ORC WM in Kiel: Flauer 2. Tag

Geduldsprobe

Zur ersten Langstrecken-Wettfahrt der ORC-Weltmeisterschaft vor Kiel wurden die Nerven von Seglern und Organisatoren zum Zerreißen gespannt.

Beim Start vor der Steilküste des Dänischen Wohld am Dienstag, den 5. August, herrschte um 10 Uhr noch eine gute Brise, in der die 151 Crews in fünf Startgruppen auf die Reise gingen. Doch nach Rundung der zweiten Bahnmarke am Kieler Leuchtturm brach der Wind ein.

Die Flotte trieb in Schleichfahrt in Richtung Aeroe. Erst gegen 17.30 Uhr hatten die schnellen TP52-Yachten, die „Enfant Terrible“ aus Italien von Alberto Rossi und die „Wolfpack“ aus Norwegen von Thomas Nilsson, die dritte Bahnmarke erreicht und damit rund 20 Seemeilen absolviert. Gegen 18.30 Uhr fiel schließlich die Entscheidung, das ursprünglich auf 62 Seemeilen angesetzte Rennen für die Klassen B und C nach rund 30 Seemeilen zu beenden. Nur die Gruppe A mit den ganz großen Bigboats wurde weiter geschickt. Bis zum späten Abend warteten die Landcrews aber noch auf die Ankunft der Yachten, die dann in einer leichten Brise auf das Ziel nahe dem Kieler Leuchtturm zustrebten.

ORC WM 2014 Kiel
Sie lagen alle in Öl. Die erste Langstrecke der ORC WM (die zweite ist für Donnerstag angesetzt) war eine reine Geduldsprobe. Auch die „Tutima“ (Kirsten Harmstorf/Hamburg) hungerte sich dem Ziel entgegen © www.segel-bilder.de

Zum Start hatten sich einige deutsche Crews in der Gruppe A in Szene setzen können. Das Frauen-Team der „Tutima“ mit Skipperin Kirsten Harmstorf (Hamburg) erwischte einen perfekten Start, kam mit Fahrt und direkt mit dem Schuss beim Startschiff über die Linie, kurz darauf folgte die „Uijuijui“ von Friedrich Hausmann (Hamburg).

Die „Enfant Terrible“ und die „Platoon“ von Harm Müller-Spreer (Hamburg) versuchten dagegen ihr Glück auf der linken Seite des Kurses und zogen mit einem weiten Schlag in Richtung Steilküste. Dort fanden sie mehr Druck und den richtigen Dreher, setzten sich zunächst vom Feld ab und rundeten an der Spitze des Feldes die zweite Bahnmarke am Leuchtturm. Auf dem langen Schlag in Richtung Aeroe, der von einer flach daliegenden Ostsee geprägt war, erwischten schließlich die „Enfant Terrible“ und die „Wolfpack“ einen Hauch Wind, um sich um die Bahnmarke zu schleichen.

Das weitere Feld – vor allem die Crews der kleineren Yachten aus den Gruppen B und C – hatten derweil noch einen weiten Weg vor sich. Auch hier zeigten mit der „Veolia“ von Torsten Bastiansen (Flensburg), der „El Pocko“ (Nils Heyde, Kiel) und der „Leu“ (Albert Schweizer, Bremen) deutsche Crews ein gutes Gefühl für den Start und setzten sich zunächst mit perfektem Timing in Szene. Im weiteren Verlauf spielte aber auch der Glücksfaktor beim Finden der Windfelder eine große Rolle, so dass sich bis zum Abend keine Prognose zum Ausgang des Rennens treffen ließ. Mit Ergebnisse ist erst am Mittwoch zu rechnen.

Für Mittwoch werden nun drei Inshore-Races angesetzt.

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Point of Sailing Marketing GmbH, Kiel

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