Zwei SR Clubmitglieder hatten die Chance, nach einem SR Preisausschreiben beim Rendezvous der Klassiker auf dem Zwölfer „Trivia“ mitzusegeln. Der Berliner Lorenz Kristen beschreibt seine Eindrücke.
Also am Samstag um 10.30 Uhr bei den schönsten Booten an der Kiellinie, den Zwölfern. Die „Trivia“, am Holzmast zuerkennen, direkt daneben die „Evaine“. Dann liegen da vor dem Kieler Yacht Club auch noch „Cintra“, „Heti“, „Anita“ und „Sphinx“, die heute der direkte Gegner ist. Außerdem einige 8er und 6er.
Flache Decks, vom Skylight abgesehen ohneAufbauten, hinter dem Mast vier Winschen, am Cockpit sechs Winschen, im Vorschiff eine nackte Segellast, etwa mittschiffs ein hübsches kleines Bad, ein Klapptisch und vier blanke Kojen. Kein Salon, kein nichts. „Trivia“ wurde 1937 eben nur zum Regattieren gebaut, und sieht obendrein verdammt gut aus.
Auf der Förde ist es bedeckt, teils kurze oder längere Schauer, Wind um die 20 Knoten aufwärts bei relativ wenig Welle. Manche empfinden das als optimale Bedingungen, andere würden es lieber etwas trockener haben.
Es gibt eine kurze Besprechung, dann wird zügig abgelegt – old school – der Motor ist zugunsten der Performance ausgebaut. Gute 21 Meter und 30 Tonnen feinstes Wohnzimmermöbel werden behutsam aus dem Hafenbecken herausbewegt, die Genua 2 gesetzt und kurz danach das Groß.
Eigner und Steuermann Wilfried taxiert einmal kurz die benötigte Zeit zur Startlinie, dann geht es los. Zu einem ungefährdeten Start-Ziel-Sieg. „Sphinx“ bleibt das ganze Rennen über im gewünschten Abstand. Nach berechneter Zeit gewinnt am Ende allerdings „Anita“ mit etwa 40 Sekunden Vorsprung.
Dazwischen liegen zwei Stunden Genusssegeln vom Feinsten mit einer wunderbar unaufgeregten Crew. Das Setzbord wird durch das Wasser gezogen, die Wellen klatschen bei Lage in die Genua und über 100 qm Großsegel müssen getrimmt werden, damit anschließend das Stegbier verdient ist, wenn die anwesende 12er Flotte nebeneinander im Hafen liegt. Für mich auf jeden Fall ein unvergessliches Erlebnis.
Auch Thomas Deutzmann aus Hamburg hatte seinen Spaß. Er schreibt: „Obwohl die ‚Trivia‘ nach gerechneter Zeit dann doch ’nur‘ zweite hinter der ‚Anita‘ geworden ist, fühlte ich mich doppelt als Gewinner: überhaupt dabei sein zu dürfen und dann nach engem Rennen vor der Sphinx über die Linie zu gehen war ein klasse Erlebnis!
Die historische Eleganz der Trivia, die geballte Kraft des Schiffes unter den Bedingungen vor Kiel auch noch aktiv mitzusegeln zu dürfen … es war ein herrlicher Tag! Zu den 12ern ist ja schon lange alles Kluge gesagt, jedes schöne Foto gemacht, somit kann ich leider nichts weiter beisteuern. Nochmals Danke für die Gelegenheit“
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