich, wurde den Soldaten im WKII. aber auch gegeben. Möchte ich trotzdem von abraten.
sagt:
Hardcore!
sagt:
Im Wellenbad der Marine in Neustadt saßen wir in der Rettungsinsel und allen war blümerant zumute. Bis einer Seemannslieder anstimmte und wir alle falsch, aber laut mitsangen. Da war die Flauheit im Magen plötzlich weg.
Laut Lehrgangsleitung waren wir seit Jahren der erste Lehrgang, der nicht gekotzt hatte.
sagt:
Bei uns hat auch keiner gekotzt. 1993 🙂
Aber der Gummigestank von der Rettungsinsel war schon eklig…
sagt:
Ja, bei unangenehmen Gerüchen erfährt die Bordschlampe meist noch mehr Zuwendung.
sagt:
Klasse Bericht!
Ich habe übrigens mit der genannten Diät ebenfalls ganz gute Erfahrungen gemacht aber es wirkt natürlich keine Wunder …. mildert nur merklich.
Eine weitere Erfahrung:
Vor dem Losfahren zur möglicherweise längeren Überfahrt wenn möglich nicht unbedingt den ruhigsten Liegeplatz wählen. Ein etwas unruhiger Ankerplatz hilft bei der Eingewöhnung!
Die Strecke von Portugal zu den Kanaren direkt nach einem Sturm habe ich auch als äußerst eindrucksvoll in
Erinnerung. Wir hatten alte Dünung aus Nordwest und Ost …. zusammen sah das manchmal so aus wie die ägyptischen Pyramiden …. echt eindrucksvoll bei 35-38 Knoten Nordwind.
sagt:
„Pütz, Du alte Bordschlampe, Du lässt aber auch jeden ran!“
wirklich grandios !
sagt:
Was auch ungemein hilft (meiner Erfahrung nach): Der ‚Kampf ums Überleben‘. Ich bin meine Neigung zur Seekrankheit (Vaterns Cockpit als Kid ständig vollgekotzt) durch intensives Kleinbootfahren (Jolle & besonders Katamaran) los geworden. Da hatte ich gar keine Zeit, seekrank zu werden, egal was für ein Seegang war. Das war dann später wieder auf Dickboote übertragbar: Nie mehr ein Problem gehabt. Ob das nun einen ursächlichen Zusammenhang hat…wer weiß.
sagt:
Großartig! Ich glaub‘, es würgt schon…..
sagt:
Hab Tränen gelacht. Herrlich.
sagt:
Genau so!!! Vor den zweiten Lesen hab ich die Taschentücher geholt. Ging trotzdem in die Pütz. Ich glaub hier werde ich mit Ad-Blocker und ohne Shoppinginteressen Mitglied. Einfach, ehrlich super.
sagt:
Man riecht es beinahe beim Lesen
sagt:
Ne, lieber doch nicht! Mein Sofa ist so empfindlich.
sagt:
Ein sehr Lustiger Bericht!
Daumen Hoch!
sagt:
Kunst!
sagt:
grandiose schreibe !
sagt:
…“lautstarkes Würgen mit anschließendem schwallartigem Abkotzen; akzentuiertes Brüllen vor und nach dem Vomitus in kauernder Haltung“
Herrlich, anschaulicher kann man das nicht beschreiben 😀