Transat Jaques Vabre: Anna-Maria Renken und Jakica Jesih geben auf

"Die Welt war in Ordnung"

Anna-Maria Renken freut sich über eines der kleinen Aufmunterungsgeschenke vom Shore-Team. Danach wurde es hart. © Celox Woman Offshore Racing Team

Anna-Maria Renken und Jakica Jesih haben der Transat-Jaques-Vabre-Rennleitung den Abbruch ihres Rennes mit der Class40 „Gustbuster“ verkündet. „Es ist für uns ein harter Moment, aber wir können nicht verhindern, unsere Aufgabe beim TJV 2011 zu erklären“, heißt es in der offiziellen Erklärung des Celox Woman Offshore Racing Teams, dass seit Samstag mit einem Ruderschaden auf den Azoren festliegt.

„Wir sind mehr als enttäuscht, aber leider mussten wir diese Entscheidung treffen, da wir das Eintreffen des Ersatzruders nicht im Rahmen eines vernünftigen Zeitfesters erwarten können. Wir danken für die unglaubliche Unterstützung und die exzellente Organisation dieser tollen Veranstaltung. Und ich verspreche, dass ich beim nächsten Mal wieder an der Startlinie erscheinen werde. Denn wenn die Türe einmal geöffnet ist, kann man sie nicht einfach wieder schließen.“

Enttäuschung pur. Anna-Maria Renken auf den Azoren im Skype-Interview mit SegelReporter.

Im Gespräch mit SR macht Renken ihre ganze Enttäuschung deutlich. „Wir waren gerade durch die fünf Fronten durch und nach Anfangsschwierigkeiten funktionierte unser Rhythmus. Die Welt war in Ordnung. Wir haben die Extrembedingungen mit guter Seemannschaft überstanden, und das hat uns seglerisch und persönlich sehr viel gebracht.

Der Ruderbruch kam zu einem Zeitpunkt, als es gar nicht mehr so hart war. Wir haben vorher kein Geräusch oder eine Kollision gehört. Das Blatt war einfach weg. Vielleicht haben die ständigen Vibrationen in dem harten Wetter ein Rolle gespielt. Wir sind die meiste Zeit auf Backbordbug gesegelt. Das Ruder musste den meisten Druck aushalten.

Aber wir waren froh, dass die Azoren in der Nähe waren. Der schnelle Austausch schien machbar. Dann traf uns die Nachricht vom verzögerten Eintreffen des Ersatzruders hart. Frühestens Donnerstag Morgen könnte es jetzt klappen. Dann würden wir dem Feld sechs Tage hinterherfahren.

Schade. Als wir am Samstag Morgen in Ponta Delgada ankamen lagen wir 180 Meilen vor dem letzten Schiff „Partouche“ und nicht so weit hinter den Italienern von „Hip Eco Blue“. Da wollten wir nochmal ran. Das Rennen machte Sinn. Aber das ist nun nicht mehr so, wenn wir mindestens eine Woche später in Costa Rica ankommen.

Dennoch ist es hart, jetzt abzubrechen, wo der härteste Teil hinter uns liegt. Wir freuten uns schon auf das `Bikini-Segeln´ im Passatwind.

Wir danken Celox Sailing und Sevenstar Yachttransport für ihre Unterstützung bei der Bewältigung dieser schwierigen Situation. Wir müssen das Schiff vermutlich nach Horta bringen, wo schon die beschädigte „Cheminees Poujoulat“ von Bernhard Stamm liegt. Die Boote werden dann per Frachter nach Europa gebracht.“

Carsten Kemmling

Der Mann von der vordersten Front. Mehr zu ihm findest Du hier.

12 Kommentare zu „Transat Jaques Vabre: Anna-Maria Renken und Jakica Jesih geben auf“

  1. sailor sagt:

    Glaube nicht, dass AMR die Macher dieser Seite „an der Nase herumführt“. Sie polarisiert und bringt dadurch dieser Seite jede Menge Klicks……

  2. Wolkenkuckucksheimer sagt:

    So, es sei an dieser Stelle erwähnt, dass das AMR-Team bei Aufgabe nicht grade weit vorne lag. Die Aufgabe macht das Endergebnis allerdings desaströs – diesen Begriff hat jemand im Zusammenhang mit unserem Abschneiden (Arndt) beim Fastnet Race 2009 benutzt. Mit dem ihr vorgesetzten Skipper ist das Boot trotz der Anwesenheit von AMR in Plymouth angekommen! In diesem Jahr bereits zum zweiten Mal. Wieso halten eigentlich alle an ihr fest. Außer Labergas ist aus ihrer Ecke doch nichts gekommen. Stehen hier alle auf blonde Haare? Mich nervt es kolossal, dass sie dazu in der Lage ist, die geneigten Besucher dieser Seite nebst ihren Machern an der Nase herumzuführen. Es ist doch wie bei des Kaisers neuen Kleidern. Irgendjemand hat in dem Märchen doch erkannt, dass der eigentlich nackt ist. Gut für Hannah, dass sie sich rechtzeitig von ihr getrennt hat,

  3. Manfred sagt:

    Wenn man es ernst meint mit dem Profisegeln und es fehlt doch offensichtlich noch einiges, segelt man dann sein Schiff nicht im Trainingsmodus, selbst oder mit Partner, zurück? Am Zeitplan kann es ja nicht liegen. Vermutlich habe ich allerdings, wie die meisten hier, (wird jedenfalls von „friends“ of AR behauptet) überhaupt keine Ahnung woher Leistung eigentlich kommt.

    • Grünvorneid sagt:

      Habe ich mich auch gefragt, warum die Damen nicht selber zurück segeln wollen. Neues Ruder rein und los. Vielleicht sogar nur mit einem Ruder und dann nicht ganz so schnell segeln, soll mit diesen Booten ja auch gehen. Trainingsbedarf besteht ja unbestreitbar reichlich. Und was eignet sich dafür besser, als der Nordatlantik im Spätherbst?

      • Frank sagt:

        Das Problem ist einfach, dass es nicht ihr Schiff ist, sondern es Celox Yachting gehört und die es wohl nicht zurückgesegelt bekommen wollen.

        • Marc sagt:

          Genau, vielleicht haben die nun Angst das AMR noch mehr kaputt macht 😉

          Da ist der Frachtertransport sicherer, schneller und vielleicht auch preisgünstiger.

  4. Michael sagt:

    Ob die Tür noch offen steht, ist fraglich – die bisherige Bilanz sieht echt mäßig aus (und das liegt nicht am Ruderschaden)

  5. RVK sagt:

    Sympathie hin oder her, für Segelreporter ist die Dame ein sicherer Quotenrenner!

  6. Birk sagt:

    Die Personalie hin oder her. Die Kritiker scheinen ein wenig subjektiv belastet zu sein. Nehmt doch solch ein Projekt ersteinmal selbst in die Hand.

    Alles Gute Jesie & Anna Maria…

  7. Backe sagt:

    Keine blöden Sprüche jetzt, Jungs!

    • Grünvorneid sagt:

      Das fällt mir, ehrlich gesagt, ziemlich schwer. Ich glaube nicht, dass ich mich lange beherrschen kann. mhmhmhmhmhmhmhmhmhmhmhmhmhmhmmhmhmhmhmhmhm Hoch lebe Hannah Jenner!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert